Konrad Becker (Künstler) – Wikipedia
Konrad Becker (* 9. Jänner 1959 in Wien) ist ein österreichischer Medienforscher, Aktivist, Autor, Schauspieler, Komponist und Produzent im Bereich Kunst und elektronische Medien. Er lebt in Wien und ist Mitgründer des Instituts für neue Kulturtechnologien/t0, das er auch leitet, sowie Initiator von Public Netbase und World-Information.Org.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Konrad Becker[1] ist seit den späten 1970er-Jahren als Künstler tätig. In seiner Jugend spielte er in unterschiedlichen Folgen der Fernsehserie Kottan ermittelt (einmal die Leiche in der Folge „Nachttankstelle“, einmal den Mörder in der Folge „Hausbesuche“). Ebenso spielte er im Antikriegs-Drama Das Boot mit (Figur: Bockstiegel, nur in der 6-teiligen Fernsehversion zu sehen). Becker wechselte aber schon bald das Genre seines kreativen Outputs und wandte sich der Musik und der elektronischen Kunst zu.
Seine künstlerische Arbeit wurde in zahlreichen Publikationen vorgestellt, darunter viele internationale Zeitungen und Magazine mit mehr als 3.500 Artikeln, Berichten und Interviews. Sein Werk als Künstler im Bereich elektronische Medien und digitale Netzwerke wurde mehrfach ausgezeichnet (Prix Ars Electronica, Preis der Stadt Wien u. a.) und zeichnet sich durch zahlreiche Kooperationen mit namhaften Vertretern einer neuen künstlerischen Praxis aus. Er betätigte sich in verschiedenen Bereichen elektronischer Kunst und Kultur: von Audio und Video, Radio und Fernsehen, Multimediainszenierungen und Installationen, von Software und Virtual Reality bis hin zur sozialen Skulptur. Becker kann zahlreiche Veröffentlichungen, Teilnahmen an internationalen Ausstellungen und Veranstaltungen zum Thema Medienkultur sowie Mitgliedschaften in internationalen Fachkomitees und Arbeitsgruppen zu Informations- und Kommunikationstechnologie vorweisen. Als Buchautor und Verfasser von Texten zur Politik der Infosphäre, die teilweise in mehreren Übersetzungen vorliegen, beschäftigt er sich mit den kulturellen und psychosozialen Implikationen einer von Technologie bestimmten Informationsgesellschaft. Konrad Becker ist Initiator und Mitorganisator einer Vielzahl von Interventionen im öffentlichen Raum, und Organisator zahlreicher internationaler Festivals und Konferenzen. Als Gründungsmitglied des European Cultural Backbone (ECB) und Teilnehmer in diversen Kulturnetzwerken leistete er einen Beitrag zur überregionalen Zusammenarbeit von Kulturschaffenden im Bereich neuer Informations- und Kommunikationstechnologien.
Konrad Becker gründete als Komponist und Performer Monoton[2][3], ein Projekt aus der Frühzeit elektronischer Musik. Monotonprodukt 07 wurde in die Wire.Liste The Wire’s „100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)“ aufgenommen.[4] An den Schnittlinien von Audiokunst, Mikrocomputer-Psycho-Akustik und elektronischer Danceculture wurden über die Jahre mehrfach Genre-Grenzen überschritten und zahllose Verwandlungen und Nebenprojekte durchlaufen.[5] Das reicht von meta-mathematischen und performativen Multimediainstallationen, von Industrial Noise bis zu Audiosoftware, von Beiträgen zur frühen Raveszene bis hin zu Musiktheater und Bühnenproduktionen.[6]
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Psychonautic, MonotonProdukt, Wien, 1986.
- Die Politik der Infosphäre VS-Verlag für Sozialwissenschaft, Berlin 2002, ISBN 3-89331-464-4.
- Tactical Reality Dictionary, Cultural Intelligence and Social Control. Autonomedia, New York 2002, ISBN 3-85266-194-3.
- Tactical Reality Dictionary. Russian translation and Foreword by Oleg Kireev. Ultraculture Publishing, Moskau 2004.
- Konrad Becker, Martin Wassermair (Hrsg.): Kampfzonen in Kunst und Medien. Texte zur Zukunft der Kulturpolitik. Löcker, Wien 2008, ISBN 3-85409-483-3.
- Konrad Becker, Martin Wassermair (Hrsg.): Phantom Kulturstadt. Texte zur Zukunft der Kulturpolitik 2. Wien (Löcker), 2009, ISBN 3-85409-506-6.
- Konrad Becker, Felix Stalder (Hrsg.): Deep Search. Politik des Suchens jenseits von Google. Studienverlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2009, ISBN 978-3-7065-4794-9.
- Konrad Becker, Felix Stalder (Hrsg.): Deep Search. The Politics of Search beyond Google. Studienverlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2009, ISBN 978-3-7065-4795-6.
- Strategic Reality Dictionary. Deep Infopolitics and Cultural Intelligence. Autonomedia, New York 2009, ISBN 978-1-57027-202-8.
- Konrad Becker, Jim Fleming (Hrsg.): Critical Strategies in Art and Media. Perspectives on New Cultural Practices. Autonomedia, New York 2010, ISBN 978-1-57027-214-1.
- Konrad Becker, Martin Wassermair (Hrsg.): Nach dem Ende der Politik. Texte zur Zukunft der Kulturpolitik 3. Löcker, Wien 2011, ISBN 978-3-85409-552-1.
- Dictionary of Operations – Deep Politics and Cultural Intelligence. With an introduction by Hakim Bey and an afterword by Franco Berardi Bifo. Autonomedia, New York 2012, ISBN 978-1-57027-261-5.
- Konrad Becker, Felix Stalder (Hrsg.): Fiktion und Wirkungsmacht. Eine Veröffentlichung des World-Information Institute. Löcker, Wien 2016, ISBN 978-3-85409-663-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Konrad Becker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Interview mit Konrad Becker
- Kurze Bio. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juli 2009; abgerufen am 30. Oktober 2018 (englisch).
- Konrad Becker bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ discogs.com
- ↑ discogs.com
- ↑ Konrad Becker aka Monoton ( vom 19. April 2012 im Internet Archive)
- ↑ thewire.co.uk
- ↑ sfbg.com
- ↑ brotbeutel.blogspot.com
Personendaten | |
---|---|
NAME | Becker, Konrad |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Medienforscher, Musiker und Publizist |
GEBURTSDATUM | 9. Januar 1959 |
GEBURTSORT | Wien |