Life Ball – Wikipedia

Dieser Artikel wurde am 2. Oktober 2024 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Enzyklopädische Formulierung, WP:NPOV, Artikel ist in weiten Teilen nicht neutral bis geschwätzig, mehr Boulevard als Enzyklopädie, außerdem Namedropping bis der Arzt kommt. Innobello (Diskussion) 14:09, 2. Okt. 2024 (CEST)
Life Ball 2007

Der Life Ball (englisch für Ball des Lebens) in Wien war die größte Benefiz-Veranstaltung in Europa für HIV-infizierte und an AIDS erkrankte Menschen.

Hinter dem Life Ball stand der karitative Verein LIFE+[1] (zuvor Aids Life), 1992 von den selbst Betroffenen, dem Visagisten Gery Keszler[2] und dem Arzt Torgom Petrosian († 1993)[3] gegründet. Der Ball fand von 1993 bis 2019[4] alljährlich im Wiener Rathaus bzw. am Rathausplatz statt, mit Ausnahme einer Pause im Jahr 2016.[5] LIFE+ bzw. AIDS Life unterstützte Non-Profit-Organisationen, die sich für HIV-positive und an AIDS erkrankte Menschen einsetzen. Zudem war es ein erklärtes Ziel von LIFE+ bzw. AIDS Life, die Öffentlichkeit über die Gefahren von HIV/AIDS aufzuklären und ihr Bewusstsein für die Krankheit zu schärfen.

Die Show wurde von vielen nationalen und internationalen Prominenten, Schauspielern, Politikern, Sängern, Modedesignern, Models etc. unterstützt. Es war die größte Veranstaltung für die LGBT-Community in Österreich.

Artisten der Show Afrika! Afrika! während der Eröffnung des Life Ball 2008
Performance-Künstler von Celestial Tableau (2013)

Der Life Ball fand starkes internationales Interesse und hohe öffentliche Aufmerksamkeit. Im Vordergrund des Balls standen jedoch nicht nur das ausgelassene Treiben der „Party People“ oder aufsehenerregende Live-Auftritte, sondern v. a. der Kampf gegen AIDS. Den ernsten Hintergrund riefen unter anderem Reden von internationalen Stargästen bei der Eröffnungszeremonie am Rathausplatz in Erinnerung, die sich in der Regel selbst in verschiedenen Hilfs- und Charityprojekten engagierten.

Seit Bestehen des Balles nahmen Designer, Schauspieler, Sänger, Politiker und Models an der Eröffnungsshow teil, um für das Anliegen zu werben.

Die Zahl der Eintrittskarten für den Life Ball war, nicht zuletzt aufgrund des Platzangebots im Rathaus, auf 3780 beschränkt. Um den für das Fest charakteristischen und wichtigen extravaganten Stil zu erhalten, gab es über die Jahre zwei verschiedene Kartenkontingente. Eine feste Anzahl von Karten zum halben Preis, die „Style Tickets“, war für jene vorgesehen, die sich am Dresscode, der sogenannten Life Bible, orientieren wollten. Die Kostümierung sollte dabei dem jeweiligen Motto des Balls entsprechen. Diesen Besuchern war, neben den Stargästen, auch der Zutritt zum Life Ball über den red carpet vorbehalten, der vom Ring über den ganzen Rathausplatz bis zur Hauptbühne vor dem Rathaus führte. Besucher in normaler Abendgarderobe bezahlten den vollen Ticket-Preis. Für diese Karten meldete man sich von 2001 bis 2009 per SMS an, wobei innerhalb 48 Stunden etwa 60.000 Anmeldungen eingingen. Ab 2010 war die Anmeldung per Web-Anmeldeformular möglich. Aus beiden Kontingenten wählte dann jeweils ein Zufallsgenerator die Teilnehmer aus. Kleinere Kontingente wurden über verschiedene Aktionen vergeben (beispielsweise Life Ball Warm Up, eBay-Versteigerung, losartig verteilt in Kondompackungen, welche in ausgewählten Lokalen verkauft wurden, und Ähnliches). Für internationale Besucher gab es Life Ball Packages mit Flug und Hotel und zusätzlich gab es Tischreservierungen im vier- bis fünfstelligen Eurobereich, deren sonst frühzeitige Reservierung durch das 2008 in Kraft getretene Antikorruptionsgesetz[6] im Jahre 2009 etwas ins Stocken geriet.[7]

Erwin Schrott und Eva Riccobono, Musik und Modenschau zur Eröffnung (2013)

Die Eröffnungsshow mit Musik von Operette bis Popmusik und nationalen und internationalen Stars wie auch die Modenschau konnte auf dem bis zu 12.000 Zuschauer fassenden Rathausplatz auch bei freiem Eintritt besucht werden. Seit 2017 war dafür jedoch aus Sicherheitsgründen ein Rathausplatzticket nötig, das zuvor online oder an der Abendkasse gratis oder gegen freie Spende erworben werden konnte. Für die Ballbesucher gab es in verschiedenen Höfen und Sälen des Rathauses verschiedene Tanzmöglichkeiten, zahlreiche Bars und Buffets und Konzertbühnen, auf denen auch ein Teil der angereisten internationalen Stars auftrat.

Die glamouröse Benefiz-Veranstaltung war zuletzt weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Jährlich berichteten mehr als 70 TV-Stationen und insgesamt rund 500 Medienvertreter aus dem In- und Ausland über das Ereignis. Bei einer wiederholten Akkreditierung wurde darauf geachtet, ob auch das Thema AIDS in den Berichten angesprochen oder etwa nur über die Prominenten berichtet wurde.[8] ORF 1 berichtete ab 2007 im Rahmen eines Themenabends live von der Eröffnung mit anschließenden Interviews mit prominenten Gästen, was von etwa 400.000 Zuschauern mitverfolgt wurde. Ab 2007 wurde dies auch zeitversetzt auf 3sat gesendet. Puls 4 brachte nur 2008 nach der ORF-Übertragung ebenfalls Live-Berichte vom Ball. Der neue deutsche Fernsehsender TIMM brachte 2009 durchgehend über vier Stunden Programm vom Life Ball, wobei teilweise auf das Signal des ORF zurückgegriffen wurde.[9] Mit der Live-Übertragung des Life Ball 2014 durch den ORF gab es einen Zuschauerrekord mit einem Spitzenwert bei 662.000 Zusehern. Per Live-Streaming verfolgten parallel mehr als 130.000 Zuseher die Eröffnung weltweit im Internet.

2017 berichtete der Life Ball selbst auf seiner offiziellen Facebookseite via Livestream von den diversen Events während der Life-Ball-Woche: von der Ankunft des Life-Ball-Fliegers am Flughafen, dem exklusiven welcome cocktail im Le Meridien, der internationalen Pressekonferenz sowie direkt vom Roten Teppich am Life Ball. Rund um die Life-Ball-Woche konnten somit allein über Facebook mehr als eine Million Zuseher erreicht werden.

Gery Keszler und Sharon Stone (2007)
Festsaal des Rathauses (2014)

Als „Gesicht“ und Motor galt der Life-Ball-Organisator und -Begründer Gery Keszler. Ihm ist es auch maßgeblich zuzuschreiben, dass zur Eröffnungsshow des Life Balls neben Vertretern der Modebranche auch Prominente der Unterhaltungsbranche wie unter anderen Bill Clinton, Elton John, Katy Perry, Janet Jackson, Barbara Eden, Antonio Banderas, Whoopi Goldberg, Anna Netrebko, Hilary Swank, Dionne Warwick, Roseanne Barr, Falco, Catherine Deneuve, Liza Minnelli, Melanie Griffith, Pamela Anderson, Sharon Stone, Dita Von Teese, Lorna Luft, Anastacia, Niki Lauda, Brigitte Nielsen, Heidi Klum, Charlize Theron, Vivienne Westwood, Naomi Campbell, Nadja Auermann, Jenna Jameson und Katie Holmes anreisten, teils um sich aktiv am Programm des Balles zu beteiligen, teils um als Gäste mitzufeiern. Der Ball soll in der Tradition der Wiener Bälle liegen, nur provokanter, aufregender und glamouröser.[10] Keszler bekam Gelegenheit, dem damaligen Wiener Bürgermeister Helmut Zilk sein Projekt zu präsentieren. Dieser war vom positiven Sinn überzeugt, stimmte einem Versuch zu, überließ Keszler den Rathaussaal und unterstützte ihn gegen alle Widerstände.[11]

Der erste Life Ball fand am 29. Mai 1993 statt. Neben der Stadtregierung gab es damals nur zwei Sponsoren. Dabei wurde ein Erlös in Höhe von 1.100.000 Österreichischen Schilling (79.940 Euro) erzielt, der dem Verein „LIFE+“ zufloss. Seit dem ersten Life Ball ist eine Modenschau, damals präsentiert von Thierry Mugler, fester Bestandteil der Veranstaltung. Im zweiten Jahr, dem Life Ball am 28. Mai 1994, konnte der Erlös aus Spenden, Sponsoring und Eintrittsgeldern verdoppelt werden. Nachdem von den beiden ersten Bällen im österreichischen und deutschen Fernsehen berichtet worden war, fand der dritte Life Ball am 6. Mai 1995 darüber hinaus bereits Beachtung bei französischen und spanischen TV-Stationen sowie MTV. Sowohl die Zahl der Besucher der Eröffnungsshow und des Balles, wie auch der berichtenden Journalisten, Rundfunkstationen und Presseartikel sowie der Sponsoren nahm in den folgenden Jahren kontinuierlich zu – und damit auch der Erlös, der über den Life Ball an AIDS-Hilfsprojekte ausgeschüttet wurde. 1999 wurde das Rathaus renoviert und der Ball fand in der Wiener Hofburg statt.

Mit dem 8. Life Ball am 13. Mai 2000 wurde erstmals die Summe von 10.000.000 Schilling (726.728 Euro) erreicht. Zugleich war es der erste Life Ball, dessen Eröffnungsshow auf dem Rathausplatz stattfand und öffentlich zugänglich war. Im darauf folgenden Jahr wurden über die erstmalige Kooperation mit der Elton John Aids Foundation (EJAF) – er selbst war von 2001 bis 2005 regelmäßiger Gast und hielt die Eröffnungsreden – auch Projekte in Afrika (vgl. HIV/Aids in Afrika) unterstützt. Der 13. Life Ball am 21. Mai 2005 überschritt mit einem Gesamterlös von 1.017.600 Euro durch Kartenverkauf, Gastronomie, Versteigerungen, Tombola, Briefmarken- und Plattenverkauf sowie zahlreiche Spender und Sponsoren erstmals die Euro-Millionengrenze. Die Hälfte des Erlöses fließt internationalen Projekten zu. Seit 2006 ist die The Foundation for AIDS Research (amfAR), die von Elizabeth Taylor gegründet wurde neuer Kooperationspartner des Life Ball. Das Hauptaugenmerk 2006 lag dabei in der Bekämpfung von HIV und AIDS bei Babys und Kleinkindern. Seit 2011 kooperiert LIFE+ auch mit UNAIDS.

Der Ball begann als – im Vergleich zu heute – kleine aus der Schwulenszene kommende Veranstaltung. Im Gegensatz zu von Keszler damals erlebten Veranstaltungen war es von Anfang an weder als Schwulenszene- noch „Jet-Set-Ghetto“-Veranstaltung konzipiert. Neben der Wiener Balltradition schließt sie auch an die Tradition der kostümprächtigen Tuntenbälle an. Bereiche der Schwulenszene haben das Projekt besonders in den Anfangszeiten tatkräftig unterstützt, wie beispielsweise das Café Berg seit dessen Eröffnung.[11] In den vergangenen Jahren gab es ein kleines Kartenkontingent für die Lesben- und Schwulenszene, um der Angst einiger Kritiker zu begegnen, es könnte wegen des starken heterosexuellen Andrangs eine der Schwulenszene entstammende Veranstaltung ohne sie stattfinden. Der Ball war zuletzt in seiner gesellschaftlichen Bedeutung längst darüber hinausgewachsen, zumal die gleichgeschlechtlich Liebenden Österreichs alleine zu wenige wären, um Unternehmen solche Spendenbeträge zu entlocken.[12]

Von 2000 bis 2007 wurde mit dem Fernsehsender ATV eine „Wedding Chapel“ mit bekannten „Showpriests“ für Paare jeder sexuellen Orientierung betrieben, um auf die rechtliche Ungleichbehandlung zwischen hetero- und homosexuellen Paaren hinzuweisen.

2010 bildete der Life Ball am 17. Juli den Auftakt zur XVIII. Internationalen Aids-Konferenz, mit 19.300 Delegierten aus 139 Ländern der mit Abstand größte Kongress Wiens in diesem Jahr.[13] Daher standen in dieser Nacht neben dem Rathaus und Rathausplatz auch das gegenüber liegende Burgtheater und das Parlamentsgebäude ganz im Zeichen des Red Ribbon. Das „Konzept der drei Häuser“ vereinte an diesem Abend drei außergewöhnliche Veranstaltungen und wichtige Organisationen: die amfAR-Gala im Parlament, die Elton John AIDS Foundation beim Red Ribbon Cotillion im Burgtheater sowie die William J. Clinton Foundation beim traditionellen Life Ball im Rathaus. Die Eröffnung musste allerdings, trotz Vorverlegung um eine Stunde, aus Sicherheitsgründen wegen eines starken Gewitters etwa nach der Hälfte abgebrochen werden.[14]

Der Life Ball 2011 erbrachte einen vorläufigen Reinerlös von mehr als 1,9 Millionen Euro. Nationale AIDS-Hilfsprojekte sowie amfAR – The Foundation for AIDS Research und CHAI und die William J. Clinton Foundation wurden daraus mit je einer halben Million Euro unterstützt. UNAIDS, das gemeinsame Programm der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS, erhielt die Hälfte der Einnahmen des Tischverkaufs aus der AIDS Solidarity Gala. Die in Wien ansässige UN-Organisation UNODC erhielt 100.000 Euro für ein ukrainisches HIV-Präventionsprojekt von Frauen für Frauen. Der Crystal of Hope und die damit verbundene finanzielle Unterstützung von EUR 100.000 ging an die russische Andrey-Rylkov-Stiftung für Gesundheit und Soziale Gerechtigkeit. Durch die Einnahmen konnten Präventions- und Frühtestprogramme, Vermeidung der Mutter-Kind Übertragung, Schaffung von Infrastruktur, Medikamentenversorgung sowie Bekämpfung sozialen AIDS für Zigtausende für ein Jahr sichergestellt werden.

Während seiner Rede beim Life Ball 2015 verkündete Gery Keszler zur Überraschung der Besucher, dass im folgenden Jahr kein Life Ball stattfinden würde. Nach dem rasanten Aufstieg und stetigen Wachsen des Life Ball war es nach 23 Jahren Zeit für eine Verschnaufpause und einen Moment der Reflexion. Die Pause im Jahr 2016 wurde von den Organisatoren genutzt, um sich zwei Fragen zu stellen: Was sind die Ziele für die Zukunft und wie können sie effektiv erreicht werden?

Aus dem Verein Aids Life wurde in der Folge die neue Dachmarke LIFE+, die relevanten Themen über den Life Ball hinaus ganzjährig eine Plattform bietet. In den Jahren 2017 und 2018 konzentrierte sich LIFE+ auf die Kampagne „Know Your Status“: Das Wissen um den eigenen Immunstatus soll so selbstverständlich werden, wie das Wissen um die eigene Blutgruppe. Eine klar verständliche Botschaft mit einem schnell verständlichen Ziel, die sich nicht nur um die Zeit um den Life Ball herum, sondern über das gesamte Jahr mit Werbekampagnen, Aufklärungsarbeit und Lösungsansätzen Gehör verschafft. Die visuelle Kommunikation des Themas wurde vom international renommierten Fotografen Peter Lindbergh durch eine Fotoplakatkampagne unterstützt.

Auch inhaltlich spiegelte sich die Kampagne im Thema des Life Ball 2017 wider. Mit dem Motto „Recognize the Danger“ (deutsch Erkenne die Gefahr) wurde an die Zeit der 30er Jahre erinnert und eine gesellschaftspolitische Botschaft verkündet. „Erkenne die Gefahr – und das in jedem Bereich, ob in der Gesundheit oder innerhalb der Gesellschaft. Öffnen wir die Augen und blicken wir der Gefahr ins Gesicht – nur so können wir rechtzeitig handeln – für unsere Gesellschaft, für unsere Gesundheit, für unsere Zukunft!“, so Gery Keszler. Moderiert von Sänger Conchita Wurst und ORF-Moderatorin Verena Scheitz.[15][16]

Daran schloss auch der 25. Jubiläums-Life Ball 2018 an, der unter dem Motto „The Sound of Music“ (nach dem Musical über die Trapp-Familie) unter anderem an die Emigration und Verfolgung von Menschen im NS-Regime erinnerte. Moderiert wurde er von Sänger Conchita Wurst (als Maria von Trapp) gemeinsam mit dem Direktor des Theaters in der Josefstadt, Herbert Föttinger (als Georg von Trapp), die als Höhepunkt sogar heirateten.[17][18]

2019 fand der letzte Life Ball statt.[19][20] Es war neben der Regenbogenparade der Höhepunkt der EuroPride Vienna 2019.[21] Das Thema war „United in Diversity“ (dt. ‚Vereint in Vielfalt‘) – verbunden mit einer „Reise über den Regenbogen“. In den Farben des Regenbogens wurden Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Queere Menschen (LGBTQ) als wichtiger Teil der Gesellschaft gefeiert. Die Show und auch die Style Bible wurde in Zusammenarbeit mit dem Circus Roncalli und dessen Chef Bernhard Paul entwickelt.[22] Die Bühne, die einem Zirkuszelt nachempfunden war, und auch schrille Artisten und Freaks zogen sich wie ein roter Faden durchs Programm.[23] Auch 50 Jahre Stonewall-Proteste im Stonewall Inn an der New Yorker Christopher Street war Thema.[24] Moderiert wurde die Show von Sänger Conchita Wurst (als Zirkusdirektor), gemeinsam mit Andy Warhol-Muse Dianne Brill (als Gute Fee).[25] Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig setzte sich für eine Fortführung des Events ein.[26] Auch in seiner Rede beim Life Ball 2019 betonte er, dass ebendieser weitergehen müsse.[27]

Red Ribbon am Parlamentsgebäude (2010)

Rund um die Veranstaltung gab es auch diverse Aktionen. 2006 gab es für die Besucher aus den westlichen österreichischen Bundesländern erstmals einen „Ö3 Life Ball Express“-Sonderzug mit Partywaggon und Shuttleservice bis zum Rathaus, amerikanische Gäste und Medienvertreter wurden erstmals mit einem eigens umgebauten „Life Ball Flieger“ von New York nach Wien geflogen und beide Gruppen währenddessen in Partystimmung versetzt. In der nicht weit entfernten Diskothek im Volksgarten fand die Ball-Party statt, für jene, die keine Karten bekommen haben, und in der Früh eine After Hour. Auch diese Erlöse kamen dem Life Ball zugute. Es gab auch eine „Diners Club Life Ball Kreditkarte“ im Red-Ribbon-Design, bei der 0,5 Prozent des jeweiligen Umsatzes automatisch an den Verein überwiesen wurde.

Sonderbriefmarke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2005 bis 2007 gab es eine limitierte Auflage einer Life Ball Sonderbriefmarke. Im Jahr 2005 war auf dieser Briefmarke das Model Heidi Klum zu sehen, welcher 2006 Naomi Campbell folgte. Erstmals gab es 2006 auch eine weitere, streng limitierte, Sondermarke mit Naomi Campbell im Comic-Stil, welche auf eBay versteigert wurde. 2007 folgte das deutsche Model Nadja Auermann als „Briefmarken-Model“. Die Einnahmen kamen zu 100 % AIDS-Hilfsprojekten von AIDS LIFE zugute.

2007: Heatherette
2009: The Blonds mit Katy Perry
2013: Roberto Cavalli

In jedem Jahr war ein oder mehrere bekannte Designer wie Thierry Mugler, Vivienne Westwood, Donatella Versace, Jean Paul Gaultier, Calvin Klein, Christian Cowan und Diane von Furstenberg für die Modenschau verantwortlich. Bei der Modenschau selber laufen sowohl professionelle Models als auch diverse internationale und österreichische Gäste aus Film, Musik, Sport, Politik u. ä. mit. Im Jahr 2017 fand keine klassische Modenschau statt, stattdessen wurden die Kreationen in die gesamte Eröffnungsshow integriert.

Das Red Ribbon, Symbol des „Crystal of Hope“ (2013)

Life Ball Crystal of Hope

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alie Eleveld (2014)

Von 2005 bis 2015 wurden im Rahmen der Eröffnung des Life Ball herausragende Projekte im Kampf gegen HIV/AIDS mit dem „Life Ball Crystal of Hope“ ausgezeichnet. Der Preis wurde vom Tiroler Unternehmen Swarovski gestiftet und war mit 100.000 Euro dotiert und wurde stets von einem Prominenten an die Gründer oder Repräsentanten der jeweiligen Hilfsorganisation überreicht.

Von 2017 bis 2019 wurde der LIFE+ Award verliehen, der ebenfalls an herausragende Projekte im Kampf gegen HIV/AIDS ging und mit einer besonderen finanziellen Unterstützung von LIFE+ verbunden ist.

  • 2017: Greg Owen und Will Nutland mit „I Want PrEP Now“ und „Prepster“ – überreicht von Conchita Wurst und Verena Scheitz
  • 2018: Paris Jackson und Joyce Jere für die The Elizabeth Taylor AIDS Foundation
  • 2019: Bill Roedy und Gift Chansa für „Circus Zambia“ von der Staying Alive Foundation überreicht von Lili Paul Roncalli

Fakten und Themen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Presse = Anzahl der insgesamt ausgegebenen Akkreditierungen
  • Radio = Anzahl der Radiostationen darunter
  • TV = Anzahl der Fernsehstationen darunter, inklusive Internet-TV
Nr. Jahr Datum Motto Eröffnungsansprache Presse Radio TV
1 1993 29. Mai 150 AT & DE
2 1994 28. Mai If you have nothing to do – don’t do it here 260 AT & DE
3 1995 6. Mai Die schönste Bewegung im Kampf gegen Aids ist der Tanz 380 11
4 1996 11. Mai Die Zukunft bietet Hoffnungen. Aber wie zur Zukunft gelangen ohne sie? 430 7 15
5 1997 10. Mai Wo die Hoffnung nichts mehr gilt, da gilt auch Leben und Tod nichts mehr. 450 6 20
6 1998 9. Mai Alle Macht dem Leben. All power to life. 530 22 20
7 1999 26. Juni Eine Nacht voll Glanz. Ein Morgen voll Hoffnung. 530 17 30
8 2000 13. Mai Hoffnung schenken. Anders denken. 600 30 35
9 2001 16. Juni The one thing we all have in common is to be different. Elton John ~ 700 22 40
10 2002 19. Mai A decade for Life, a decade against AIDS.
Ein Jahrzehnt für Leben, ein Jahrzehnt gegen Aids.
Elton John ~ 600 22 39
11 2003 24. Mai Don’t look back in anger, or forward in fear, but around in awareness.
Schau nicht zurück in Groll oder vorwärts in Furcht, aber mit Bewusstsein ringsumher.
Neil Tennant
Elton John
500 16 44
12 2004 15. Mai Agreeing to hope, gives life every chance.
Der Hoffnung zustimmen gibt Leben jede Chance.
Elton John
Luc Montagnier
500 16 63
13 2005 21. Mai Vienna Rocks! Let Hope Infect the Virus.
Wien bebt! Lasst Hoffnung das Virus infizieren.
Elton John 500 14 64
14 2006 20. Mai A Choir of Love against an Army of Ignorance.
Ein Chor von Liebe gegen eine Armee der Ignoranz. (Operette)
Sharon Stone 500 11 62
15 2007 26. Mai Once upon a time (there was a princess called hope)
Es war einmal (eine Prinzessin namens Hoffnung) (Märchen)
Sharon Stone 500 13 65
16 2008 17. Mai Love is infinite. Life is universal. (Landing on planet Life Ball)
Liebe ist grenzenlos. Leben ist allgemein. (Landen auf dem Planeten Life Ball) (Aliens, Utopie)
Sharon Stone 500 60
17 2009 16. Mai Let Love flow!
Lass Liebe fließen! (Vier Elemente – Wasser; Beginn des Lebens; „barockes Wasserschloß“)
Eva Longoria Parker 500 60
18 2010 17. Juli Sow the seeds of Solidarity!
Säe die Samen der Verbundenheit! (Vier Elemente – Erde; Ernährung)
(Auftakt zur Welt-AIDS-Konferenz in Wien vom 18. bis 23. Juli)
Whoopi Goldberg, Bill Clinton, Mette-Marit Tjessem Høiby 500 12 62
19 2011 21. Mai Spread the Wings of Tolerance!
Breitet die Schwingen der Toleranz aus! (Vier Elemente – Luft; mythologische Gestalten, Engel)
Statt einer Eröffnungsrede wurde mit Redebeiträgen (Bill Clinton, Michel Sidibé, Janet Jackson, Peter Sellars u. a.), musikalischen Einlagen (Holly Johnson: The Power of Love, Natasha Bedingfield: Unwritten, Natalia Kills) und Videoeinspielungen (Elizabeth Taylor, Kofi Annan, Lady Gaga) ein Rückblick auf 30 Jahre HIV/AIDS-Forschung und -Bekämpfung präsentiert. 500 6 67
20 2012 19. Mai Fight the Flames of Ignorance!
Bekämpfe die Flammen der Ignoranz! (Vier Elemente – Feuer)
Milla Jovovich (für amfAR – American Foundation for AIDS Research), Bill Clinton (für William J. Clinton Foundation), Antonio Banderas, Naomi Campbell, Franca Sozzani 500
21 2013 25. Mai It takes the night to see the stars
Es braucht die Nacht, um die Sterne zu sehen (1001 Nacht)
Elton John, Bill Clinton (für William J. Clinton Foundation), Hilary Swank, Roberto Cavalli, Karolína Kurková 500
22 2014 31. Mai Love is a bloom growing anywhere
Liebe ist eine Blume, die überall wachsen kann (Garten der Lüste)
Bill Clinton, Mark R. Dybul und Anna Netrebko (für den Global Fund) 500 8 72
23 2015 16. Mai Gold - VER SACRUM
(„Gold ist die Farbe der Sonne, der Begeisterung und der Strahlkraft - und sie ist ewig“, Inspiration: Ver sacrum (Ver Sacrum Jahrhundertwende) / Santa Primavera / Sacre du Printemps, Jugendstil, Wiener Secessionisten mit Gustav Klimt)[28]
Charlize Theron, Mary J. Blige, Sean Penn, Graham Norton 500 65
24 2017 10. Juni Recognize The Danger:

(„Erkenne die Gefahr - und das in jedem Bereich, ob in der Gesundheit oder innerhalb der Gesellschaft. Öffnen wir die Augen und blicken der Gefahr ins Gesicht - nur so können wir rechtzeitig handeln -für unsere Gesellschaft, für unsere Gesundheit, für unsere Zukunft!“)

Naomi Campbell (für Elton John Aids Foundation), Joss Stone (für Sentebale), Greg Owen und Will Nutland (für I Want PrEP Now, Prepster) 500 60
25 2018 2. Juni Sound of Music Charlize Theron, Paris Jackson, Adrien Brody, Caitlyn Jenner, Kelly Osbourne, Mary J. Blige, Mark R. Dybul (für den Global Fund) 500 60
26 2019 8. Juni United in Diversity
„Walking on the yellow brick road towards an end to AIDS“ anlässlich der EuroPride 2019 in Wien und 50 Jahre Stonewall
ULF-Tramway der Wiener Linien als Werbeträger des Life Ball

Im Jahr 1995 wurde die Fernsehberichterstattung mit Paris Premiere und einem spanischen Fernsehteam europäisch. Im Jahr 1999 wurde die Fernsehberichterstattung mit amerikanischen Sendern (neben MTV) interkontinental. Im Jahr 2001 kamen Internet-Fernsehteams hinzu. Ab 2002 wurden die strengeren Akkreditierungsrichtlinien angewendet und die Anzahl wurde aus Ressourcengründen mit etwa 500 Medienvertretern gedeckelt. 2004 waren erstmals südafrikanische Fernsehteams anwesend.

Der Ball fand außer dem Sonntag im Jahr 2002 immer an einem Samstag statt. Mit der Ausnahme von 1999, als wegen Renovierungsarbeiten in die Hofburg ausgewichen wurde, fand er immer im Wiener Rathaus statt. Seit dem Jahr 2000 findet die Eröffnung und die Modeschau am Rathausplatz statt. Seit 2001 gibt es Eröffnungsansprachen von international bekannten Persönlichkeiten.

Beim Life Ball 2010 erfolgten mit den Besuchern als Komparsen Aufnahmen für die Fernsehserie Schnell ermittelt, die in der Folge Klaus Karner (achte der dritten Staffel) verarbeitet wurden.

Am 11. Mai 2015 wurden aus Anlass des Balls, des Song Contests und der Regenbogenparade Ampelmännchen an 120 Fußgängerübergängen in Wien amtlich durch Pärchen mit Herz, darunter Frau&Frau und Mann&Mann, ausgetauscht, was in vielen Ländern Presseecho auslöste. Zahlreiche Menschen, auch HOSI fordern das Belassen der nur für 7 Wochen angelegten Aktion als touristisch werbewirksames Zeichen der Offenheit von Wien. Dieses Anliegen soll laut Büro Verkehrsstadträtin Vassilakou (Grüne) überprüft werden, nach MA 33 – „Wien leuchtet“ würde die StVO nur die Farbe vorschreiben, nicht jedoch das Motiv. – Der SPÖ-Tourismussprecher Max Unterrainer sprach sich dafür aus, die Pärchen als „touristische Marke“ für ein weltoffenes Wien zu erhalten; „die Ampelpärchen stehen für ein Miteinander.“ Der Wiener FPÖ gehen die Sujets „viel zu weit“ und strebt die Strafverfolgung von Vassilakou wegen Verstoß gegen die StVO an und ortet „Steuergeldverschwendung“. ÖVP-Landesparteiobmann und Stadtrat Manfred Juraczka findet die neuen Ampelmännchen-Paare „nicht gerade günstig“ und bezeichnet die Diskussion darüber als „Volksverblödung“.[29][30]

Spendenaufkommen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Life Ball war nicht die einzige, aber die wichtigste Einnahmequelle des Vereins LIFE+. Differenzen aus den Jahreserlösen und der Gesamtsumme der geförderten Projekte wurden seit Anbeginn gewinnbringend angelegt um im Falle eines nicht stattfindenden Life Ball die nationalen Projekte ein weiteres Jahr unterstützen zu können. Weil die Höhe des erzielten Erlöses nie vorhergesagt werden konnte, wurden keine Infrastrukturkosten wie Miete, Personal, Betriebskosten und ähnliches finanziert. Ein Ausbleiben der Zuwendungen seitens AIDS LIFE durfte nicht zum Zusammenbruch der Organisation eines Projektes führen.[31]

Fran Drescher, Bill Clinton und Moderatorin Elke Winkens (2009)
Elton John mit Barbara Eden und Moderator Cornelius Obonya (2013)
Mark Dybul mit Anna Netrebko und Moderator Manuel Rubey (2014)
Jahr Sponsoren Reinerlös in Euro Ausgaben an Projekte Geförderte
internationale Projekte
Life Ball national internat.
1993 3 63.193,98 41.685,14
1994 167.365,31 111.763,65
1995 240.149,12 143.448,77
1996 130 335.598,50 289.026,98
1997 140 323.789,07 224.575,07
1998 135 516.731,42 317.103,29
1999 150 691.084,00 325.276,25 25.944,20 Nachbar in Not
Österreichdorf in der Türkei
2000 185 684.942,00 398.493,64
2001 190 558.392,33 347.735,02 420.875,42 Elton John Aids Foundation
2002 179 750.470,00 473.238,27 272.000,00 Elton John Aids Foundation
2003 199 739.472,83 434.067,44 374.145,85 Elton John Aids Foundation
2004 184 938.621,04 497.183,65 406.283,94 Elton John Aids Foundation
2005 215 1.089.705,81 452.696,43 607.005,42 Crystal of Hope
Elton John Aids Foundation
amfAR
2006 217 1.076.547,86 486.638,88 685.988,42 Crystal of Hope
Impilo Südafrika
amfAR (TREAT Asia Projekt)
2007 280 1.821.139,53 522.759,59 1.343.687,71 Crystal of Hope
amfAR (TREAT Asia Projekt)
Clinton Foundation HIV/AIDS (CHAI)
2008 188 1.845.028,06 490.551,24 655.000,00 Crystal of Hope
amfAR (TREAT Asia Projekt)
Deutsche Aids-Stiftung (DREAM Mosambik)
2009 1.640.181,66 373.866,03 1.529.127,79 Clinton Foundation HIV/AIDS (CHAI)
amfAR (TREAT Asia Projekt)
New Hope for Cambodian Children
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (MYSA, Kenia)
Elton John Aids Foundation f. Südafrika
2010 1.654.247,08 446.073,53 1.114.252,59 Clinton Foundation HIV/AIDS (CHAI)
amfAR (TREAT Asia Projekt)
New Hope for Cambodian Children
Elton John Aids Foundation f. Ukraine
2011 2.000.234,33 462.543,30 1.721.010,20 Clinton Foundation HIV/AIDS (CHAI)
amfAR
UNODC f. ukrainische Frauenprävention
Crystal of Hope
2012 2.000.058,52 458.938,43 1.238.239,77 Clinton Foundation HIV/AIDS (CHAI)
amfAR
Crystal of Hope
2013 2.382.393,40 515.442,48 1.877.901,39 Clinton Foundation HIV/AIDS (CHAI)
Elton John AIDS Foundation
Foundation for AIDS Research
Crystal of Hope[32]
2014 2.106.161,93 564.240,78 1.331.687,32 Clinton Foundation HIV/AIDS (CHAI)
Elton John AIDS Foundation
Foundation for AIDS Research
Crystal of Hope[33]
2015 2.397.061,06 513.075,84 1.883.985,22 Foundation for AIDS Research (amfAR)

Clinton Health Access Initiative (CHAI)

UNAID

Sentebale

Elton John AIDS Foundation (EJAF)

2016 ?
2017 1.554.000,00 (vorläufiger Reinerlös)
2018 ?
2019 ? Flohmarkt Dekoration

Quelle Projektunterstützung 1993–2014[34]

Am 24. Mai 2007, zwei Tage vor dem Life Ball, fand in der Großen Galerie des Schlosses Schönbrunn ein Gala Dinner mit Bill Clinton statt, zu dem auch Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Alfred Gusenbauer erschienen. Mit der Unterstützung namhafter österreichischer Unternehmen kam ein zusätzlicher Betrag zustande. Nach dem Dinner besuchten die Gäste das Konzert für Europa der Wiener Philharmoniker im Schlosspark, wo Clinton ein Scheck über 1 Million Dollar für die HIV/Aids Initiative (CHAI) der William J. Clinton Foundation überreicht wurde.[35] Eine Wiederholung im Jahre 2008 musste wegen Terminproblemen Clintons durch die US-Vorwahlen abgesagt werden.[36]

2008 gab es neun hauptberufliche Life Ball-Angestellte, welche über ein Jahr mit der Beschaffung von Sach- und Geldspenden, sowie der Koordinierung aller Beteiligter beschäftigt sind. Alleine im Bereich Gastronomie gibt es knapp 1000 beteiligte Partner und Mitarbeiter.[12] 2009 wurde die Finanzgebahrung von 1994 bis 2008 einer Sonderprüfung durch die Wirtschaftsprüfungskanzlei Hübner & Hübner unterzogen und eine ordnungsgemäße Finanzgebahrung festgestellt. Andreas Röthlin stellte bei einer Pressekonferenz auch fest, dass „AIDS LIFE im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen sehr wirtschaftlich arbeitet, vor allem auch was Spesen betrifft.“ In diesem Rahmen wurde auch dem Trägerverein AIDS LIFE mit Wirkung vom 24. August 2009 das Österreichische Spendengütesiegel (Reg.Nr. 05685) verliehen.[37][38]

Eröffnung des Life Ball 2010
Gery Keszler mit Hilary Swank (2013)
  • 1997: Österreichischer Tourismuspreis (Wiener Wirtschaftskammer)
  • 1997: Event Award GOLD – Kategorie „Event Marketing“ (Eventwerkstatt: Austrian Event Award)
  • 1999: ÖKI Fundraising & Social Marketing Preis GOLD
  • 2000: Sonderpreis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit in der Kategorie „Werbefilm“ des Staatspreises Werbung 1999 „Life Ball 99“
  • 2003: Gery Keszler: Kommunikator des Jahres 2002 (Public Relations Verband Austria)
  • 2003: Flair de Parfum (Wirtschaftskammer Österreich – Einzelhandel mit Parfümeriewaren)
  • 2004: Event Award GOLD – Kategorie „Public Event“ (Eventwerkstatt: Austrian Event Award)
  • 2005: Project Management Institute – „Project Excellence & Innovation“ für Humanitäres Engagement
  • 2006: Gery Keszler: Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien
  • 2006: Event Award GOLD – Kategorie „Bestes Event der letzten 10 Jahre“ (Eventwerkstatt: Austrian Event Award)
  • 2008: Gery Keszler: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • 2011: Gery Keszler: Fundraiser of the year
  • 2012: Gery Keszler: Reminders Day Award, Berlin
  • 2012: Gery Keszler: Hope Award, Dresden

„Denn Gery Keszlers 14. Aids-Charity-Nacht war toll. Obwohl: Das heißt nichts. Denn zu den Wesensmerkmalen des Life Ball gehört es, super zu sein. Durch und durch: Der Life Ball ist unkritisierbar. Berichterstattung heißt Jubel. Zum Teil zu Recht.“

Der Standard, 21. Mai 2006

„Einige politische Schwulenaktivisten und ‚Fundamentalisten‘ sehen die ‚Verlifestylung‘ und Verwässerung von Begriff und Ball zwar mit Skepsis, doch laute Kritik äußert niemand.“[12] Gery Keszler ist sich der Gratwanderung zwischen Fun-Faktor, dadurch Leute und Firmen anzuziehen, Öffentlichkeit zu erzeugen und letztendlich so viel Spenden wie möglich zu lukrieren, sowie der zu vermittelnden Botschaft sehr wohl bewusst.[11] Eine Maßnahme ist beispielsweise, dass nur jene Journalisten wieder eine Akkreditierung erhalten, die nicht nur über Prominente, sondern auch über HIV und Aids berichten. Manchmal wird kritisiert, dass inzwischen auch bestimmte konservative und/oder rechte Politiker als Gäste auftauchen oder es ankündigen. Keszler ist der Meinung, dass ein Ball gegen Ausgrenzung niemanden ausgrenzen soll. Wenn diejenigen zu einer Eintrittskarte kommen und meinen sich auf dem Ball wohlzufühlen, so wird man ihnen den Eintritt nicht verwehren. Und Keszler findet es naiv, wenn sie vielleicht meinen sich verbrüdern zu können und alles wäre wieder gut.[11]

Umgang mit Sponsoren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl die Stadt Wien den Ball umfangreich unterstützte (Räumlichkeiten im Rathaus gratis, Auf- und Abbau von 180.000 EUR, jährliche Förderung von 900.000 EUR), verlangte der Veranstalter 2019 zusätzlich bis zu 1 Mio. EUR zuzüglich 300.000 EUR Ausfallgarantie von der Stadt. Die Art der Kommunikation soll von den Entscheidungsträgern der Gemeinde Wien als „emotionale Erpressung“ bezeichnet und die weitere Zusammenarbeit daher verweigert worden sein.[39]

Aus dem Reinerlös des Life Balls 2019 werden € 611.000 für internationale und € 126.000 für nationale Projekte[40], d. h. in summa € 737.000, ausgeschüttet, also deutlich weniger als die Subvention der Stadt Wien ausmacht.

Von Geschäftspartnern wurde kritisiert, dass die Sponsoren alljährlich „beleidigt und herabgewürdigt“ würden. Die Flugzeuge der AUA, die jahrelang die Stargäste des Balls kostenlos eingeflogen hatten, waren danach wiederholt verwüstet und mussten aufgrund von gefundenem Kokain, benutzten Kondomen und Spritzen eine Sonderreinigung durchlaufen. Da man „mit derartigen Dingen“ den Flugbetrieb nicht weiter belasten wollte, kündigte die Fluglinie schließlich – wie auch andere Partner aus der Privatwirtschaft – die Kooperation mit Keszler auf.[41]

Commons: Life Ball – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. LIFE+: Vission & Mission (Memento vom 10. August 2017 im Internet Archive)
  2. HIV-Outing: Respekt für Gery Keszler, kronehit.at
  3. Gery Keszler: Zwischen Glamour und Trauer. derstandard.at, 17. Mai 2015
  4. ORF at/Agenturen red: Bunte Eröffnungsshow: Letzter Life Ball im Zeichen des Regenbogens. 9. Juni 2019, abgerufen am 9. Juni 2019.
  5. Life Ball findet 2016 nicht statt. 2. November 2015, abgerufen am 9. Juni 2019.
  6. Hanna Kordik: Bestechung: Gesetz gegen Korruption wird gelockert, Die Presse, 16. Juni 2008
  7. APA: Partystimmung - Life Ball trotzt der Wirtschaftskrise, derstandard.at, 24. April 2009
  8. Christopher Wurmdobler: Gute Nervensäge, Falter 21/03 vom 21. Mai 2003 (Memento vom 17. September 2009 im Internet Archive)
  9. Doris Priesching: Deutsche schauen mit, derstandard.at, 15. Mai 2009; Der Standard, 16./17. Mai 2009
  10. Life Ball 2007 - Gespräch mit Gery Keszler (Memento vom 28. Mai 2009 im Internet Archive), wieninternational.at, 24. April 2007
  11. a b c d Petra Stuiber: "Das empfinde ich als feige" – Interview mit Gery Keszler, derstandard.at & Printausgabe, 14. Februar 2008
  12. a b c Thomas Rottenberg: Heteros Freude mit dem Homo-Etikett, derstandard.at, 16. Mai 2008; Printausgabe 17./18. Juni 2008
  13. Ranking der Kongressstädte: Wien weltweit auf Platz eins, diepresse.com, 18. Mai 2011; Die Presse, 19. Mai 2011
  14. Verwässertes Charity-Großereignis, 17. Juli 2010, orf.at
  15. Life Ball wird „fast wie ein Musical“. 22. Mai 2017, abgerufen am 9. Juni 2019.
  16. Life Ball: Heiratsantrag und mahnende Worte. 11. Juni 2017, abgerufen am 9. Juni 2019.
  17. Life Ball als Hochzeitsspektakel. 16. Mai 2018, abgerufen am 9. Juni 2019.
  18. doma, ORF.at, mars, ORF.at: Life Ball heiratet zünftig. 3. Juni 2018, abgerufen am 9. Juni 2019.
  19. Keszler kündigt Aus für Life Ball an. 10. Mai 2019, abgerufen am 9. Juni 2019.
  20. Life Ball: Rauschendes Fest zum Abschied. 9. Juni 2019, abgerufen am 9. Juni 2019.
  21. EuroPride startet mit Straßenfest. 1. Juni 2019, abgerufen am 9. Juni 2019.
  22. Life Ball auf „Reise über den Regenbogen“. 10. Februar 2019, abgerufen am 9. Juni 2019.
  23. ORF at/Agenturen red: 26 Jahre: Manege frei für letzten Life Ball. 8. Juni 2019, abgerufen am 9. Juni 2019.
  24. Johannes Luxner, ORF.at: Stonewall Riots: Als die queere Szene zurückschlug. 1. Juni 2019, abgerufen am 9. Juni 2019.
  25. ORF at/Agenturen red: Bunte Eröffnungsshow: Letzter Life Ball im Zeichen des Regenbogens. 9. Juni 2019, abgerufen am 9. Juni 2019.
  26. Life Ball könnte fortgeführt werden. 28. Mai 2019, abgerufen am 9. Juni 2019.
  27. Life Ball: Rauschendes Fest zum Abschied. 9. Juni 2019, abgerufen am 9. Juni 2019.
  28. Life Ball 2015 erstrahlt in edlem Gold. In: Kleine Zeitung. 29. November 2014, abgerufen am 25. Juni 2020.
  29. Homosexuelle Ampelpärchen sollen bleiben, ORF.at, 15. Mai 2015. Abgerufen am 16. Mai 2015.
  30. Ampelpärchen erregen international Aufsehen, ORF.at, 13. Mai 2015. Abgerufen am 16. Mai 2015.
  31. Life Ball: Geldvergabe und unterstützte Projekte (Memento vom 21. Juli 2007 im Internet Archive)
  32. Life Ball 2013 mit vorläufigem Rekord-Reingewinn von 2,43 Mio. Euro (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive). Artikel vom Juni 2013, abgerufen am 5. Juni 2014
  33. diepresse.com - Life Ball erzielte Reinerlös von 2,3 Millionen Euro. Artikel vom 5. Juni 2014, abgerufen am 5. Juni 2014
  34. Projektunterstuetzung-1993-2014. lifeplus.org, abgerufen am 15. Juli 2019.
  35. AIDS-Charity-Gala - Bill Clinton auf Kurzbesuch in Wien (Memento vom 25. Juli 2011 im Internet Archive), wien.orf.at, 24. Mai 2007
  36. Leute - Bill Clinton verschiebt "Aids Life Charity Gala" (Memento des Originals vom 25. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wien.orf.at, 14. Mai 2008
  37. Wirtschaftsprüfung entlastet Life Ball-Organisator, DiePresse.com, 2. September 2009
  38. Marion Hauser: "Trete als Aids-Life-Obmann zurück" (Memento vom 3. September 2009 im Internet Archive), Kurier.at, 2. September 2009
  39. Christoph Schwarz: Ende des Life Ball: Der Niedergang des "Systems Keszler". In: kurier.at. 15. Mai 2019, abgerufen am 21. Mai 2019.
  40. Lifestyle: Life Ball: Eine Million Euro Reingewinn. In: wien.orf.at. 19. Juni 2019, abgerufen am 2. August 2019.
  41. Christoph Schwarz: Life-Ball-Aus: Party-Exzesse im AUA-Flieger. In: kurier.at. 16. Mai 2019, abgerufen am 21. Mai 2019.