Leitstruktur (Pharmakologie) – Wikipedia

Eine Leitstruktur (engl. lead) ist ein chemischer Stoff, der in der Pharmaforschung im Zuge eines Wirkstoffdesigns als ein Ausgangspunkt für die Entwicklung eines Arzneistoff-Kandidaten untersucht wird. Eine Leitstruktur zeigt in vitro schon eine erwünschte biologische Wirkung, hat aber in der Wirkstärke, Selektivität und Pharmakokinetik noch nicht die für einen Arzneistoff benötigten Qualitäten.[1]

Von einem beliebigen Treffer (Hit) aus einem High-throughput screening unterscheidet sich eine Leitstruktur dadurch, dass ihre Struktur die Synthese von analogen Molekülen erlaubt.[2] Eine Leitstruktur kann auch ein Naturstoff sein, der durch chemische Modifikationen in seinen pharmakologischen Eigenschaften verbessert werden muss.

Mittels geeigneter chemischer, biochemischer und in-silico-Methoden wird in der medizinischen Chemie versucht, die Molekülstruktur und damit die Wirkungsweise der Leitstruktur so weit zu optimieren, dass der Arzneistoff-Kandidat in den nächsten Phasen der Arzneimittelentwicklung getestet werden kann.

Einzelnachweise

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  1. Ernst Mutschler, Gerd Geisslinger, Heyo K. Kroemer, Peter Ruth, Monika Schäfer-Korting: Mutschler Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie. 9. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8047-1952-1.
  2. Gerd Folkers; Jörg Hüser; Raimund Mannhold; Hugo Kubinyi (Hrsg.): High-Throughput Screening in Drug Discovery (Methods and Principles in Medicinal Chemistry), Weinheim: Wiley-VCH 2006, ISBN 3-527-31283-8.