Liste der Choresm-Schahs – Wikipedia

Die folgende Liste gibt einen Überblick über all jene Herrscher von Choresm, die den Titel „Choresm-Schah“ führten. Es werden insgesamt 4 Dynastien unterschieden.

Die meist unabhängig herrschenden Schahs sind aus antiken Schriftquellen und (ab der Zeitenwende) von Münzen bekannt. Die folgende Liste ist lückenhaft.

  • Siyavusch (aus dem Schahname bekannter iranischer Held, welcher der Legende nach im Jahre 1292 v. Chr. nach Choresmien kam und 92 Jahre später mit der Einsetzung seines Sohnes Kai-Chusrau als Schah die erste choresmische Herrscherdynastie begründete)
  • Kai-Chosrau (Sohn Siyavuschs, welcher der Legende nach im Jahre 1200 v. Chr. die Herrschaft über Choresm erbte)
  • Vischtaspa um 588 v. Chr.
  • Farasman/Pharasmanes (um 328 v. Chr.; Zeitgenosse von Alexander dem Großen, welchem er in Samarkand selbstbewusst ein Bündnis anbietet)
  • Artav (ca. 50–100 n. Chr.)
  • Artramusch (um 200)
  • Vasamar (um 250; befreite Choresm eventuell von der Kuschanherrschaft)
  • Bivarsar I. (ca. 300–350)
  • Bivarsar II. (ca. 300–350)
  • Kawi oder Rawi (um 350)
  • Sanabar (um 450)
  • Rast (um 450)
  • Sijawsparsch (um 450)
  • King Wik oder Wir (um 450)
  • Ramik (um 500)
  • Tutuchas (um 500)
  • Brawik (um 620)
  • Schram (um 650)
  • Askatvar (um 712)
  • Kanik (um 725)
  • Schavoschfar[n] (um 751; durch Münzen belegt; bat die Chinesen, in deren Quellen er als „Shao-she-fien“ erscheint, um Hilfe gegen die Araber)
  • Azkaswar II. (um 775)
  • Abdallah b. Aschkam (um 943/44; rebellierte gegen die Samaniden, unter deren Oberherrschaft sich Choresm seit dem frühen 10. Jh. befindet)

Herrscher aus der Afrighiden-Dynastie nach al-Bīrūnī

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Nur sehr wenige dieser 22 Schahs konnten bislang mit Sicherheit durch zeitgenössischen Denkmäler belegt werden.

  • Afrigh (begründete 305 die nach ihm benannte jüngere Linie der Siyavuschiden und verlegte die choresmische Hauptstadt (von Toprak-Kala?) nach Kath, wo er ein großes Schloss namens „al-Fir“ oder „al-Fil“ erbauen ließ)
  • Baghra
  • Sachassak
  • Askadschamuk I.
  • Askadschavar I. (durch Münzen belegt)
  • Sachr I.
  • Savosch
  • Chamgri
  • Buskar
  • Arthamuch (Zeitgenosse des Propheten Mohammed)
  • Sachr II.
  • Sabri
  • Askadschavar II.
  • Askadschamuk II. (um 712, also während der Eroberung Choresms durch die Araber)
  • Schavoschfar[n] (um 751; durch Münzen belegt; bat die Chinesen, in deren Quellen er als „Shao-she-fien“ erscheint, um Hilfe gegen die Araber)
  • Torkasbatha
  • Abdullah ibn Torkasbatha (frühes 9. Jh.; erster Choresm-Schah mit einem islamischen Namen = erster muslimischer Choresm-Schah?)
  • Mansur ibn Abdullah
  • Irak ibn Mansur (reg. 898)
  • Muhammad ibn Irak (reg. 921)
  • Abu Said Ahmad ibn Muhammad (reg. 967; durch Münzen belegt)
  • Abu Abdallah Muhammad ibn Ahmad (gest. 995; durch Münzen belegt)

(→ Sturz durch die Mamuniden von Gurgandsch)

Die Dynastie der Mamuniden (Choresm-Schahs in Gurgandsch)

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  • Abu Ali Mamun (I.) ibn Muhammad, kurz Maʾmūn ibn Muḥammad (reg. 995–997 unter der Oberherrschaft der Samaniden)
  • Abu ʼl-Hasan Ali ibn Mamun, kurz ʿAlī ibn Maʾmūn (reg. 997–1008/9, zunächst noch unter der Oberherrschaft der Samaniden, dann faktisch unabhängig; durch Münzen belegt)
  • Abu ʼl-Abbas Mamun (II.) ibn Mamun, kurz Maʾmūn ibn Maʾmūn (reg. 1008/9–1017)
  • Abu ʼl-Harith Muhammad ibn Ali (reg. 1017)

(→ Sturz durch Sultan Mahmud von Ghazna)

  • Abu Said Altun-Tasch (reg. 1017–1032, türkischer Militärsklave, welcher den Ghaznaviden als Statthalter in Choresm diente und dabei den Titel eines Choresm-Schahs führen durfte)
  • Harun ibn Altun-Tasch (reg. 1032–1035, rebellierte 1034 gegen die Oberherrschaft der Ghasnaviden und machte sich unter Annahme des ihm von diesen nicht zugebilligen Choresm-Schah-Titels – nominell führte ihn Sultan Masuds Sohn Said – unabhängig)
  • Ismail Chandan ibn Altun-Tasch (reg. 1035–1041 als unabhängiger Choresm-Schah)

(→ Sturz der Dynastie und Eroberung Choresms durch den Oghusen-Herrscher (Yabghu) Schah-Malik, welcher den Choresm-Schah-Titel übernahm, aber seinerseits 1042/43 den Seldschuken weichen musste, die Choresm ihrem Reich einverleibten)

(→ Eroberung Choresms durch die Mongolen unter Dschingis-Chan im Jahre 1221)

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