Linjowo (Wolgograd) – Wikipedia

Siedlung städtischen Typs
Linjowo
Линёво
Flagge
Flagge
Föderationskreis Südrussland
Oblast Wolgograd
Rajon Schirnowsk
Gegründet 1767
Bevölkerung 6037 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 82545
Postleitzahl 403770
Kfz-Kennzeichen 34, 134
OKATO 18 212 562
Website www.linevo.h16.ru
Geographische Lage
Koordinaten 50° 53′ N, 44° 50′ OKoordinaten: 50° 52′ 54″ N, 44° 49′ 32″ O
Linjowo (Wolgograd) (Europäisches Russland)
Linjowo (Wolgograd) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Linjowo (Wolgograd) (Oblast Wolgograd)
Linjowo (Wolgograd) (Oblast Wolgograd)
Lage in der Oblast Wolgograd

Linjowo (auch Linewo, russisch Линёво, bis 1941 Hussenbach/Гуссенбах oder Eustenbach/Устенбах oder Linjowo Osero/Линёво-озеро) ist eine Siedlung städtischen Typs im Rajon Schirnowsk in der russischen Oblast Wolgograd mit 6037 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Der Ort liegt westlich der Wolga an den Hängen des Höhenzuges Wolgaplatte an den Ufern des Flusses Medwediza sowie am See Linjowo.

Die Siedlung wurde 1767 unter dem Namen Hussendorf als Siedlung der Wolgadeutschen gegründet. Geleitet wurde die Gründung zunächst von Bernhard Ludwig von Platen, der insgesamt 137 Familien zum Platz der Ortsgründung führte. Mit der Neuschaffung des Gouvernements Saratow gehörte der zunächst diesem an. Bis 1886 wuchs der Ort auf insgesamt 499 Wohnhäuser, von denen allerdings der überwiegende Teil aus Holz errichtet war. Aufgrund dieses Umstandes wurden bei einem Brand im Jahr 1896 auch mehr als 300 Häuser sowie die Kirche zerstört. Bei dem Wiederaufbau wurde die Struktur der vorherigen Siedlung beibehalten. Von 1918 bis zu seiner Auflösung gehörte Hussendorf zur Wolgadeutschen Republik. Danach wurde der Ort in Linjowo umbenannt und der Oblast Wolgograd zugeordnet.

Zwangsumsiedlung

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Im Zuge der Auflösung der Wolgadeutschen Republik wurde im September 1941 auch mit der Zwangsumsiedlung der Bewohner von Hussenbach begonnen. Nach der Abgabe aller Nutztiere wurden die Einwohner zwangsweise in die Region Slawgorod in der heutigen Region Altai in Sibirien und andere Gebiete im asiatischen Teil der Sowjetunion umgesiedelt.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1767 525
1912 8080
1926 6623
1939 7137
1959 6437
1970 6655
1979 6836
1989 6773
2002 6697
2010 6037

Anmerkung: ab 1926 Volkszählungsdaten

Kurz nach der Gründung bewohnten etwa 525 Einwohner den Ort. Bis 1912 stieg die Zahl der Einwohner bis auf 8080, im Jahr 1926 konnten noch 6623 Einwohner gezählt werden. Durch die Auflösung des Wolgadeutschen Republik im Jahr 1941 wurden alle deutschstämmigen Bewohner zwangsumgesiedelt. Bis in die 1970er-Jahre stieg die Einwohnerzahl wieder auf knapp 7000; seither sank sie wieder, liegt aber immer noch über 6000.

Die Einwohner gehörten vor 1941 mehrheitlich der Evangelisch-Lutherischen Kirche an. Bereits 1768 kam der erste Pfarrer in die Gemeinde. Hussenbach gehörte zu der Diözese in Frank. Zu der Diözese gehörten neben Frank und Hussenbach auch noch die Orte Kolb und Walter. Die erste, hölzerne Kirche in Hussenbach wurde 1885 errichtet. Nach dem großen Brand im Jahr 1896 wurde die Kirche durch einen größeren Backsteinbau ersetzt, der Platz für bis zu 2500 Personen bot.

Persönlichkeiten

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  • Frieda Eichler Brulotte und Louise Elton Potter: Germans From Russia in the Yakima Valley, Prior to 1940, Yakima (Washington) 1990
  • zwischen 1994 und 1999 erschien in den USA vierteljährlich die im Selbstverlag produzierte Zeitschrift Hussenbach Review

Einzelnachweise

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  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)