Libelle-Klasse – Wikipedia
Torpedoschnellboot Projekt 131 Typ Libelle | |
Übersicht | |
Typ | Schnellboot |
Einheiten | 30 und 4 Prototypen |
Bauwerft | Peene-Werft und Rechlin |
Dienstzeit | 1974 bis 1990 |
Technische Daten | |
Verdrängung | 30 t normal / 35,17 t max. |
Länge | 18,96 m |
Breite | 4,42 m |
Tiefgang | 1,74 m unter Propeller |
Besatzung | 5 |
Antrieb | 3 Dieselmotoren M-50F mit je 880 kW (1200 PS), 3 Schrauben |
Geschwindigkeit | maximal 48 kn |
Aktionsradius | |
Bewaffnung |
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Libelle-Klasse war die Bezeichnung für eine Klasse von Kleinen Torpedoschnellbooten (KTS) der Volksmarine der DDR mit der Projektnummer 131.400.
Entwicklung und Bau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang der 1970er Jahre begann die Entwicklung eines modernen Torpedoschnellbootes beim Institut für Schiffbau in Wolgast. Zwischen 1971 und 1974 wurden vier Prototypen erprobt, bevor 1974 die Auslieferung an die Volksmarine begann. Gebaut wurden alle 30 Serienboote auf der Bootswerft in Rechlin, die Endausrüstung wurde von der Peene-Werft durchgeführt.[1]
Rumpf und Antrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 18,9 m langen und 4,42 m breiten Boote hatten einen geschweißten Leichtmetallrumpf. Als Antrieb dienten drei Dieselmotoren sowjetischer Bauart vom Typ M-50F mit insgesamt 2640 kW (3600 PS).
Bewaffnung und Einsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hauptbewaffnung der Klasse waren zwei 533-mm-Torpedorohre, die parallel zum Kiel fest eingebaut waren und nicht mit Bordmitteln nachgeladen werden konnten. Beim Angriff wurden die Torpedos, eher untypisch, nach achtern abgesetzt, um dann dem Kurs des abschießenden Bootes zu folgen. Es handelte sich dabei in der Regel um dampfdruckgetriebene Torpedos 53-39 PM sowjetischer Bauart.[2] Zur Flugabwehr war ein doppelläufiges 23-mm-Geschütz am Heck installiert.
Um die KTS im Einsatz nicht in einem bestimmten Hafen versorgen zu müssen, wurden speziell für die Kleinbootverbände schwimmende Stützpunkte ohne Eigenantrieb (Projekt 62) und mit Eigenantrieb (Projekt 162) gebaut.[1]
Modifikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ausstoßrohre für Seeminen waren abnehmbar, so dass zum Beispiel Kampfschwimmer über die Seiten abgesetzt werden konnten.
Derzeitiger Status
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es sind keine Schnellboote dieses Types mehr im Einsatz.
Es existieren noch vier Museumsboote: 924 im Marinemuseum Dänholm, 925 im Internationalen Maritimen Museum Hamburg, seit dem 24. Juni 2008 im Luftfahrttechnischen Museum Rechlin, 952 im Deutschen Marinemuseum Wilhelmshaven und 961 im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden.[3]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Harald Fock: Kampfschiffe. Marineschiffbau auf deutschen Werften. 1870 bis heute. Koehler, Hamburg 1995, ISBN 3-7822-0624-X.
- ↑ Der Torpedo, die Hauptbewaffnung der KTS-Boote. In: ktsboote.de. Abgerufen am 22. Februar 2014.
- ↑ Galerie Projekt 131.400. In: Gerald-Halle.de. Abgerufen am 22. Februar 2014.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günther Miel: Die LTS- und KTS-Boote der Volksmarine. Vorbilder und Modelle. Neckar-Verlag, Villingen-Schwenningen 2007, ISBN 978-3-7883-1138-4.