Kraftwerk Werdohl-Elverlingsen – Wikipedia
Kraftwerk Werdohl-Elverlingsen | |||
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Kohlekraftwerk Werdohl-Elverlingsen, 2008 | |||
Lage | |||
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Koordinaten | 51° 16′ 35″ N, 7° 42′ 20″ O | ||
Land | Deutschland | ||
Gewässer | Lenne | ||
Daten | |||
Typ | Dampfkraftwerk | ||
Primärenergie | Fossile Energie | ||
Brennstoff | Erdgas, Steinkohle | ||
Leistung | 693 Megawatt | ||
Eigentümer | Mark-E | ||
Betreiber | Mark-E | ||
Betriebsaufnahme | 1971 | ||
Schornsteinhöhe | Block E3: 200 m Block E4: 282 m | ||
Eingespeiste Energie pro Jahr | ca. 2200 GWh |
Das Kraftwerk Werdohl-Elverlingsen in Elverlingsen nahe Werdohl ist ein weitgehend stillgelegtes Mittel- und Spitzenlastkraftwerk der Mark-E, das ab 2018 als Standort eines Batterie-Speicherkraftwerkes genutzt wird.
Das Kraftwerk liegt an der Lenne, aus der Kühlwasser bezogen wurde. Die Befeuerung erfolgte mit Erdgas und Steinkohle. Das Kraftwerk Werdohl-Elverlingsen besteht seit 1912. Die zuletzt in Betrieb befindlichen Blöcke, die zusammen über eine Nennleistung von 693 Megawatt verfügten, entstanden zwischen 1971 und 1982.
Blöcke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kraftwerk besteht aus zwei Steinkohle-Blöcken. Der Block E3 (186 MW) wurde 1971 errichtet, der Block E4 (301 MW) 1982. Im Jahr 1975 wurden die Blöcke E1 und E2 errichtet, die als Gas- und Dampfturbinenanlagen mit jeweils 75 MW ausgeführt sind und 1999 bzw. 2003 für die Bereitstellung von Spitzenlaststrom und Regelenergie umgerüstet wurden. In den beiden Steinkohleblöcken werden täglich etwa 4.500 Tonnen Steinkohle verstromt, die in Ganzzügen über die Schiene angeliefert werden. Es werden jährlich rund 2,2 Milliarden Kilowattstunden (2,2 TWh) an elektrischer Energie erzeugt.
Der Kamin des Block E3, der 1971 errichtet wurde, ist 200 Meter, der des Block E4, der 1982 errichtet wurde, 282 Meter hoch. Der Kühlturm hat eine Höhe von 106 Metern.
Der Netzanschluss des Blocks E3 erfolgt auf der 110-kV-Hochspannungsebene und der Netzanschluss der Blöcke E1/2 und E4 auf der 220-kV-Höchstspannungsebene in das Stromnetz des Betreibers Enervie AssetNetWork.[1]
Stilllegung und Folgenutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Juli 2012 wurde bekannt, dass die Enervie-Gruppe im Jahr 2014 den kohlebefeuerten Block E3 vom Netz nehmen wollte. Grund waren die nötigen Investitionen von etwa 20 Millionen Euro, die zu einem „kaum kalkulierbaren Risiko“ führen würden.[2] Die Stilllegung erfolgte im April 2014.[3]
Im Dezember 2017 wurden die verbleibenden Blöcke E1/2 zur vorläufigen und Block E4 zur endgültigen Stilllegung bei der Bundesnetzagentur angezeigt. Der mit Steinkohle betriebene Block E4 wurde Ende März 2018 stillgelegt. Weiterbetrieben wird hingegen eine Wirbelschichtfeuerung für Klärschlamm.
Der Kühlturm des Kraftwerks wurde am 29. Februar 2024 durch das Unternehmen Sprengtechnik Liesegang gesprengt.[4]
In 36 Betriebsjahren wurde der 310-MW-Block knapp 2.000 Mal gestartet, kam auf ca. 180.000 Betriebsstunden und war damit pro Jahr im Schnitt etwa 5.000 Stunden, also 60 % im Einsatz.[5]
Batterie-Speicherkraftwerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Juni 2018 wurde auf dem Kraftwerksgelände ein Batterie-Speicherkraftwerk in Betrieb genommen, das Primärregelleistung mit 8,96 MW Leistung und 9,8 MWh Energie aus Elektroautobatterien bereitstellt. Nach Lünen und Hannover handelt es sich dabei um den dritten Großspeicher aus automobilen Batteriesystemen, den die Daimler AG und ihre Tochter Mercedes-Benz Energy GmbH in Deutschland ans Netz bringt. Insgesamt 1.920 Batteriemodule werden als „lebendes Ersatzteillager“ für die von 2012 bis 2015 gebaute dritte Elektro-smart-Generation gebündelt.[6] Der regelmäßige Einsatz anstelle einer reinen Lagerung verhindert eine Tiefentladung der Akkus, die einen Funktionsverlust zur Folge hätte. Die Reaktionszeit liegt im Millisekundenbereich, womit der Speicher bei weitem schneller reagieren kann als konventionelle Kraftwerke. Rechtlich gefordert ist eine Reaktionszeit im Bereich von unter 30 Sekunden.[7]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kraftwerksliste Bundesnetzagentur (bundesweit; alle Netz- und Umspannebenen) Stand 02.07.2012. (Microsoft-Excel-Datei, 1,6 MiB) Archiviert vom am 22. Juli 2012; abgerufen am 21. Juli 2012.
- ↑ Enervie legt Steinkohle-Block still, Hinweis bei energiespektrum.de, abgerufen am 19. September 2012
- ↑ ENERVIE legt Steinkohle-Block im Kraftwerk Werdohl-Elverlingsen still
- ↑ WDR: Lokalzeit Südwestfalen vom 29. Februar 2024.
- ↑ Lennetal: Abschied von der Kohle. In: come-on.de, 31. März 2018. Abgerufen am 7. April 2018.
- ↑ Energieversorger Mark-E schaltet Steinkohle-Kraftwerk ab . In: IWR, 12. März 2018. Abgerufen am 12. März 2018.
- ↑ Großspeicher aus Ersatzbatterien geht in Elverlingsen in Betrieb. In: Euwid Neue Energie, 22. Juni 2018. Abgerufen am 22. Juni 2018.