Kunstmuseum Rigaer Börse – Wikipedia

Kunstmuseum Rigaer Börse (vormals Museum für ausländische Kunst)

Das Kunstmuseum Rigaer Börse (lettisch Mākslas muzejs „Rīgas Birža“) hat seinen Sitz im Gebäude der ehemaligen Rigaer Börse am Domplatz, das von 1852 bis 1855 nach Plänen von Harald Julius von Bosse im Stil der Neorenaissance errichtet worden war.[1] Es beherbergt die größte Sammlung westeuropäischer sowie nah- und fernöstlicher Kunst vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart in Lettland und ist dadurch eines der bedeutendsten Kunstmuseen des Landes. Bis 2010 hatte es seinen Sitz im Südflügel des Rigaer Schlosses und führte von 1992 den Namen Museum für ausländische Kunst (lettisch Ārzemju mākslas muzejs).

Den Grundstock des Museumsbestandes bildete die Sammlung des Rigaer Arztes und Reisenden Nikolaus von Himsel (1729–1764), der seiner Heimatstadt neben einer großen Bibliothek, einer Münzsammlung und Archivmaterial zur Geschichte der Stadt auch eine Sammlung von Grafiken und Gemälden hinterließ, die bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in einem eigenen, nach ihm benannten Museum ausgestellt wurde. Gegen 1866 erwarb die Stadt Riga die Gemäldesammlung des lange Zeit in Riga lebenden Italieners Domenico de Robiani, der seinen Lebensabend in Italien verbringen und seine Sammlung nicht mitnehmen wollte. Die Kollektion enthielt eine ganze Reihe niederländischer, deutscher und französischer Werke. Man führte die beiden Kunstsammlungen zusammen und beschloss die Gründung eines Kunstmuseums. Aus Mangel an Räumlichkeiten wurde die neu gegründete Städtische Gemäldegalerie von 1879 bis 1905 provisorisch im Haus des Bürgermeisters Ludwig Kerkovius untergebracht. Während dieser Zeit wuchs die Sammlung durch zahlreiche Schenkungen und Vermächtnisse schnell weiter an; so übereigneten der Dichter Reinhold Schilling 30 Bilder und Bürgermeister Kerkovius 26 Bilder der Sammlung. Den größten und bedeutendsten Zuwachs jedoch bildete die Dauerleihgabe der Sammlung Friedrich Wilhelm Brederlo, die 201 Gemälde umfasste, darunter etwa 70 Werke alter holländischer Meister.

1905 konnte schließlich ein eigener Museumsbau eröffnet werden, in dem neben einer kleinen Sammlung von Plastiken eine Sammlung von nun bereits 500 Gemälden präsentiert werden konnte. In den Folgejahren wuchs die Sammlung beständig an. Der bedeutendste Zugang war in den 1930er Jahren eine größere Kollektion von Werken belgischer Künstler des 19. Jahrhunderts. Heute umfasst die Gemäldesammlung des Museums rund 1000 Bilder.

Nach 1945 wurde die Sammlung in zwei Museen aufgeteilt, von denen das eine (Valsts latviešu un krievu mākslas muzejs / Staatliches Museum für lettische und russische Kunst, heute Lettisches Nationales Kunstmuseum) die einheimische – und eben russische – und das andere (Vakareiropas mākslas muzejs / Museum für „abendeuropäische“, sprich westeuropäische Kunst) die Kunst aus der übrigen Welt beherbergen sollte. Ab 1952 wurde das Museum um Abteilungen für Kunst des alten Orients, der Antike und des Fernen Ostens erweitert und in Latvijas PSR Tēlotājas mākslas muzejs (Museum für bildende Kunst der Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik) umbenannt, 1964 dann in Aizrobežu mākslas muzejs (Museum für „hintergrenzige“ Kunst) und 1992 sprachlich korrekt in Ārzemju mākslas muzejs (Museum für ausländische Kunst). Seit 2010 führt das Museum seinen jetzigen Namen.

Bedeutendste Kunstwerke

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Malerei bis etwa 1800

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Malerei ab etwa 1800

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Gregor von Bochmann „Ein Regentag“ (1913)
  • Daiga Upeniece und andere: Mākslas muzejs Rīgas Birža / Art Museum Riga Bourse. Jumava, Riga 2011, ISBN 978-9984-38-963-9.
  1. Alexander Neyland, Marģers Vestermanis, Māra Ozoliņa und andere: Großer Stadtführer durch Riga. Riga 1992, S. 43.

Koordinaten: 56° 57′ 2,8″ N, 24° 6′ 5,6″ O