Kreis Ueckermünde – Wikipedia

Lage des Kreises Ueckermünde
im Bezirk Neubrandenburg
Luftbild Rieth und Insel Riether Werder
Forstbotanischer Garten in Luckow-Christiansberg

Der Kreis Ueckermünde war ein Kreis im Nordosten des Bezirkes Neubrandenburg in der Deutschen Demokratischen Republik. Der Rat des Kreises saß in Ueckermünde.

Das flache, von Kiefernwald bestandene Gebiet der Ueckermünder Heide erstreckte sich fast über das gesamte Kreisgebiet. Neben dem Kreis Neustrelitz war der Kreis Ueckermünde damit der waldreichste Kreis im Bezirk Neubrandenburg. Die Ackerfläche betrug nur wenig über 10 % und konzentrierte sich rund um Ferdinandshof. Dazu kamen ca. 200 km² der trockengelegten Friedländer Großen Wiese im Westen des Kreises, die als Grünland genutzt wurde. Zum Kreis gehörte auch die Insel Riether Werder im Neuwarper See, einer Bucht des Oderhaffs.

Die Flüsse Uecker und Zarow fließen durch den Kreis in das Oderhaff, die Randow mündet nahe Eggesin in die Uecker. Im durchschnittlich kaum 10 m ü. NN liegenden Gebiet des Kreises bildete ein Zipfel Anteil an den Brohmer Bergen im Südosten die Ausnahme (Schanzenberg, 125 m ü. NN).

Fläche und Einwohnerzahl

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Die Fläche des Kreises Ueckermünde betrug 789 km². Das entsprach 7,2 % der Fläche des Bezirks Neubrandenburg.

Die Einwohnerzahl betrug im Jahr 1985 etwa 51.400. Das waren 8,3 % der Einwohner des Bezirks Neubrandenburg. Die Bevölkerungsdichte belief sich auf 65 Einwohner je km².

Die Nordgrenze des Kreises Ueckermünde verlief durch die Mitte des Kleinen Haffs, dem Westteil des Oderhaffs, im Osten grenzte die Volksrepublik Polen an den Kreis, im Süden der Kreis Pasewalk, im Südosten der Kreis Strasburg sowie im Osten die Kreise Neubrandenburg-Land und Anklam.

Der vorpommersche Kreis wurde am 25. Juli 1952 aus dem zwei Jahre zuvor geschaffenen Kreis Pasewalk ausgegliedert und gehörte nach Auflösung der Länder dem neu gebildeten Bezirk Neubrandenburg an.

Das Kreisgebiet war im Kernbereich identisch mit dem seit 1818 bestehenden Landkreis Ueckermünde, der 1939 um 32 Gemeinden des ehemaligen Landkreises Randow erweitert wurde und 1945 durch die Oder-Neiße-Linie getrennt wurde. Die östlichen Teile um Neuwarp, Mützelburg und Ziegenort kamen an Polen.

Zum Kreis Ueckermünde gehörte ab dem 25. Juli 1952 auch der Südostteil des ehemaligen Landkreises Anklam (Gemeinden Leopoldshagen, Lübs, Neuendorf A, Altwigshagen und Wietstock) sowie die Friedländer Große Wiese aus dem ehemaligen Mecklenburg-Strelitz.[1]

Der Kreis kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Land Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland.

Am 12. Juni 1994 wurde der Kreis (seit dem 17. Mai 1990 wieder als Landkreis bezeichnet[2]) aufgelöst. Das Gebiet bildete seither bis zur Kreisgebietsreform 2011 zusammen mit Teilen der ebenfalls aufgelösten Landkreise Pasewalk und Strasburg den Landkreis Uecker-Randow. Lediglich die Gemeinden Neuendorf A und Wietstock aus dem Landkreis Ueckermünde kamen an den Landkreis Ostvorpommern.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Das Wirtschaftsprofil des Kreises Ueckermünde unterschied sich grundlegend von den anderen Kreisen im Bezirk. Durch den sehr hohen Waldanteil war die Forstwirtschaft ein bedeutender Faktor. In Grambin, Mönkebude und Ueckermünde-Bellin an der Haffküste spielte im Sommer der Tourismus eine große Rolle. Viele Einwohner arbeiteten als Zivilbeschäftigte in den militärischen Einrichtungen der Standorte der NVA in und um Torgelow und Eggesin. In der DDR-Zeit war Eggesin sowie das benachbarte Torgelow für Tausende von Wehrpflichtigen das Synonym für die Armee schlechthin. Die Industrie im Kreis Ueckermünde war von Eisengießereien und -verarbeitung (u. a. VEB Gießerei und Maschinenbau „Max Matern“ Torgelow) sowie von Ziegeleien (Ueckermünde) geprägt.

Die Städte Torgelow, Eggesin und Ueckermünde lagen etwas abseits der überregionalen Verkehrswege. Die vor allem im Sommer durch Usedom-Urlauber stark frequentierte Fernverkehrsstraße 109 (Berlin-Greifswald) und die Hauptbahnlinie Berlin-Stralsund der Deutschen Reichsbahn führten durch den Westen des Kreisgebietes. Von hoher regionaler Bedeutung war die Bahnlinie von Pasewalk nach Ueckermünde. An der etwa 15 Kilometer langen Landgrenze zu Polen gab es während der DDR-Zeit keine Grenzübergänge.

Städte und Gemeinden

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Ueckermünder Schlossturm
Eggesiner Fachwerkkirche

Am 3. Oktober 1990 gehörten folgende 26 Gemeinden zum Landkreis Ueckermünde:[3]

Gemeinde-
schlüssel
Gemeindenamen Fläche
in km²
Bevölkerung am
03.10.1990 31.12.1990
13038010 Ahlbeck 24,28 774 772
13038020 Altwarp 12,83 897 891
13038030 Altwigshagen 17,57 498 489
13038040 Eggesin, Stadt 86,12 8.478 8.442
13038050 Ferdinandshof 47,20 4.009 3.985
13038060 Grambin 3,59 476 476
13038070 Hammer a. Uecker 21,46 667 654
13038080 Heinrichsruh 16,96 287 286
13038090 Heinrichswalde 14,30 644 639
13038100 Hintersee 31,41 414 404
13038110 Hoppenwalde 1,86 541 539
13038120 Leopoldshagen 19,56 908 896
13038130 Liepgarten 31,95 801 793
13038140 Luckow 11,48 599 602
13038150 Lübs 30,43 522 528
13038170 Meiersberg 10,11 477 468
13038180 Mönkebude 24,74 722 728
13038190 Neuendorf A 13,90 169 165
13038200 Rieth 29,14 172 167
13038210 Rothemühl 30,49 357 354
13038220 Torgelow, Holländerei 5,80 276 272
13038230 Torgelow, Stadt 49,46 13.556 13.463
13038240 Ueckermünde, Stadt 171,92 11.748 11.655
13038250 Vogelsang 24,55 530 528
13038260 Wietstock 10,84 209 208
13038270 Wilhelmsburg 47,04 1.215 1.220
13083 Kreis Ueckermünde 542,31 58.461 58.263

Die Gemeinde Mariawerth wurde am 1. Januar 1974 in die Gemeinde Wilhelmsburg eingegliedert.[4]

Kfz-Kennzeichen

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Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren CR und CS begannen, zugewiesen.[5] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war CO 50-01 bis CO 99-99.[6]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen UEM. Es wurde bis zum 11. Juni 1994 ausgegeben. Seit dem 14. März 2013 ist es im Landkreis Vorpommern-Greifswald erhältlich.

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF).
  3. Statistisches Landesamt M-V - Bevölkerung_nach_Gemeinden_A1173002G199000.csv
  4. genealogy.net: Mariawerth
  5. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 301.
  6. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 537.