Kunstgemeinschaft (Wien) – Wikipedia
Die Kunstgemeinschaft war eine Vereinigung bildender Künstler in Wien. Sie bestand von 1919 bis 1938.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kunstgemeinschaft wurde im Mai 1919 auf Initiative des Bildhauers Carl Gelles gegründet. Gelles hatte zuvor zwei seiner Plastiken für eine Ausstellung der Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus eingereicht, die nicht angenommen worden waren.
Der Sitz und Ausstellungsort der Kunstgemeinschaft war das Palmenhaus im Wiener Burggarten, das im Zusammenhang mit der Vereinigung oft als „Glaspalast“ bezeichnet wurde. Gelles forderte unter anderem eine Enteignung und Verstaatlichung des Künstlerhauses und der Wiener Secession.[1] Er wanderte Anfang der 1930er Jahre nach Argentinien aus[2] und die neue Leitung der Kunstgemeinschaft schlug eine weniger radikale Ausrichtung ein. Im „Glaspalast“ wurden weiterhin wichtige Kunstausstellungen der Mitglieder gezeigt.
Nach dem „Anschluss“ 1938 wurde die Kunstgemeinschaft aufgelöst. Sie ging wie der Albrecht-Dürer-Bund und der Hagenbund in der Gemeinschaft bildender Künstler, Wiener Kunsthalle auf.[1]
Bekannte Mitglieder (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Bareis, Maler[3]
- Leopold Beran, Maler
- Maximilian Erler, Maler[4]
- Carl Gelles, Bildhauer[1]
- Stephanie Hollenstein (1886–1944), Malerin[5]
- Ernst Huber (1895–1960), Maler[6]
- Oskar Icha (1886–1945), Bildhauer[4]
- Karin Jarl-Sakellarios (1885–1948), Keramikerin[7]
- Wilhelm Kaufmann (1895–1975), Maler[8]
- Robert Kautsky (1895–1963), Maler[9]
- Viktor Leyrer, Maler[4]
- Giulio Angelo Liberali, Maler und Bildhauer[10]
- Konrad Meindl, Maler[4]
- Hermann Nowak, Maler
- Alfred Pirkhert, Maler[11]
- August Rieger (1886–1941), Maler
- Alexander Scherban (1886–1964), Maler
- Franz Secky, Maler[4]
- Rudolf Sternad (1880–1945), Maler[11]
- Jacques Sternfeld (1874–1934), Maler[12]
- Thomas J. Stindel, Maler
- Clara Sulzer, Malerin
- Josef Urbania, Bildhauer
- Alfred Waagner (1886–1960), Maler
- Ernst Weid, Maler[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Felix Czeike (Hrsg.): Kunstgemeinschaft. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 638 (Digitalisat).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Felix Czeike (Hrsg.): Kunstgemeinschaft. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 638 (Digitalisat).
- ↑ Michaela Pappernigg: Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts. Band 2: G–K. Brandstätter, Wien 1995, ISBN 3-85447-490-3, S. 31.
- ↑ Alfred Bareis im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 6. März 2020.
- ↑ a b c d e f Vereinigung bildender Künstler Österreichs „Kunstgemeinschaft“. In: Österreichische Kunst. Monatsschrift für bildende Kunst und ihre Beziehungen zum kulturellen Leben, Feber 1931, S. 32 (Online bei ANNO).
- ↑ Hollenstein, Stephanie. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 402.
- ↑ Ernst Huber im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 6. März 2020.
- ↑ Jarl-Sakellarios, Karin. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 81.
- ↑ Biografie. In: wilhelm-kaufmann.at. Abgerufen am 6. März 2020.
- ↑ Robert Kautsky im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 6. März 2020.
- ↑ Liberali, Giulio Angelo. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 181.
- ↑ a b Vereinigung bildender Künstler Österreichs, Kunstgemeinschaft. In: Illustrierte Kronen Zeitung, 10. März 1932, S. 7 (online bei ANNO).
- ↑ Sternfeld, Jacques. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2010, ISBN 978-3-7001-6963-5, S. 239.