Landkreis Mannheim – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1972) | ||
Koordinaten: | 49° 30′ N, 8° 35′ O | |
Bestandszeitraum: | 1938–1972 | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Nordbaden | |
Verwaltungssitz: | Mannheim | |
Fläche: | 313 km2 | |
Einwohner: | 192.902 (27. Mai 1970) | |
Bevölkerungsdichte: | 616 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | MA | |
Kreisschlüssel: | 08 2 35 | |
Kreisgliederung: | 27 Gemeinden | |
Lage des Landkreises Mannheim in Baden-Württemberg | ||
Der Landkreis Mannheim war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Mannheim lag im Nordwesten Baden-Württembergs.
Geographisch hatte der Landkreis überwiegend Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene; wenige Gemeinden lagen im Odenwald. Mannheim als Kreissitz selbst gehörte nicht zum Landkreis Mannheim, sondern war bereits seit 1939 Stadtkreis. Die Stadtkreise Mannheim und Heidelberg teilten das Kreisgebiet in zwei Teile.
Nachbarkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Nachbarkreise waren Anfang 1969 im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Bergstraße in Hessen, Heidelberg, der Stadtkreis Heidelberg, der Landkreis Bruchsal und der Stadtkreis Mannheim in Baden-Württemberg. Im Westen bildete der Rhein die Grenze zu Rheinland-Pfalz mit dem dortigen Landkreis Ludwigshafen am Rhein und der kreisfreien Stadt Speyer.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet des Landkreises Mannheim gehörte vor 1803 überwiegend zur Kurpfalz. Dann kam es an das Kurfürstentum Baden, das 1806 zum Großherzogtum erhoben wurde. Es entstanden im späteren Kreisgebiet das Stadtamt Mannheim und die Ämter bzw. Bezirksämter Ladenburg, Schwetzingen und Weinheim. Das Bezirksamt Ladenburg wurde 1863 aufgelöst und sein Gebiet mit dem Stadtamt Mannheim zum Bezirksamt Mannheim vereinigt. Das Bezirksamt Schwetzingen wurde 1924 mit dem Bezirksamt Mannheim verschmolzen. 1936 wurden die Bezirksämter Mannheim und Weinheim zum Bezirksamt Mannheim zusammengelegt und 1939 entstand daraus der Landkreis Mannheim durch das Gesetz über die Landkreisselbstverwaltung.
Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 gehörte der Landkreis Mannheim zum Regierungsbezirk Nordbaden. Durch die Gemeindereform ab 1970 veränderte sich das Kreisgebiet in einem Fall. Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Altenbach, Landkreis Heidelberg, in die Stadt Schriesheim eingegliedert. Damit vergrößerte sich das Kreisgebiet des Landkreises Mannheim entsprechend.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Mannheim aufgelöst. Sein Gebiet ging vollständig im neu gebildeten Rhein-Neckar-Kreis auf[1], der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Mannheim wurde.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Landrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Stadtamt, Bezirksamts bzw. Landkreises Mannheim 1803–1972:
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Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen des Landkreises Mannheim zeigte in Blau einen rot bewehrten, gezungten und gekrönten silbernen Löwen, in den Vorderpranken einen goldenen Schlüssel mit dem Bart nach unten haltend. Das Wappen wurde dem Landkreis Mannheim am 9. März 1970 durch das Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.
Der Großteil des Kreises (24 Gemeinden) gehörte zur Kurpfalz. Daher ist der kurpfälzisch-bayerische Löwe abgebildet. Der Schlüssel ist dem Wappen des früheren Hochstifts Worms entnommen, das im Kreisgebiet einige Rechte hatte, diese jedoch Ende des 18. Jahrhunderts an die Kurpfalz tauschte.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch das Kreisgebiet führt von Nord nach Süd die Bundesautobahn 5 Frankfurt-Karlsruhe sowie die nahezu parallel verlaufende A 6. Ferner führen die Bundesstraßen 3, 36, 38 und 291 durch das Kreisgebiet.
Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Landkreis Mannheim gehörten ab 1938 zunächst 27 Gemeinden, davon 4 Städte.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang machte im Landkreis Mannheim die Gemeinde Oberflockenbach, die sich am 1. Mai 1972 mit der Stadt Weinheim zusammenschloss. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Mannheim am 1. Januar 1973 im Rhein-Neckar-Kreis aufging.
Größte Gemeinde des Landkreises war die Stadt Weinheim, die bereits seit 1956 eine Große Kreisstadt ist, kleinste Gemeinde war Ritschweier.
In der Tabelle stehen die Gemeinden des Landkreises Mannheim vor der Gemeindereform (alle heutigen Gemeinden gehören zum Rhein-Neckar-Kreis). Die Einwohnerangaben beziehen sich auf die Volkszählungsergebnisse in den Jahren 1961 und 1970.[1]
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen MA zugewiesen. Es wird im Stadtkreis Mannheim durchgängig bis heute ausgegeben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Staatl. Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit d. Städten u.d. Landkreisen Heidelberg u. Mannheim (Hrsg.): Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim: Amtliche Kreisbeschreibung.
- Bd. 1: Allgemeiner Teil. Karlsruhe 1966.
- Bd. 3: Die Stadt Mannheim und die Gemeinden des Landkreises Mannheim. Karlsruhe 1970.
- Stadt- und Landkreis Mannheim. (= Die Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs in Wort und Zahl; Heft 65/66). Hrsg. vom Innenministerium und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Bearbeitung und Druck Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 1973. PDF-Datei, 19,1 MB.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 477 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).