Landkreis Frankfurt – Wikipedia

Basisdaten[1][2]
Preußische Provinz Hessen-Nassau
Regierungsbezirk Wiesbaden
Sitz der Verwaltung Bockenheim
Bestandszeitraum 1886–1910
Fläche 40,85 km² (1900)
Einwohner 51.691 (1890)
25.037 (1900)
Bevölkerungsdichte 613 Ew./km² (1900)
Gemeinden 17 (1886)
11 (1910)
Karte
Landkreis Frankfurt
Landkreis Frankfurt
Rathaus in Bockenheim, Sitz des Kreistags des Landkreises

Der Landkreis Frankfurt war ein Landkreis im Regierungsbezirk Wiesbaden der preußischen Provinz Hessen-Nassau, der von 1886 bis 1910 existierte. Sein gesamtes Gebiet gehört heute zur kreisfreien Stadt Frankfurt am Main.

Der Landkreis grenzte, außer an die namensgebende Großstadt, im Westen an den Landkreis Höchst und den Obertaunuskreis, die alle ebenfalls zum Regierungsbezirk Wiesbaden gehörten. Der Nachbar im Osten war der Landkreis Hanau im Regierungsbezirk Kassel. Im Norden grenzte der Kreis an die hessische Provinz Oberhessen. Zwei Gemeinden lagen auf dem linken Mainufer südwestlich und südöstlich von Frankfurt, die übrigen am nördlichen Rand der Stadt.

Der Landkreis Frankfurt a. M. wurde am 1. April 1886 im Zuge einer Gebietsreform in der Provinz Hessen-Nassau eingerichtet. Er wurde dem Regierungsbezirk Wiesbaden zugeordnet und war zusammengesetzt aus

Der Kreistag des Landkreises hatte seinen Sitz im 1869 erbauten damaligen Rathaus von Bockenheim.

Am 1. März 1899 wurden die beiden Teile Niederursels zu einer Gemeinde verschmolzen.[4]

In drei Schritten wurden alle Städte und Gemeinden des Kreises nach Frankfurt eingemeindet:

  • Am 1. April 1895 Bockenheim
  • Am 1. Juli 1900 Niederrad, Oberrad und Seckbach
  • Am 1. April 1910 die restlichen elf Gemeinden

Mit dem letztgenannten Datum wurde der Kreis aufgelöst.

Die Aufgaben des Landrates übernahm nach § 7 der Organisationsverordnung vom 22. Februar 1867[5][6] der Polizeipräsident von Frankfurt[7]

Zum Landkreis gehörten folgende Städte und Gemeinden:

Gemeinde Altkreis Fläche (ha) Eingemeindung
Berkersheim Hanau 321 1. April 1910
Bockenheim (Stadt) Hanau 540 1. April 1895
Bonames Frankfurt 335 1. April 1910
Eckenheim Hanau 234 1. April 1910
Eschersheim Hanau 334 1. April 1910
Ginnheim Hanau 270 1. April 1910
Hausen Frankfurt 125 1. April 1910
Heddernheim Mainkreis 248 1. April 1910
Niederrad Frankfurt 289 1. Juli 1900
Niederursel 1 Frankfurt 820 1. April 1910
Oberrad Frankfurt 274 1. Juli 1900
Praunheim Hanau 455 1. April 1910
Preungesheim Hanau 366 1. April 1910
Rödelheim (Stadt) Mainkreis 514 1. April 1910
Seckbach Hanau 804 1. Juli 1900
1 
Niederursel bestand bis 1899 aus zwei getrennten Gemeinden

Einzelnachweise

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  1. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900: Landkreis Frankfurt
  2. Michael Rademacher: Landkreis Frankfurt. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  3. Kreisordnung für die Provinz Hessen-Nassau 1886 (Digitalisat)
  4. „Niederursel, Stadt Frankfurt am Main“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Verordnung, betreffend die Organisation der Verwaltungsbehörden in dem vormaligen Kurfürstenthum Hessen, in dem vormaligen Herzogthum Nassau, in der vormals freien Stadt Frankfurt und in den bisher Bayerischen und Großherzoglich Hessischen Gebietstheilen. Vom 22. Februar 1867, Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten, Jahrgang 1867 (Nr. 6563) (preußGS) 1867 (Nr. 19) S. 273–278
  6. Zur Bekanntgabe in Nassau auch abgedruckt im Intelligenzblatt für Nassau
  7. Landkreis Frankfurt auf der Webseite Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945