Langzeitsynchronisation – Wikipedia
Die Langzeitsynchronisation ist ein fotografisches Aufnahmeverfahren der Blitzlichtfotografie, bei der die Verschlusszeit immer länger als die Blitzsynchronzeit ist. Die Synchronisation des Blitzlichtes erfolgt hierbei mit der X-Synchronisation oder der M-Synchronisation.
Die Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Blitzfotografie wird meist das Blitzlicht auf die kürzeste Verschlusszeit synchronisiert, bei der der Verschluss vollständig geöffnet ist. Moderne Kameras ermöglichen während einer Blitzaufnahme Verschlusszeiten, die länger sind als die Blitzsynchronzeit. Standardmäßig wird hierbei der Blitz in dem Moment gezündet, wenn der erste Verschlussvorhang gerade vollständig geöffnet ist, also am Beginn der Belichtungszeit bei vollständig offenem Verschluss. Viele Kameras erlauben auch eine Blitzsynchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang. Hierbei wird der Blitz in dem Moment gezündet, wenn der zweite Verschlussvorhang gerade noch offen ist, also am Ende der Belichtungszeit bei noch vollständig offenem Verschluss.
Anwendungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Üblicherweise wählt die Kamera bei Blitzlichtaufnahmen kurze Verschlusszeiten. Folglich wird bei wenig Licht und großer Raumtiefe, zum Beispiel bei Nachtaufnahmen im Freien, das Vordergrundmotiv durch das Blitzlicht hell abgebildet, während wegen der kurzen Verschlusszeit und der geringen Reichweite des Blitzlichts der Hintergrund dunkel bleibt. Bei der Langzeitsynchronisation sorgt das Blitzlicht für eine gute Ausleuchtung des Vordergrundmotivs und die lange Belichtungszeit für eine ausreichend helle Abbildung des Hintergrunds.
Bei Bewegungsabläufen können mittels der Langzeitsynchronisation interessante Effekte erzielt werden. Durch die Kombination des Blitzlichts mit einer langen Belichtungszeit entsteht bei Bewegungen im Moment des Blitzens eine scharfe helle, eingefrorene Bewegungsabbildung und während der restlichen Belichtungszeit ein der Bewegung entsprechender, unscharfer Wischeffekt. Dadurch vermittelt die Bewegung im Bild einen starken dynamischen Eindruck. Bei der Synchronisation des Blitzes auf den ersten Verschlussvorhang eilt der Wischeffekt dem eingefrorenen Bewegungsmoment voraus, was dem natürlichen Eindruck der Bewegung entgegenwirkt. Bei der Synchronisation des Blitzes auf den zweiten Verschlussvorhang eilt der Wischeffekt dem eingefrorenen Bewegungsmoment nach. Dadurch wird der natürliche Eindruck der Bewegung noch verstärkt. Falls die Kamera nur die Synchronisation auf den ersten Verschlussvorhang unterstützt, besteht die Möglichkeit, den Effekt der Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang zu erhalten, indem man die Bewegung entgegen der gewünschten Bildwirkung ausführt.