Kopis – Wikipedia

Kopis
Angaben
Waffenart: Schwert, Hiebschwert, Sichelschwert
Bezeichnungen: Kopis, Copis
Verwendung: Waffe
Ursprungsregion/
Urheber:
Griechenland
Verbreitung: römisches Reich, Reich Alexanders des Großen
Griffstück: Holz, Horn
Listen zum Thema
Griechischer Hoplit und persischer Krieger kämpfen gegeneinander. Darstellung im antiken Kylix. 5. Jh. B.C. Nationales Archäologisches Museum von Athen
Griechisches Kopis aus dem V. bis IV. Jahrhundert v. Chr.

Die Kopis (altgriechisch κοπίς kopís, deutsch ‚Dolch, gekrümmter Säbel‘) ist ein Hiebschwert aus der Antike, das ursprünglich von den Griechen eingesetzt wurde und später Verbreitung in weiten Teilen des Mittelmeerraums fand. Nach Untersuchungen des Blankwaffenforschers Richard F. Burton ist die Kopis in Anlehnung an das altägyptische Chepesch entstanden.[1] Aus dem Chepesch entwickelten sich verschiedene Formen der Kopis, woraus dann eine als Falcata bekannte Waffe entstand, die gelegentlich mit dem Oberbegriff der Machaira gleichgesetzt wird.[2]

Charakteristisch ist die nach vorn abfallende, breiter werdende und asymmetrische Klinge, die dazu diente, schwere Hiebe auszuführen, die den Schild des Gegners zerbrechen konnten. Möglicherweise diente die starke Biegung auch dazu, um feindliche Schilde herumzuschlagen. Außerdem fällt der Griff auf, der die Hand zum großen Teil, manchmal sogar ganz umschließt. Zum einen verhindert er das Ausrutschen des Griffs und damit den Verlust der Waffe in der Schlacht, zum anderen bietet er eine Parierfläche.

Die Kopis wurde von Kavallerie und Infanterie (als zusätzliche Nahkampfwaffe der Hopliten und Phalangiten) gleichermaßen eingesetzt. Durch die frühen griechischen Kolonisten und durch Alexander wurde die Kopis in der Welt verbreitet. Viele Völker, die gegen griechische Armeen kämpften, u. a. die Perser und die Römer, aber auch Inder, übernahmen sie. Auch bei den Karthagern und Lusitaniern kannte man dieses Schwert, allerdings wird es in diesem Zusammenhang oft Falcata genannt.

  • George Cameron Stone, Donald J. LaRocca: A glossary of the construction, decoration and use of arms and armor in all countries and in all times. Together with some closely related subjects. Courier Dover Publications, Mineola NY 1999, ISBN 0-486-40726-8.
  • Fernando Quesada Sanz: El armamento ibérico. Estudio tipológio, geográfico, funcional, social y simbólico de las armas en la cultura ibérica (siglos VI – I a.C.) (= Monographies instrumentum. 3, 2). Band 2. Mergoil, Montagnac 1997, ISBN 2-907303-10-4.
Commons: Kopis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Richard F. Burton: Book of the Sword. Chattoo and Windus, London 1884, S. 235, Digitalisat, eingesehen am 3. Juli 2015.
  2. Stefan Bittner: Tracht und Bewaffnung des persischen Heeres zur Zeit der Achaimeniden. In: Interdisziplinäre Wissenschaft. Bd. 1, K. Friedrich, München 1985, ISBN 3-9800481-6-0 (Zugleich: München, Universität, Dissertation, 1985).