Liste der Stolpersteine in Berlin-Wilmersdorf – Wikipedia

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Die Liste der Stolpersteine in Berlin-Wilmersdorf enthält die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Wilmersdorf im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Spalten der Tabelle sind selbsterklärend. Die Tabelle erfasst insgesamt 1642 Stolpersteine und ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Bild Name Standort Verlege­datum Leben
Anna Aaron Kulmbacher Straße 7 23. Mai 2013 Anna Aaron wurde als Tochter von Louis und Carolina Bonwitt am 14. Februar 1876 in Rodenberg, einem Dorf bei Hannover, geboren. Etwa zur Jahrhundertwende zog die Familie nach Berlin. Im Alter von 34 Jahren heiratete Anna im Jahre 1909 Willy Aaron, den sie bei Freunden kennengelernt hatte. 1912 wurde ihre Tochter Hannah geboren, 1914 ihre zweite Tochter Charlotte. Die junge Familie lebte am Gustav-Müller-Platz in Berlin-Schöneberg.

Im Oktober 1914 starb Willy Aaron. Anna Aaron kehrte mit ihren beiden kleinen Töchtern ins Elternhaus Hasenheide 61 in Neukölln zurück und übernahm die Haushaltsführung. Ihr Vater Louis Bonwitt starb 1918. Danach zog Anna mit ihrer Mutter und ihren beiden Töchtern nach Schöneberg in die Rosenheimer Straße 3, einige Jahre später nach Wilmersdorf in die Kulmbacher Straße 7. Hier hatte die Familie ihren Lebensmittelpunkt; das Haus existiert nicht mehr. Nach dem Tod ihrer Mutter Caroline Bonwitt 1933 nahm Anna Aaron in Kreuzberg in der Fontanepromenade 16 eine kleinere Wohnung. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich in den folgenden Jahren als Schneiderin und Haushaltshilfe bei jüdischen Familien.

Mit dem Beginn der Herrschaft der Nationalsozialisten entschieden sich die beiden Töchter, nach Palästina auszuwandern: Lotte im April 1933, Hannah im Januar 1934.

In den folgenden Jahren pflegte Anna eine rege Korrespondenz mit ihren beiden Töchtern. Diese erhaltenen Briefe sind für die Nachkommen eine wichtige Quelle der Information sowohl über Annas Lebensbedingungen in Berlin als auch die ihrer beiden Töchter in Palästina. Im Januar 1937 besuchte Anna sie dort und Hannah und Lotte baten sie wegen der politischen Situation in Deutschland zu bleiben, aber Anna lehnte dies ab, obwohl sie selbst auch sah, dass sie in Deutschland keine Zukunft hatte. Sie begründete ihren Schritt damit, dass sie sich ihren Brüdern verpflichtet fühlte, sich um den Familienbesitz zu kümmern, und dass sie ihrer Cousine Louisa Bonwitt versprochen hatte zurückzukehren und sich um sie zu kümmern. Auch fürchtete sie, ihren Töchtern zur Last zu fallen. Hannah lebte in dem neu gegründeten Kibbuz Hazorea unter sehr schwierigen Bedingungen, und auch Lotte musste sich mühsam durchs Leben schlagen.

Anna kehrte nach Berlin zurück, entschloss sich aber nach der Pogromnacht am 9./10. November 1938 doch zur Emigration nach Palästina. Sie hatte in Berlin schon bald alle dafür notwendigen Angelegenheiten geregelt. Für ein Einreisevisum nach Palästina verlangten die britischen Behörden jedoch eine Bescheinigung, dass jemand eine Garantie für ihren Lebensunterhalt über monatlich sechs palästinensische Pfund für die nächsten sieben Jahre übernehmen würde. Der Kibbuz Hazorea konnte zwei Pfund garantieren. Hanna und Lotte baten Annas Brüder, die in die USA, Großbritannien und Australien hatten fliehen können, um Hilfe, aber diese konnten aufgrund ihrer eigenen prekären Lebenssituation mit ihren Familien in ihren Zufluchtsorten keine Zusagen machen.

So war Anna gefangen in Deutschland bis zu ihrer Deportation.

Berührend zu lesen, wie sie in ihren Briefen schrieb, dass sie immer wieder beim Palästina-Amt in der Meinekestraße nachfragte, ob für sie ein Einreisevisum gekommen sei, und es enttäuscht wieder verlassen musste. In Palästina wurden die ersten Enkelkinder geboren, in deren Nähe sie so gerne sein wollte. Verzweifelt auf das Einreisevisum wartend, musste sie sich zugleich um eine neue Bleibe in Berlin kümmern, da sie wegen der geplanten Emigration die Wohnung in der Fontanepromenade 16 gekündigt und die Möbel verkauft hatte. Schließlich fand sie im März 1939 in Schöneberg ein Zimmer zur Untermiete in der Münchner Straße „bei sehr netten Leuten“, das sie aber drei Monate später wieder verlassen musste, da diese Wohnung aufgelöst wurde. Sie kommentierte dies mit den Worte: „Juden auf Wanderschaft …“

Eine neue Bleibe fand sie zum Juni 1939 in Wilmersdorf in der Babelsberger Straße 48, im Vorderhaus im 2. Stock bei Ehrlich. In der Wohnung lebten ein älteres Ehepaar, ein jüngeres Ehepaar und sie. „Alle drei Parteien kochen in der Küche Schnellgerichte …“, schrieb sie. Nach einigen Monaten mietete sie in der Münchner Straße 37 ein Zimmer, nahe der Synagoge, wo sie, wie sie schrieb, koscher essen könne. Dort blieb sie zusammen mit mehreren anderen Untermietern bis zur Deportation.

In den Kriegsjahren konnte die Korrespondenz mit ihren Töchtern in Palästina nur über Rote-Kreuz-Briefe aufrechterhalten bleiben. Annas Gedanken und Wünsche richteten sich auf das Wohlergehen der jungen Familien ihrer beiden Töchter.

Mit ihrer Cousine Louisa Bonwitt wurde Anna Aaron am 15. August 1942 nach Riga deportiert. Der Zug startete am Güterbahnhof in Berlin-Moabit mit 1004 Juden. Bis heute ist nicht gewiss, ob sie bereits während der dreitägigen Fahrt in dem überfüllten Waggon, ohne Wasser und Nahrung, starb oder ob sie erst nach der Ankunft des Zuges am 18. August 1942 mit allen anderen Insassen in den Wäldern von Rumbula und Bikernieki bei Riga ermordet wurde.

Den letzten Briefen, die sie über das Rote Kreuz an Familie und Freunde schickte, ist zu entnehmen, dass Anna wusste, dass dies ihr letzter Weg sein würde, und sie sich deshalb verabschieden wollte. Sie schrieb, dass sie versuchen wolle, auf ihre Gesundheit zu achten und dass sie warme Anziehsachen für die lange Fahrt mitnehmen werde. Ihre letzten Worte waren, dass sie und Louisa „ruhig, gefasst“ seien. Anna Aaron war 66 Jahre alt, als sie ermordet wurde.


Biografische Zusammenstellung

Familie Anna Aarons, Übersetzung: Sigrun Marks, Stolpersteininitiative Stierstraße, Berlin-Friedenau

Berta Abraham Emser Straße 16 29. Okt. 2013
Betti Abraham Emser Straße 16 29. Okt. 2013
Hedwig Abraham Holsteinische Straße 12 26. Sep. 2006
Herbert Abraham Jenaer Straße 19 5. Okt. 2021
Hildegard Abraham Jenaer Straße 19 5. Okt. 2021
Ilse Abraham Regensburger Straße 27 2. Dez. 2013
Martha Abraham Gieselerstraße 23 4. Juni 2021
Max Abraham Holsteinische Straße 12 26. Sep. 2006
Robert Abraham Regensburger Straße 27 2. Dez. 2013
Anna Abrahamsohn Holsteinische Straße 52 17. Juni 2022
Else Abrahamsohn Rudolstädter Straße 110 4. Apr. 2010
Emil Abrahamsohn Rudolstädter Straße 110 4. Apr. 2010
Günther Abrahamsohn Holsteinische Straße 52 17. Juni 2022
Joseph Abrahamsohn Holsteinische Straße 52 17. Juni 2022
Margarete Abrahamsohn Holsteinische Straße 52 17. Juni 2022
Max Heinz Abrahamsohn Holsteinische Straße 52 17. Juni 2022
Michael Itzig Abrahamsohn Holsteinische Straße 52 17. Juni 2022
Betty Abramowsky Schlangenbader Straße 77 26. Aug. 2024
Hans Ackermann Sächsische Straße 62 23. März 2017
Marie-Louise Ackermann Sächsische Straße 62 23. März 2017
Thomas Peter Ackermann Sächsische Straße 62 23. März 2017
Gertrud Adam Uhlandstraße 151 9. Juni 2015 Eine ältere Fassung des Stolpersteins wurde am 14. Mai 2013 verlegt. Am 9. Juni 2015 wurde er durch einen korrigierten Stein ersetzt. (Foto des alten Stolpersteins)
Jutta Adam Uhlandstraße 151 18. Okt. 2014
Max Adam Uhlandstraße 151 6. Okt. 2016
Michael Adam Uhlandstraße 151 18. Okt. 2014
Louis Adler Trautenaustraße 16 29. Apr. 2012
Paul W. Adler Helgolandstraße 3 15. Mai 2006 Ein weiterer Stolperstein befindet sich in Hamburg-Eppendorf.
Adele Alifeld Nassauische Straße 30 29. Nov. 2005
Elli Altmann Motzstraße 87 21. März 2014
Hugo Altmann Fasanenstraße 41 21. Sep. 2013
Margarete Altmann Fasanenstraße 41 21. Sep. 2013
Ernst H. Angress Holsteinische Straße 24 11. Dez. 2007
Abraham Apfelbaum Xantener Straße 7 17. Mai 2017
Paul Appel Uhlandstraße 162 18. Juni 2018
Arthur Arendt Grainauer Straße 2 24. Apr. 2014 Arthur Arendt, geboren am 7. Oktober 1903 in Krajenczyn/Culm/Westpreußen. Am 1. März 1943 mit dem 31. Osttransport nach Auschwitz deportiert,[1] weiter am 22. Januar 1945 nach Buchenwald und am 23. März 1945 in Bergen-Belsen ermordet.[2]
Ilse Arendt Fechnerstraße 6A 12. Mai 2023
Margarete Arendt Fechnerstraße 6A 12. Mai 2023
Martin Arendt Fechnerstraße 6A 12. Mai 2023
Herbert Arnade Uhlandstraße 114 11. Dez. 2006
Katja Arnade Uhlandstraße 114 11. Dez. 2006
Uriel Arnade Uhlandstraße 114 11. Dez. 2006
Frieda Rosa Arndtheim Fechnerstraße 5 1. Juni 2019
Georg Arndtheim Fechnerstraße 5 13. Juni 2019
Helga Arndtheim Fechnerstraße 5 13. Juni 2019
Johanna Arons Sächsische Straße 67 18. März 2011
Jenny Aronson Landhausstraße 37 22. Juni 2011
Max Aronson Pariser Straße 49 22. Juni 2014
Elisabeth Aschenheim Sächsische Straße 44 12. Mai 2006
Hedwig Ascher Kulmbacher Straße 15 10. Okt. 2017
Charlotte Auerbach Güntzelstraße 49 29. März 2008
Felix Auerbach Helmstedter Straße 24 13. Okt. 2009
Lisbeth Auerbach Helmstedter Straße 24 13. Okt. 2009
Max Auerbach Güntzelstraße 49 20. März 2007 Vater von Frank Auerbach.[3]
Ida Awner Duisburger Straße 1 29. März 2008 Ida Awner, geb. Levy, am 26. Oktober 1875 in Bochum. Sie wurde am 9. Juli 1942 mit dem 18. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, von wo aus sie am 19. September 1942 nach Treblinka weiter deportiert und dort ermordet wurde. Das Todesdatum ist unbekannt.[4] Lage
Herta Bacharach Jenaer Straße 21 22. Juni 2011
Max Bacharach Jenaer Straße 21 22. Juni 2011
Rolf Bacharach Jenaer Straße 21 22. Juni 2011
Egon Baginsky Bregenzer Straße 3 17. Feb. 2023
Else Baginsky Bregenzer Straße 3 17. Feb. 2023
Gerda Bähr Duisburger Straße 16 6. Juni 2018
Olga Bähr Duisburger Straße 16 6. Juni 2018
Ottilie Baer Nassauische Straße 54 21. Mai 2008
Eleonore Baermann Wilhelmsaue 3 29. Nov. 2005 Eleonore Baermann, geb. am 12. Juni 1906 in Teuchern, evangelisch getauft am 14. Mai 1939, wurde am 3. Februar 1943 mit dem 28. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.[5]
Elsa Baerwald Trautenaustraße 20–21 29. Apr. 2012
Hanna Bandmann Gieselerstraße 23 4. Juni 2021
Henriette Baron Schaperstraße 22 22. Juni 2014
Johanna Barschall
[Anmerkung 1]
Westfälische Straße 85 21. Sep. 2013 Johanna Barschall, geb. Löwenheim, am 4. März 1889 in Hamburg. Sie war die Tochter von Aron Adolf und Jenny Löwenheim (geb. Ruben). Am 21. November 1911 hat sie in Hamburg den Kaufmann Wilhelm Barschall (1880–1936) geheiratet. Sie wurde am 19. Februar 1943 mit dem 29. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[6] Lage
Louis Baruch Bamberger Straße 22 15. Okt. 2008 Louis Baruch, geboren am 18. Februar 1920 in Berlin, deportiert am 12. März 1943 mit dem 36. Osttransport nach Auschwitz. Ermordet am 1. März 1945 in Buchenwald.[7] Lage
Ludwig Baruch Fasanenstraße 60 22. Juni 2014
Liselotte Baumann Pariser Straße 11 22. Juni 2014
Clara Baumgarten Duisburger Straße 8 23. Nov. 2021
Frieda Baumgarten Helmstedter Straße 29 2. Dez. 2013 Frieda Baumgarten wurde am 30. August 1877 als Tochter von Moritz Baumgarten und seiner Frau Johanna (Chaja) geborene Bambus in Frankfurt (Oder) geboren.[8] Sie zog nach Berlin und blieb ledig. 1931 wohnte sie in der Helmstedter Straße 29. Sie hatte einen Telefonanschluss (im Telefonbuch nannte sie sich Frida) und als Beruf gab sie Schriftstellerin an. Sie war die Autorin des 1928 erschienenen Buches: „Verdienstmöglichkeiten der Frau: ein Wegweiser für nicht vorgebildete Frauen aller Stände“, 1932 erschien ihr Buch: „1200 Antworten auf 1200 Fragen. 1200 Hausfrauenkniffe. Ein nie versagender Ratgeber für Haushalt und Küche“. Am 17. Juli 1942 wurde sie mit dem 24. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert,[9] von dort am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka, wo sie vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurde.
Theodor Baumgarten Duisburger Straße 8 23. Nov. 2021
Eva Becher Fasanenstraße 58 12. Apr. 2010
Erna Becken Fasanenstraße 43 22. Juni 2014
Alfred Beer Landhausstraße 44 17. Juli 2007
Clara Beer Uhlandstraße 47 21. Sep. 2013
Julia Beer Landhausstraße 44 17. Juli 2007
Margot Beer Landhausstraße 44 17. Juli 2007
Simon de Beer Paulsborner Straße 11 23. Aug. 2011
Hermine Behrend Fasanenstraße 58 12. Apr. 2010
Katharina Behrend Fasanenstraße 58 12. Apr. 2010
Leonhardt Beifus Nassauische Straße 58 6. Aug. 2014
Lieselotte Paula Beifus Nassauische Straße 58 6. Aug. 2014
Rudolf Beifus Nassauische Straße 58 6. Aug. 2014
Ellen Benas Ludwigkirchstraße 12 21. Sep. 2013
Henny Benas Ludwigkirchstraße 12 21. Sep. 2013
Otto Julius Bendix Emser Straße 19 16. Juni 2016
Eva Benzion Pariser Straße 11 22. Juni 2014
Käthe Benzion Pariser Straße 11 22. Juni 2014
Marianne Benzion Pariser Straße 11 22. Juni 2014
Carl Zaller Berger Albrecht-Achilles-Straße 11 6. März 2024
Emil Berger Pariser Straße 47 22. Juni 2014
Ernst T. Berger Paretzer Straße 10 16. Sep. 2009
Helene Berger Paretzer Straße 10 16. Sep. 2009
Joachim Berger Paretzer Straße 10 16. Sep. 2009
Martha Berger Pariser Straße 47 22. Juni 2014
Rosalie Berger Paretzer Straße 10 16. Sep. 2009
Walter Berger Paretzer Straße 10 16. Sep. 2009
Gerda Bergmann Emser Straße 19 10. Mai 2019
Marie Bergmann Bundesplatz 1 4. Juni 2021
Minna Bergmann Bundesplatz 1 4. Juni 2021
Cora Berliner Emser Straße 37 29. Okt. 2013
Klaus Berliner Düsseldorfer Straße 47 15. Juni 2022
Walter Berliner Düsseldorfer Straße 47 15. Juni 2022
Bianca Berlowitz Prinzregentenstraße 23 24. Apr. 2014
Max Gabriel Berlowitz Prinzregentenstraße 23 24. Apr. 2014
Wolf Bernheim Fechnerstraße 6A 12. Mai 2023
Charlotte Bernstein Hohenzollerndamm 201 29. Sep. 2010
Clara Bernstein Jenaer Straße 24 22. Juni 2011
Fritz Bernstein Hohenzollerndamm 201 29. Sep. 2010
Linna Bernstein Ettaler Straße 8 12. Juni 2024
Paula Bernstein Güntzelstraße 45 6. Juni 2005 Paula Bernstein, geboren am 22. Januar 1867 in Neustettin (Pommern) / Szczecinek, am 13. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 19. Dezember 1942 im Ghetto ermordet.[10] Paula hatte vier Brüder: Wilhelm (1869–1921), Max Lehmann (1870–1918), Heinrich (1872–1925) und Siegfried Lehmann (1874–1943, siehe Stolpersteine in Potsdam) und zwei Halbbrüder: Viktor (starb als Kleinkind) und Jacques (1858–1918). Paula und ihr Mann Gustav Bernstein hatten drei Kinder: Frieda (1890–1978), überlebte in der Schweiz, Emil (1891–1915), starb im Ersten Weltkrieg und Käthe (1892–1987). Käthe überlebte ebenso wie ihre Kinder Pitt (1920–1997), Renata (1923–1997) und Joachim (1927–1995) versteckt in Deutschland. Lage
Richard Bernstein Nassauische Straße 32 9. Apr. 2013
Sally Bernstein Hohenzollerndamm 201 29. Sep. 2010
Georg Besas Nassauische Straße 62 24. Apr. 2014 Georg Harry Besas, geboren am 10. September 1886 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Simon Besas (1846–1917) und Ida geb. Cohn (1856–1892). Er hatte noch zwei Geschwister, Henny (geb. 21. September 1881) und Franz Josef (geb. am 10. Juni 1884). Georg war ein erfolgreicher Rechtsanwalt und seit 26. Dezember 1918 verheiratet mit Rosa Gertrud Besas, geb. Cohn. Er zog mit seiner Ehefrau Ende 1932 oder Anfang 1933 in die Nassauische Straße 62. Am 12. Oktober 1933 beging er Selbstmord wegen bevorstehenden Berufsverbots, Demütigung und Zerstörung seiner bürgerlichen Existenz.[11] Sein Bruder Franz, mit dem er an der Adresse seiner Kanzlei, Spittelmarkt 11, die Firma Gebr. Besas GmbH geführt hatte,[12] wurde am 5. August 1942 aus dem Lager Gurs in Frankreich in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Schicksal seiner Schwester Henny ist unbekannt. Lage
Gertrud Besas Nassauische Straße 62 24. Apr. 2014 Rosa Gertrud Besas, geb. Cohn. Geboren am 31. Januar 1897 in Wollstein (Wolsztyn), Provinz Posen, als Tochter des Kaufmanns und Inhabers eines kleinen Warenhauses Salomon Cohn. Seit 26. Dezember 1918 verheiratet mit dem erfolgreichen Berliner Rechtsanwalt Georg Besas. Zog mit ihrem Mann Ende 1932 oder Anfang 1933 in die Nassauische Straße 62, wo sie auch nach dem Suizid ihres Mannes am 12. Oktober 1933 wohnen blieb. Selbstmord am 19. August 1939 nach Kündigung der Wohnung.[11] Lage
Anneliese Bette Motzstraße 90 8. Apr. 2022
Charlotte Bette Motzstraße 90 8. Apr. 2022
Edith Bette Motzstraße 90 8. Apr. 2022
Siegmund Bette Motzstraße 90 8. Apr. 2022
Hertha Bick Konstanzer Straße 62 14. Okt. 2014
Amalie Bier Fasanenstraße 33 16. Juni 2016
Gottlieb Bier Fasanenstraße 33 16. Juni 2016
Ernst Bildesheim Albrecht-Achilles-Straße 10 6. März 2024
Hedwig Auguste Bildesheim Albrecht-Achilles-Straße 10 6. März 2024
Martha Birnbaum Livländische Straße 17 25. Okt. 2012
Hans Blach Fechnerstraße 17 24. März 2023 Hans Joachim Blach wurde am 16. August 1917 in Stralsund geboren. Seine Eltern waren Carl-Philipp Blach und Louise Blach, geb. Körbchen (1895–1935). Er war der Bruder von Gerd Blach (1919–1943). Wie sein Vater arbeitete er als Lederwarenhändler. 1942 heiratete er Ruth Unger (1922–1943[13]).
Hans Joachim Blach konnte Ende September 1943 noch aus einem Deportationszug fliehen, wurde aber erneut am 29. Oktober 1943 aus Berlin, wohin die Familie nach der zwangsweisen Schließung ihres Geschäfts 1938 umziehen musste, deportiert und starb am 29. Oktober 1943 in Auschwitz.[14]

An Hans Blach erinnert auch ein Stolperstein in Stralsund in der Heilgeiststraße 89.
Paul Samuel Blach Barstraße 56 11. Apr. 2024
Ruth Blach Fechnerstraße 17 24. März 2023
Selma Blauzwirn Ludwigkirchstraße 12 21. Sep. 2013
Elise Bloch Güntzelstraße 49 20. März 2007
Else Bloch Trautenaustraße 20–21 29. Apr. 2012
Lucie Bloch Wilhelmsaue 138 30. Juli 2005
Nachum Bloch Kaubstraße 9 22. Okt. 2015
Philipp Bloch Trautenaustraße 20–21 29. Apr. 2012
Willy Blochert Ludwigkirchstraße 8 21. Sep. 2013
Betty Blum Güntzelstraße 49 26. Sep. 2006
Erika Blum Güntzelstraße 49 26. Sep. 2006
Hildegard Blum Güntzelstraße 49 26. Sep. 2006
Adolf Blumberg Prinzregentenstraße 88 7. Sep. 2017
Erich Blumberg Düsseldorfer Straße 43 23. März 2017
Lucie Blumberg Düsseldorfer Straße 43 23. März 2017
Martha Blumberg Duisburger Straße 17 1. Juni 2017
Edith Blumenfeld
[Anmerkung 2]
Bundesplatz 2 7. Juni 2011 Edith Blumenfeld, geb. Lewy am 9. Februar 1894 in Kattowitz, flüchtete 1936 nach Frankreich. Sie wurde am 4. November 1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[15] Lage
Fritz Blumenfeld
[Anmerkung 2]
Bundesplatz 2 7. Juni 2011 Fritz Blumenfeld, geb. am 16. August 1883 in Neuruppin, flüchtete 1936 nach Frankreich. Er wurde am 9. September 1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[16] Lage
Georg Blumenfeld Nassauische Straße 61 15. Apr. 2010
Ida Blumenfeld Schaperstraße 1 1. Apr. 2014
Max Blumenfeld Nassauische Straße 61 15. Apr. 2010
Bertha Blumenthal Konstanzer Straße 62 14. Okt. 2014
Bianca Blumenthal Nassauische Straße 16a 22. Okt. 2009
Denny Blumenthal Helmstedter Straße 12 2. Dez. 2013
Ilse Blumenthal Nassauische Straße 16a 22. Okt. 2009
Paula Blumenthal Pariser Straße 24 16. Sep. 2009
Rosa Blumenthal Sächsische Straße 72 29. Okt. 2013
Antonie Boas Lietzenburger Straße 99 15. Okt. 2008
Clara Boas Wilhelmsaue 132 30. Juli 2005 Clara Boas, geb. Hultschinski, am 12. April 1873 in Königshütte, wurde am 25. Januar 1942 mit dem X. Transport nach Riga deportiert und ermordet.[17]
Walter Boas Lietzenburger Straße 99 15. Okt. 2008
Else Bock Landauer Straße 11 30. Sep. 2010
Leonhard Bock Landauer Straße 11 30. Sep. 2010
Charlotte Bodländer Düsseldorfer Straße 77 12. Apr. 2010
Wolf Bodländer Düsseldorfer Straße 77 12. Apr. 2010
Georg Böhm Fasanenstraße 41 21. Sep. 2013
Hilde Böhm Düsseldorfer Straße 74 23. März 2017
Paul Böhm Düsseldorfer Straße 74 23. März 2017
Hildegard Böhme Pariser Straße 18 14. Mai 2013
Wally Böhmer Duisburger Straße 8 23. Nov. 2021
Rosa Bohm Trautenaustraße 14 28. Juni 2011
Berthold Bonwitt Bamberger Straße 28 11. März 2024 Berthold Bonwitt, geboren am 24. Juni 1869 in Rodenberg/Hannover

Ehefrau Henriette Bonwitt, geborene Kramer, geb. am 4. Juni 1882 in Uerdingen/Krefeld

Eheschließung am 2. September 1906 in Düsseldorf

Tochter Hanna, geboren am 16. August 1907 in Stettin; gestorben am 16. Mai 1979 in El Paso, Texas[18]

Sohn Wilhelm Burkhard, geboren am 19. Juni 1910 in Stettin; gestorben am 21. Oktober 1992 in London

Berthold Bonwitt wurde nach kaufmännischer Lehre und Eheschließung Fabrikdirektor in Stettin. 1914 ging er als Generalvertreter der Strumpffabrik Adolf und Norbert Kramer in Chemnitz nach Dresden, 1918 nach Berlin bis April 1933. Die Familie lebte in Berlin W 30 im Bayerischen Viertel in der Bamberger Straße 28. Wegen der antisemitischen Diskriminierungen und Ausgrenzungen emigrierten Henriette und Berthold Bonwitt im Frühjahr 1935 nach Holland und lebten in Den Haag in einem Haus mit sechs Zimmern und gediegener, wertvoller Einrichtung. Am 3. April 1938 verstarb Berthold Bonwitt in Gravenhagen.[19] Nach der Besetzung Hollands durch Nazi-Deutschland musste Henriette Bonwitt das Haus in Den Haag verlassen und nach Hilversum, Godelindeweg 8 in ein ärmlich möbiliertes Zimmer umsiedeln. Sie erkrankte an einem Herzleiden und litt zugleich unter körperlichem Verfall. Ab dem 2. Mai 1942 war sie durch die Bekanntmachung zur Kennzeichnung der Juden in Holland gezwungen, den Judenstern zu tragen. Am 10. Juli 1943 wurde sie von der Gestapo verhaftet und ins KZ Westerbork interniert. Am 23. Juli 1943 wurde sie ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort ermordet.

Der Sohn Wilhelm (Bill) konnte sich in den 1930er Jahren nach England retten, heiratete am 4. Juni 1937 Ellen Bendix (geb. am 23. Juni 1909 in London; gest. am 6. Januar 1985 ebenda). Am 19. Februar 1947 wurden in London die Tochter Caroline Anna und der Sohn Robert geboren. Caroline lebt heute in den USA, Robert ist bereits verstorben. Die Tochter Hanna heiratete den Arzt Erich Spier. Beide konnten sich auch rechtzeitig in die USA retten. In den 1950er und 1960er Jahren führten Bill Bonwitt und Hanna Spier, geb. Bonwitt, Restitutionsprozesse gegen die Berliner Behörden.

Henriette Bonwitt Bamberger Straße 28 11. März 2024 Henriette Bonwitt, geborene Kramer, geb. am 4. Juni 1882 in Uerdingen/Krefeld

Ehemann Berthold Bonwitt, geboren am 24. Juni 1869 in Rodenberg/Hannover

Eheschließung am 2. September 1906 in Düsseldorf

Tochter Hanna, geboren am 16. August 1907 in Stettin; gestorben am 16. Mai 1979 in El Paso, Texas

Sohn Wilhelm Burkhard, geboren am 19. Juni 1910 in Stettin; gestorben am 21. Oktober 1992 in London

Berthold Bonwitt wurde nach kaufmännischer Lehre und Eheschließung Fabrikdirektor in Stettin. 1914 ging er als Generalvertreter der Strumpffabrik Adolf und Norbert Kramer in Chemnitz nach Dresden, 1918 nach Berlin bis April 1933. Die Familie lebte in Berlin W 30 im Bayerischen Viertel in der Bamberger Straße 28. Wegen der antisemitischen Diskriminierungen und Ausgrenzungen emigrierten Henriette und Berthold Bonwitt im Frühjahr 1935 nach Holland und lebten in Den Haag in einem Haus mit sechs Zimmern und gediegener, wertvoller Einrichtung. Am 3. April 1938 verstarb Berthold Bonwitt in Gravenhagen. Nach der Besetzung Hollands durch Nazi-Deutschland musste Henriette Bonwitt das Haus in Den Haag verlassen und nach Hilversum, Godelindeweg 8 in ein ärmlich möbiliertes Zimmer umsiedeln. Sie erkrankte an einem Herzleiden und litt zugleich unter körperlichem Verfall. Ab dem 2. Mai 1942 war sie durch die Bekanntmachung zur Kennzeichnung der Juden in Holland gezwungen, den Judenstern zu tragen. Am 10. Juli 1943 wurde sie von der Gestapo verhaftet und ins KZ Westerbork interniert. Am 20. Juli 1943 wurde sie ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort am 23. Juli 1943 ermordet.[20]

Der Sohn Wilhelm (Bill) konnte sich in den 1930er Jahren nach England retten, heiratete am 4. Juni 1937 Ellen Bendix (geb. 23. Juni 1909 in London). Am 19. Februar 1947 wurden in London die Tochter Caroline Anna und der Sohn Robert geboren. Caroline lebt heute in den USA, Robert ist bereits verstorben. Die Tochter Hanna heiratete den Arzt Erich Spier. Beide konnten sich auch rechtzeitig in die USA retten. In den 1950er und 1960er Jahren führten Bill Bonwitt und Hanna Spier, geb. Bonwitt, Restitutionsprozesse gegen die Berliner Behörden.

Max Borchardt Nassauische Straße 61 15. Apr. 2010
Maximilian Borchardt Helmstedter Straße 19 15. Apr. 2014 Maximilian Borchardt kam am 24. Juli 1879 in Pinne, Kreis Samter, als Sohn jüdischer Eltern, des Mühlenbesitzers Abraham Borchardt und seiner Frau Rosalie geborene Kwilecki zur Welt.[21] Er hatte mehrere Geschwister: Hugo (geboren 1874), Arthur (geboren 1876) und Dagmar (geboren 1883). Nach dem Tod des Vaters 1908 zog seine Mutter Rosalie mit ihm und seinen Geschwistern Hugo und Dagmar nach Berlin. Arthur war bereits als Kleinkind verstorben. Maximilian blieb Junggeselle und lebte von seinem Vermögen. Ab 1932 wohnte er mit seiner Mutter in der Helmstedter Straße 19. Seine Mutter Rosalie starb am 12. Juli 1939 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Am 3. Mai 1940 musste er aus der Wohnung Helmstedter Straße 19 ausziehen und in die Rosenheimer Straße 33 als Untermieter zu seiner verwitweten Nichte Cilly Jacoby ziehen. Er hatte „weder Möbel noch sonstigen Hausrat hinterlassen“ (Städtische Pfandleihanstalt an Oberfinanzpräsident), aber Konten, Wertpapierdepots, Wertpapiere und Versicherungen. Maximilian Borchardt wurde vom Güterbahnhof Berlin-Grunewald Gleis 17 am 14. November 1941 nach Minsk deportiert. Die Fahrt dauerte fünf Tage. Eine genaue Deportationsliste existiert nicht, die Zahl der deportierten Personen schwankt zwischen 1030 und 956. Sein Todesdatum wurde unterschiedlich festgelegt: einmal auf den 31. Dezember 1941, dann auf den 9. Mai 1945. Cilly Jacoby und ihre Tochter Hertha waren ebenfalls im Transport DA 54 vom 14. November 1941, auch sie gelten als „verschollen“.[22]
Rosalie Borchardt Helmstedter Straße 19 15. Apr. 2014 Rosalie Kwilecki kam am 2. Juni 1848 in Neustadt bei Pinne, Kreis Samter, als Tochter jüdischer Eltern, des Kaufmanns Eduard Kwilecki und seiner Frau Caroline geborene Borchardt zur Welt. Sie heiratete den Mühlenbesitzer Abraham Borchardt, der 1832 in Pinne geboren war, den jüngeren Halbbruder ihrer Mutter. Das Paar hatte vier Kinder: Hugo (geboren 1874), Arthur (geboren 1876), Maximilian (geboren 1879) und Dagmar (geboren 1883). Nach dem Tod ihres Mannes 1908 zog Rosalie Borchardt mit ihren Kindern Hugo, Maximilian und Dagmar nach Berlin. Arthur war bereits als Kleinkind verstorben. Von 1910 bis 1914 lebte sie in der Motzstraße 49; von 1915 bis 1932 in der Jenaer Straße 10; schließlich wohnte sie mit ihrem unverheirateten Sohn Maximilian in der Helmstedter Straße 19. Rosalie Borchardt starb am 12. Juli 1939, sie wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee im Feld J 4 Reihe 26 begraben. Die Inschrift auf dem Stein lautet: „Hier ruht fern von ihren Lieben unsere teure Mutter und Großmutter Rosalie Borchardt“. Der Stein, der umgestürzt und kaum zu finden war, wurde inzwischen von dem in der Schweiz lebenden Enkel von Hugo Borchardt, François Cellier, restauriert. Rosalie Borchardts Sohn, Hugo, dessen Frau Elsa, geborene Pincus (1889) und ihre Kinder Anita und Heinz konnten in die Schweiz fliehen. Dort starb Hugo bereits 1943. Maximilian und Dagmar (verheiratete Peiser), die beiden jüngsten Kinder von Rosalie Borchardt, wurden in Konzentrationslagern ermordet.[22]
Emil Borck Jenaer Straße 11 7. Juni 2017
Rita Borck Jenaer Straße 11 7. Juni 2017
Clara Bornstein Darmstädter Straße 2 21. Sep. 2013
Karl Bornstein Trautenaustraße 9 29. Apr. 2012
Magdalene Bornstein Trautenaustraße 9 29. Apr. 2012
Walter Kurt Bornstein Darmstädter Straße 2 21. Sep. 2013
Liane Brandt Cohen Xantener Straße 4 2. Apr. 2013
Hedwig Brahn Pommersche Straße 15 13. Juli 2019
Max Brahn Pommersche Straße 15 13. Juli 2019
Erna Brann Prager Straße 3 24. Nov. 2018
Siegfried Brann Prager Straße 3 24. Nov. 2018
Alexander Brasch Helmstedter Straße 27 24. Okt. 2012
Helene Brasch Babelsberger Straße 6 22. Juni 2011 Helene Meyer kam am 20. Mai 1866 in Körlin/Pommern als Tochter des Emil Meyer und seiner Frau Ottilie geborene Placzek zur Welt. Sie hatte eine ältere Schwester Lina (1860), eine jüngere Schwester Wanda (1869) und einen jüngeren Bruder Ludwig (1878). Die Familie zog nach Berlin in die Von-der-Heydt-Straße 4. 1885 heiratete Helene den Nutzholzhändler Israel Isidor Julius Brasch, der sein Geschäft in der Friedrichstraße 12 betrieb. Privat lebte das Paar am Tempelhofer Ufer 16a. Dort wurden die Kinder geboren: am 2. Januar 1886 Hertha Johanna, am 29. Januar 1889 Käthe Rika und am 24. März 1890 der Sohn Willy Hermann. Um 1895 gab ihr Mann das Geschäft auf und wurde im Adressbuch nur noch als Kaufmann bezeichnet. Damals lebte die Familie in der Heilbronner Straße 31. 1907 heiratete die Tochter Hertha den Martin Bloch, sie zogen nach Stettin. 1909 starb Helenes Mann Israel Brasch. Helene zog mit ihrer Tochter Käthe und ihrem Sohn Willy in eine kleinere Wohnung in der Haberlandstraße 6. Dort starb 1910 ihr Sohn, Helene zog mit ihrer Tochter Käthe in die Babelsberger Straße 6. Auch die Tochter Käthe musste Helene verlieren: Käthe Rika, die Verkäuferin gewesen war, starb am 14. Juni 1919, die Todesursache ist nicht bekannt. 1931 zog ihre Tochter Hertha mit ihrem Mann Martin und den beiden Töchtern Gerda und Margot nach Berlin. Nach der Machtübernahme der Nazis musste Helene Brasch ein Zimmer an die Witwe Margarete Hopp vermieten. Im Juli 1942 musste sie in das Sammellager Große Hamburger Straße ziehen und wurde am 16. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Durch die elenden Verhältnisse wurde sie am 24. März 1943 ermordet. Ihre Tochter Hertha und deren Tochter Margot wurden in Auschwitz ermordet, für sie liegen vor der Ruhlaer Straße 24 in Wilmersdorf Stolpersteine. Herthas Mann Martin war bereits 1937 verstorben. Die Enkelin Gerda war mit ihrem Mann in die Niederlande geflohen, sie hatten drei Kinder. Ihr Mann starb 1936. Zwei ihrer Kinder wurden von den Deutschen verhaftet und ermordet, Gerda und ihr ältester Sohn überlebten im Versteck. Helenes Bruder Ludwig, der 1939 den Namen „Lupu“ annehmen musste, wurde am 13. Oktober 1944 nach Theresienstadt verschleppt, wo er am 23. April 1945 ermordet wurde.[23]

Der Stolperstein wurde von Sky Vanderlinde (USA) gespendet.

Lage
Meta Brauer Fasanenstraße 42 21. Sep. 2013
Alice Bremer Ludwigkirchstraße 10a 21. Sep. 2013
Bertha Breslauer Berliner Straße 23 8. Nov. 2021
Samuel Breslauer Berliner Straße 23 8. Nov. 2021
Wolfgang Bretholz Zähringerstraße 18 24. Juni 2023
Anna Brilling Brandenburgische Straße 24 19. Juni 2012 Anna Brilling, geb. Bennigsohn, am 3. November 1874 in Wyschtyten. Sie wurde am 26. August 1942 mit ihrem Ehemann Max mit dem 50. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert.[24] Am 16. Mai 1944 wurde sie in Auschwitz ermordet. Sie hatten drei Söhne und drei Töchter, die flüchten konnten und den Holocaust überlebten. Biografie siehe hier.[25] Lage
Max Brilling Brandenburgische Straße 24 19. Juni 2012 Max Brilling, geb. am 11. November 1873 in Luschen, Kreis Gumbinnen (Ostpreußen). Kaufmann. Er wurde am 26. August 1942 mit seiner Ehefrau Anna mit dem 50. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Am 16. Mai 1944 wurden sie in Auschwitz ermordet.[25] Lage
Else Brinitzer Düsseldorfer Straße 77 12. Apr. 2010
Siegbert Brinitzer Düsseldorfer Straße 77 12. Apr. 2010
Erna Brodda Prinzregentenstraße 90 30. Sep. 2010
Ludwig Brodda Prinzregentenstraße 90 30. Sep. 2010
Emmy Brodnitz Bamberger Straße 18 8. Nov. 2021
Alice Bromberg Konstanzer Straße 4 29. März 2008
Else Bromberg Konstanzer Straße 4 29. März 2008
Ernst Bromberg Konstanzer Straße 4 29. März 2008
Caroline Brown Jenaer Straße 20 29. Sep. 2010
Willi Brown Jenaer Straße 20 29. Sep. 2010
Franziska Bruck Prinzregentenstraße 75 22. Juni 2011
Margarete Brühl Helmstedter Straße 10 29. Sep. 2010
Regina Brühl Ludwigkirchstraße 12 21. Sep. 2013
Elsa Brunner Ludwigkirchstraße 10a 21. Sep. 2013
Martha Buechler Zähringerstraße 23 23. Juni 2015
Elsa Bütow Pariser Straße 63 5. Mai 2024
Hertha Bütow Pariser Straße 63 5. Mai 2024
Abraham A. Bukofzer Trautenaustraße 18 29. Apr. 2012
Annie Bukofzer Trautenaustraße 18 29. Apr. 2012
Johanna Burchard Albrecht-Achilles-Straße 11 6. März 2024
Kurt Burchard Albrecht-Achilles-Straße 11 6. März 2024
Elly Burg Hildegardstraße 25 8. Juni 2013
Martin Burg Hildegardstraße 25 8. Juni 2013
Cäcilie Cyria Butterweich Bundesplatz 18 4. Juni 2021
Ellen Cahen Xantener Straße 20 12. Mai 2006
Jenny Cahen-Leudesdorff Nikolsburger Platz 4 29. Apr. 2012
Clara Sybilla Cahn Duisburger Straße 16 6. Juni 2018 Clara Cahn wurde am 9. Oktober 1876 in Düsseldorf geboren, ihre Eltern waren Jakob Cahn (1842–1903) und Bertha geborene Pollitz. Sie hatte noch mehrere erwachsene Geschwister: Henriette Pauline (1873 verh. Oppenheimer), Else (1880), Richard Isaak Jakob (1883) und eine Halbschwester Erna (1892). Am 17. Juli 1942 wurde sie gemeinsam mit ihrer Schwester Pauline aus der Duisburger Straße 16 nach Theresienstadt deportiert, am 19. September 1942 weiter in das Vernichtungslager Treblinka und dort ermordet.[26] Ihr Bruder Richard Cahn überlebte, er stellte 1947 aus Bolivien Nachforschungsanträge zu seinen beiden Schwestern.[27] Ihre Halbschwester Erna starb 1994 in Duisburg. Lage
Eva Cahn Trautenaustraße 5 29. Apr. 2012
Julius Cahn Xantener Straße 4 20. März 2012
Marie Cahn Xantener Straße 4 20. März 2012
Lotte Caro Fasanenstraße 57 22. Juni 2014
Margarethe Caro Paulsborner Straße 1 23. Okt. 2012
Walter Caro Trautenaustraße 8 29. Apr. 2012
Louis Casper Güntzelstraße 49 26. Sep. 2006
Amalie Cassirer Bundesallee 171
(ehem. Bundesallee 169)
17. Juli 2007 Amalie Cassirer, geb. Konicki am 20. März 1866 in Schubin, war die Witwe des Kaufmanns Max Cassirer, der Anfang der 1930er Jahre verstorben war. Sie zog dann in das jüdische Altersheim in der Mahlsdorfer Straße 94 in Berlin-Köpenick. Von dort wurde sie am 20. August 1942 nach Theresienstadt und am 26. September 1942 weiter nach Treblinka deportiert und ermordet.[28] Lage
Benno Cassirer Pariser Straße 5 24. Feb. 2020
Betty Chaim Trautenaustraße 20–21 29. Apr. 2012
Simon Chaim Trautenaustraße 20–21 29. Apr. 2012
Dorothea Chalfon Trautenaustraße 10 29. Apr. 2012
Michael Chalfon Trautenaustraße 10 29. Apr. 2012
Ruzena Chocheles Deidesheimer Straße 12 7. Juni 2011 Ruzena Chocheles, geb. Dubowetz, am 25. August 1881 in Hórka (Kaiserreich Österreich-Ungarn). Am 14. Dezember 1942 wurde sie mit dem 25. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[29] Lage
Bohumila Chotzen Johannisberger Straße 3 21. Juni 2024
Erich Chotzen Johannisberger Straße 3 18. Okt. 2014
Hugo-Kurt Chotzen Johannisberger Straße 3 18. Okt. 2014
Ilse Chotzen Johannisberger Straße 3 18. Okt. 2014
Josef Chotzen Johannisberger Straße 3 21. Juni 2024 Josef Chotzen wurde am 3. Juli 1883 in Oberglogau (Glogowek), Oberschlesien, geboren. Sein Vater Salo Chotzen war Kantor. In Cottbus lernte Josef Elsa Arndt kennen und verliebte sich in sie. Ihr erster Sohn Joseph wurde 1907 unehelich geboren. Die beiden Familien waren anfänglich gegen die Heirat, aber gaben sieben Jahre später ihr Einverständnis und Elsa konvertierte zum Judentum. Am 22. April 1914 heirateten Elsa und Josef Chotzen in Berlin. Am 29. März 1915 wurde Hugo-Kurt, am 28. Januar 1917 wurde Erich und am 2. August 1920 wurde Ullrich geboren.

1914 zog die junge Familie nach Berlin-Wilmersdorf, wo Josef Chotzen ein Wäschegeschäft eröffnete. Erste Adresse war die Johannisberger Straße 4.

Drei Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs und nachdem sein Bruder Hugo an der Ostfront gefallen war, wurde Josef Chotzen 1917 als Soldat eingezogen; ein Jahr später kehrte er zurück.

1920 konnte die sechsköpfige Familie in eine größere Wohnung in der Johannisberger Straße 3 ziehen. In dieser Wohnung erlebte die Familie zwischen 1933 und 1945 eine leidvolle Zeit.

Im August 1929 gab Josef Chotzen sein Wäschegeschäft auf und wechselte als Angestellter zur "Mitteldeutschen Textil-Einkaufgesellschaft (Mitex)". Im März 1936 wurde er entlassen, um, wie es im Zeugnis heißt, „den Betrieb arisch zu gestalten“. Ab 1938 musste Josef Chotzen Zwangsarbeit im Gleisbau oder schwere Arbeit in einer Art Teerfabrik im weit abgelegen Zernsdorf leisten. Immer wieder litt er an einer Wundrose am Bein. Im Jahre 1940 stellte der Vertrauensarzt der Ortskrankenkasse fest, dass er nur eine sitzende Tätigkeit im Büro ausüben könnte. Solche Arbeit gab es für Juden nicht. Sein Arbeitsbuch wurde geschlossen und eingezogen, für ihn gab es weder Arbeit noch Unterstützung.

Josefs Sohn Erich und dessen Frau Ilse wurden am 19. Januar 1942 nach Riga deportiert. Kurz danach, am 27. Januar 1942, starb Josef Chotzen im Alter von 58 Jahren im Jüdischen Krankenhaus in Berlin an Erschöpfung und Niedergeschlagenheit. Am 3. Februar 1942 wurde er von Rabbiner Oberländer auf dem Friedhof Weissensee beigesetzt.

Joseph Chotzen Johannisberger Straße 3 21. Juni 2024
Liselotte Hanna Chotzen Johannisberger Straße 3 18. Okt. 2014
Ullrich Joachim Chotzen Johannisberger Straße 3 18. Okt. 2014
Julian Clavier Nassauische Straße 54 21. Mai 2008
Günter Cohen Babelsberger Straße 6 22. Juni 2011 Günter Cohen kam am 26. Mai 1921 in Halberstadt als Sohn des Ludwig Cohen und seiner Frau Pauline geborene Rosenthal zur Welt. Sein Vater handelte mit Stoffen, Modeartikeln und Nähmaschinen; für ihn war es die zweite Ehe, aus der ersten hatte er mehrere Kinder. 1928 starb Günters Vater, seine Mutter blieb zunächst in Halberstadt wohnen, zog 1937 dann aber nach Berlin in die Babelsberger Straße 6 in eine 3,5-Zimmer-Wohnung im Vorderhaus 1. OG. Günter besuchte vermutlich eine jüdische Privatschule und machte eine kaufmännische Ausbildung, denn später bezeichnete er sich als Kaufmann. 1939 starb seine Mutter an einer Hirnhautblutung. Günter wohnte weiterhin in der Wohnung Babelsberger Straße 6, am 24. November 1941 heiratete er Margot Abraham, die Tochter Tana kam am 27. Januar 1943 zur Welt. Günter Cohen musste Zwangsarbeit leisten bei der Firma „Eltron“ in Tempelhof. Am 24. Februar 1943 war die Familie schon im Sammellager Große Hamburger Straße, Günter musste die Vermögenserklärung auch für die einen Monat alte Tochter Tana ausfüllen. Am 26. Februar 1943 wurde die Familie in das KZ Auschwitz deportiert. Margot und Tana wurden sofort vergast, Günter war einer der 156 Männer, die zur Zwangsarbeit ausgesondert wurden. Am 12. April 1943 tauchte sein Name auf einer Liste des Häftlingskrankenhauses Monowitz auf, da litt er an Durchfall. Am 21. Mai 1943 lebte er noch, sein Name stand auf einer Liste. Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde er durch die menschenunwürdigen Lebensumstände ermordet.[30] Der Stolperstein wurde gespendet von Angelika Ezzeldin, Judith Fischer, Felix Mihram, Wilhelm Reintjes, Berlin. Lage
Hugo Cohen Duisburger Straße 2a 20. Mai 2014
Martha Cohen Duisburger Straße 2a 20. Mai 2014
Beile Cohn Konstanzer Straße 55 24. Okt. 2012 Lage
Eva Cohn Pariser Straße 11 22. Juni 2014
Cäcilie Selma Cohn
[Anmerkung 1]
Westfälische Straße 82 21. Sep. 2013 Cäcilie Selma Cohn, geb. Schwarz, am 16. Mai 1855 in Preußisch Stargard, wurde am 25. August 1942 mit dem 49. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und starb dort am 10. März 1943 an den unmenschlichen Bedingungen[31] Lage
Erich Cohn Rudolstädter Straße 120 12. Juni 2009
Gertrud Cohn Güntzelstraße 49 20. März 2007
Gertrud Cohn Nikolsburger Platz 4 29. Apr. 2012 [32]
Hannah Cohn Bundesplatz 11 4. Juni 2021
Hedwig Bertha Cohn Trautenaustraße 5 29. Apr. 2012
Heinz Cohn Landhausstraße 36 15. Apr. 2010
Herbert Cohn Rudolstädter Straße 120 12. Juni 2009
Julius Daniel Cohn Fasanenstraße 59 22. Juni 2014
Julius Cohn Landhausstraße 36 15. Apr. 2010
Leopold Cohn Güntzelstraße 49 20. März 2007
Lucia Cohn Landhausstraße 36 15. Apr. 2010
Lucie Cohn Fasanenstraße 42 21. Sep. 2013
Markus Cohn Fasanenstraße 42 21. Sep. 2013
Mathilde Cohn Rudolstädter Straße 120 12. Juni 2009
Meta Cohn Duisburger Straße 5 23. Nov. 2021
Moritz Cohn Trautenaustraße 11 29. Apr. 2012
Pauline Cohn Trautenaustraße 11 29. Apr. 2012
Pauline Cohn Trautenaustraße 11 29. Apr. 2012
Sophie Cohn Fasanenstraße 59 22. Juni 2014
Georg Colani Bundesplatz 4 4. Juni 2021
Else Collin Cicerostraße 61 1. Apr. 2014
Erich A. Collin Landhausstraße 42 31. Aug. 2023
Ernst Collin Cicerostraße 61 1. Apr. 2014
Eva Suzanne Abraham Collin Landhausstraße 42 31. Aug. 2023
Fernande Abraham Collin Landhausstraße 42 31. Aug. 2023
Martin Conitzer Duisburger Straße 5 23. Nov. 2021
Selma Conitzer Duisburger Straße 5 23. Nov. 2021
Siegbert Conitzer Duisburger Straße 5 23. Nov. 2021
Friederike Cornelius Nassauische Straße 54 21. Mai 2008
Alfred Cronheim Pariser Straße 11 22. Juni 2014
Dora Cronheim Barstraße 28 19. Juni 2012 Dora Cronheim, geb. Baer, Jahrgang 1883, wurde mit dem 28. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[33] Lage
Ruth Cronheim Pariser Straße 11 22. Juni 2014
Wolf Michael Cronheim Pariser Straße 11 22. Juni 2014
Gertrud Cussel
[Anmerkung 1]
Westfälische Straße 82 21. Sep. 2013 Gertrud Cussel, geb. Brasch, am 15. Dezember 1884 in Berlin, wurde am 13. Juni 1942 nach Sobibor deportiert und dort ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[31] Lage
Roman Cycowski Xantener Straße 14 31. Aug. 2023
Maria Magdalena Cycowski Xantener Straße 14 31. Aug. 2023
Else Czapski Bundesplatz 15 4. Juni 2021
Friedrich Meinhart Czapski Bundesplatz 15 4. Juni 2021
Henriette Dahlheim Nassauische Straße 30 29. Nov. 2005
Ludwig Dahlheim Nassauische Straße 30 29. Nov. 2005
Thea Dahlheim Nassauische Straße 30 29. Nov. 2005
Israel Julius Danglowitz Trautenaustraße 16 29. Apr. 2012
Else Danielsohn Nassauische Straße 30 29. Nov. 2005
Johanna Danielsohn Nassauische Straße 30 29. Nov. 2005
Selma Danziger Düsseldorfer Straße 72 23. März 2017
Alice David Ludwigkirchstraße 10a 21. Sep. 2013
Anna David Mainzer Straße 12 17. Juni 2022
Daniel David Gieselerstraße 23 4. Juni 2021
Elsa Davidsohn Bamberger Straße 19 8. Nov. 2021
Emmy Davidsohn Babelsberger Straße 6 22. Juni 2011 Emmy Gertrud Davidsohn kam am 12. Juni 1873 in Königsberg als Tochter des Moritz Davidsohn und seiner Frau Emma geborene Rosenberg zur Welt. Sie hatte zwei ältere Brüder, Max (1872) und Josef (1870). Ihr Vater betrieb mit einem Partner ein Kommissionsgeschäft für Getreide und Wolle. Emmy war musikalisch, sie lernte Klavierspielen und machte dies zu ihrem Beruf. Am 12. Juni 1897, ihrem 24. Geburtstag, ließ sie sich in der Evangelischen Kirche Königsberg taufen. Um 1918 zog sie nach Berlin, im Adressbuch bezeichnete sie sich als Privatière und wohnte in der Babelsberger Straße 6, Gartenhaus 2. OG. Sie gab ihren Beruf später mit Pianistin an, habe diesen aber wegen Gicht beenden müssen. Lange Jahre konnte sie von ihrem Vermögen leben, bis sie 1942 Wohlfahrtsempfängerin war. Am 16. Juli 1942 wurde sie von der Sammelstelle Große Hamburger Straße nach Theresienstadt deportiert und von dort weiter am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka, wo sie umgehend ermordet wurde.[34]

Der Stolperstein wurde gespendet von Sky Vanderlinde (USA).

Lage
Helene Davidson Bundesplatz 17 4. Juni 2021
Hilde Davidsohn Wilhelmsaue 136 29. Nov. 2005 Hilde Davidsohn, geb. am 6. August 1911 in Breslau, wurde am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Sally Davidsohn Wilhelmsaue 136 29. Nov. 2005 Sally F. Davidsohn, geboren am 18. Juli 1874 in Hohensalza, wurde am 11. August 1942 mit dem 41. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und 1944 in Auschwitz ermordet.[35] Im Berliner Adressbuch von 1939 ist er als Dr. jur. verzeichnet.[36]
Betty Demuth Pariser Straße 56–57 16. Okt. 2012 Betty Demuth, geb. Cohn, geboren am 8. Juni 1884 in Thorn Wurde am 2. April 1942 mit dem XII. Transport ins Warschauer Ghetto deportiert und dort ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[37] Lage
Regina Deutsch Konstanzer Straße 3 21. Okt. 2004
Hilde Deutsch Singer Jenaer Straße 9 19. Mai 2015
Kurt Deutsch Singer Jenaer Straße 9 19. Mai 2015 [38]
Hella Diamant Güntzelstraße 49 14. Nov. 2015
Klara Diamant Konstanzer Straße 55 24. Okt. 2012 Lage
Szilard Diamant Güntzelstraße 49 14. Nov. 2015
Regina Dienstag Bernhardstraße 17
gespendet von Eric Gerzon (Amsterdam/Niederlande)
16. Okt. 2012 Regina Dienstag, geb. am 18. Oktober 1869 in Berlin. Sie wurde am 16. Juni 1942 mit dem 6. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und von dort am 19. September 1942 weiter verschleppt nach Treblinka und dort ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[39] Lage
Martha Dornblatt Prager Straße 5 10. Apr. 2024
Martin Albert Dornblatt Prager Straße 5 10. Apr. 2024
Herta Dresdner Ludwigkirchstraße 7 21. Sep. 2013
James Dresdner Ludwigkirchstraße 7 21. Sep. 2013
Elise Dreyfuss Regensburger Straße 8 17. Feb. 2023
Siegfried Dreyfuss Regensburger Straße 8 17. Feb. 2023
Liesbeth Drucker Fasanenstraße 59 22. Juni 2014
Paula Drucker Gieselerstraße 23 4. Juni 2021
Salo Siegfried Drucker Fasanenstraße 59 22. Juni 2014
Rosa Eckstein Emser Straße 19 10. Mai 2019
Zerline Eckstein Emser Straße 19 10. Mai 2019
Regina Edel Gieselerstraße 12 1. Okt. 2010
Franziska Ehrenfried Mainzer Straße 12 17. Juni 2022
Leo Ehrenfried Mainzer Straße 12 17. Juni 2022
Ernst Ehrlich Fasanenstraße 42 21. Sep. 2013
Gertrud Ehrlich Nassauische Straße 25 22. Juni 2011
Hans Ehrlich Fasanenstraße 42 21. Sep. 2013
Hedwig Ehrlich Fasanenstraße 42 15. Juni 2022
Kurt Ehrlich Livländische Straße 26 25. Okt. 2012
Martha Ehrlich Fechnerstraße 6A 12. Mai 2023
Sally Ehrlich Nassauische Straße 25 22. Juni 2011
Stella Ehrlich Livländische Straße 26 25. Okt. 2012
Eva Edel Wittelsbacherstraße 22 8. Apr. 2022
Max Leopold Edel Wittelsbacherstraße 22 8. Apr. 2022
Hulda Eisack Babelsberger Straße 6 22. Juni 2011 Hulda Lesser kam am 27. November 1861 in Krone an der Brahe als Tochter des Jacob Lesser und seiner Frau Amalie geborene Joseph zur Welt. Sie hatte drei ältere Schwestern, Rosina und Caroline (1855), Regina (1859), und einen älteren Bruder, Isaac (1860) und eine jüngere Schwester, Emma (1865). Ihr Vater war entweder Getreidehändler oder Essigfabrikant. 1884 heiratete Hulda in Krone an der Brahe den Kaufmann Adolph Abraham Eisack, sie lebten in Nakel. Die Söhne wurden geboren: Erich Siegfried am 22. Januar 1890 und Joachim Richard am 29. November 1899. Von 1916 bis 1920 lebte die Familie in Hamburg und ab 1920 in Naugard/Pommern. 1926 starb ihr Mann. Beide Söhne lebten in Süddeutschland: Erich Siegfried war Zahnarzt geworden, hatte Hermine Karoline Luise Fricke geheiratet, sie hatten drei Kinder: Johanna Hildegard (1914), Erich Siegfried (1918) und Susanne (1928). Joachim heiratete 1926 in München Anna Faktorowitsch, sie hatten vier Söhne und zwei Töchter. Hulda Eisack zog nach Berlin, bei der Volkszählung im Mai 1939 wohnte sie als Untermieterin in der Babelsberger Straße 6. Erich Siegfried floh mit seiner Familie über England in die USA, sein Bruder Joachim Richard floh nach Frankreich, alle überlebten den Naziterror. Hulda Eisack musste in das Jüdische Altersheim in der Großen Hamburger Straße 26 ziehen, dann in die Artilleriestraße (heute Tucholskystraße) und am 17. August 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 24. November 1942, angeblich an Altersschwäche.[40][41]

Der Stolperstein wurde gespendet von Angelika Ezzeldin, Judith Fischer, Felix Mihram, Wilhelm Reintjes, Berlin.

Lage
Emma Helene Eisenberg Trautenaustraße 16 29. Apr. 2012
Marion Inge Eisenstaedt Trautenaustraße 9 10. Apr. 2024 Der Stein wurde ursprünglich am 29. April 2012 verlegt (Foto des ersten Steins); am 10. April 2024 wurde er durch einen berichtigten Stein ersetzt.
Klara Kaile Eisenstaedt Eisenzahnstraße 4 7. Okt. 2020
Laura Eisfeld Albrecht-Achilles-Straße 9 6. März 2024
Dorothea Eissler Berliner Straße 42 22. Okt. 2009 Dorothea Eissler, geboren am 11. Mai 1920 in Glogau/Schlesien, wurde am 2. März 1943 mit dem 31. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[42] Lage
Paul Eissler Berliner Straße 42 22. Okt. 2009 Paul Eissler, geboren am 6. Juli 1883 in Klay/Russland, wurde am 2. März 1943 mit dem 32. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[43] Lage
Sofie Eissler Berliner Straße 42 22. Okt. 2009 Sofie Eissler, am 6. November 1890 in Glogau/Schlesien geborene Preuß, wurde am 2. März 1943 mit dem 32. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[44] Lage
Johanna Eitig Konstanzer Straße 62 14. Okt. 2014
Hannah Engel Konstanzer Straße 2 17. Mai 2017
Martha Engel
[Anmerkung 2]
Bundesplatz 2 7. Juni 2011 Martha Engel, geb. am 13. März 1872 in Zanow, wurde am 18. Oktober 1941 mit dem I. Transport nach Litzmannstadt deportiert und weiter nach Kulmhof verschleppt, wo sie am 8. Mai 1942 ermordet wurde.[45] Lage
Viktor Engel Konstanzer Straße 2 17. Mai 2017
Hilde Ephraim Bayerische Straße 20 9. Apr. 2013 Hilde Ephraim, geb. am 1. April 1905 in Berlin, arbeitete als Fürsorgerin in Brandenburg an der Havel und trat dort 1931 der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) bei. 1933 wurde sie wegen ihrer jüdischen Abstammung und ihrem politischen Engagement aus dem Staatsdienst entlassen. Sie zog nach Berlin und schloss sich dort dem Untergrundkampf der SAPD an, wo sie sich im Rahmen der Roten Hilfe um die Familien von Verhafteten kümmerte. 1936 wurde sie selbst verhaftet, misshandelt und 1937 vom Volksgerichtshof zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt und in Lübeck und Amberg interniert, wo sie die Nahrungsaufnahme verweigert und letztendlich in „geistige Umnachtung“ gefallen sei. Im September 1940 wurde sie im Rahmen der Aktion T4 in die NS-Tötungsanstalt Hartheim verschleppt, wo sie am 20. September 1940 ermordet wurde.[46] Am 1. April 2010, der 105. Wiederkehr ihres Geburtstages, wurde in Berlin-Grunewald die neu angelegte Hilde-Ephraim-Straße nach ihr benannt. Lage
Walter Ephraim Helmstedter Straße 28 2. Dez. 2013 Walter Ephraim wurde am 15. Juni 1906 als Sohn von Adolf Ephraim und seiner Frau Marta, geborene Jacobsohn, in Berlin geboren. Er hatte noch einen älteren Bruder Kurt, der 1903 geboren war. Der Vater Adolf Ephraim hatte in der Rheinstraße ein Geschäft für Damenmoden. Walter Ephraim studierte Jura und wurde Rechtsanwalt, sein Bruder Kurt erhielt eine technische Ausbildung. Als Walter die Zulassung als Rechtsanwalt entzogen wurde, versuchte er als Immobilienmakler Fuß zu fassen. 1938 starb sein Vater, 1939 emigrierte sein Bruder Kurt mit Frau Rosa und Sohn Frank nach Manila. Walter Ephraim betrieb die Immobilienvermittlung von der Helmstedter Straße 28 aus, wo er auch wohnte. Am 1. Dezember 1939 musste er in ein sogenanntes Judenhaus, in die Jenaer Straße 22 ziehen.[47] Am 18. Oktober 1941 wurde Walter Ephraim, seine verwitwete Mutter Marta Ephraim, deren verwitwete Schwester Pauline Cohn und eine weitere Verwandte mütterlicherseits, Anna Kulp, geborene Jacobsohn, nach Litzmannstadt, Ghetto, deportiert.[48] In der Chronik des Ghettos Litzmannstadt wird erwähnt, dass Walter Ephraim Schriftführer bei dem Gericht des Ghettos war.[49] Er starb am 1. August 1942, als Todesursache wurde angegeben: „Herzmuskelentartung“.[50] Seine Mutter starb am 9. November 1941, seine Tante am 3. April 1942.
Sein Bruder Kurt überstand mit seiner Familie die Schlacht um Manila und emigrierte schließlich in die USA. Dort leben heute seine Nachkommen.[51]
Hedwig Eppstein Ludwigkirchstraße 10a 21. Sep. 2013
Paul Maximilian Eppstein Ludwigkirchstraße 10a 21. Sep. 2013
Hedwig Erlanger Helmstedter Straße 27 24. Okt. 2012
Charlotte Ewer Lietzenburger Straße 55–57
(ehem. Lietzenburger Straße 51)
12. Mai 2006
Erna Exiner Jenaer Straße 18 21. März 2014
Hugo Exiner Jenaer Straße 18 21. März 2014
Emma Fabian Motzstraße 82 22. Feb. 2020 Emma Fabian wird am 8. Mai 1870 als Emma Lewin in Krone an der Brahe (heute Koronowo) bei Bromberg geboren, das heute zu Polen gehört. Emma wächst in gut bürgerlichen Verhältnissen in einer assimilierten jüdischen Familie auf. Später heiratet sie den Geschäftsmann Isidor Fabian, der am 22. Mai 1865 in Schrotz im Landkreis Deutsch Krone (heute Skrzatusz) in Westpreußen geboren wird, das heute ebenfalls zu Polen gehört. Wann und unter welchen Umständen Emma nach Berlin zog, wo sie Isidor kennenlernte, wann sie heirateten, ist nicht bekannt.

Am 5. November 1902 kommt die Tochter Ilse zur Welt und am 25. Oktober 1905 der Sohn Fritz. Die Familie lebt in Berlin am Schleswiger Ufer 6a. Emma mochte Berlin sehr, sie war eine „echte“ Berlinerin. 1912 trifft die Familie ein schwerer Schicksalsschlag: Isidor stirbt mit 47 Jahren und Emma ist mit ihren beiden 9- und 7-jährigen Kindern Ilse und Fritz allein auf sich gestellt. Sie entschließt sich, die Unterstützung einer jüdischen Hilfeeinrichtung - des „Baruch Auerbach’schen Waisenhauses“ in der Schönhauser Allee 162 - in Anspruch zu nehmen. Dort können beide Kinder als Jugendliche einen Beruf erlernen: Fritz wird Handwerker, Ilse Sekretärin. Und weil sie die klassische Musik über alles liebt und musisch sehr begabt ist, gelingt es ihr, sich trotz prekärer finanzieller Situation zur klassischen Sängerin ausbilden zu lassen. Im Januar 1924 heiratet Ilse den am 13. August 1890 in Lodz (Polen) geborenen Michael Tennenbaum. Seine Eltern sind Salomon (Szlama) *1851 geboren in Czestochowa und Anna (Chana) *1858, geb. Gottheimer in Sieradz. Michael ist studierter Chemiker und spricht mehrere Sprachen. In Berlin ist er als pharmazeutischer Berater tätig und erforscht und entwickelt Medikamente zur Behandlung psychischer Erkrankungen. Am 1. Juli 1931 wird Steffa geboren. Die Familie wohnte damals in der Bamberger Straße 52. Als assimilierte Juden fühlen sich die Familienmitglieder der deutschen Kultur eng verbunden. So wird bei ihnen Zuhause - wie sich Steffa erinnert - im Dezember weder Weihnachten noch Chanukka, sondern „Weihnukka“ gefeiert. Dass sie Jüdin ist, erfährt sie erst durch antisemitische Anfeindungen gegen sie und ihre Mutter. Den Adressbüchern Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre ist zu entnehmen, dass Emma - mit und ohne ihre Familie - in der Motzstraße 38 (heute 82) gewohnt hat. Dort sind abwechselnd Emma, Ilse und Fritz Fabian als Bewohnen verzeichnet. Auch Michael Tennenbaum, der Schwiegersohn, gab in den Entschädigungsakten an, dass seine Schwiegermutter dort eine vollständig möblierte 3,5-Zimmer-Wohnung bewohnt hat. Als die Nazis an die Macht kommen, flieht Michael Tennenbaum im November 1933 nach England. Frau und Tochter folgen 1938. Großmutter Emma, zu krank für die Emigration und ihr Sohn Fritz bleiben in Berlin. 1936 in muss Emma ein Leerzimmer im Haus Heilbronner Straße 5; das Haus wird 1939 zu einem „Judenhaus“. Bis zu ihrer Deportation am 22. September 1942 mit dem 64. Alterstransport nach Theresienstadt lebt sie hier. Zwei Möbelstücke aus ihrer großen Wohnung in der Motzstraße 38 hatte man ihr gelassen - Reste ihres alten Lebens, die in ihrer Entschädigungsakte aufgeführt sind. Nur wenige Wochen nach ihrer Deportation, am 3. November 1942, stirbt sie in Theresienstadt.

Fritz Fabian Motzstraße 82 22. Feb. 2020 Fritz Fabian kommt am 25. Oktober 1905 in Berlin als Sohn von Emma Fabian, geb. Lewin am 8. Mai 1870 in Krone an der Brahe (heute Koronowo) und Isidor Tennenbaum, geb. am 22. Mai 1865 in Schrotz (heute Skrzatusz) zur Welt.

Fritz hatte noch eine Schwester namens Ilse, die am 5. November 1902 ebenfalls in Berlin geboren wurde.

Die Familie lebte am Schleswiger Ufer 6a.

1912 trifft die Familie ein schwerer Schicksalsschlag: Isidor stirbt mit 47 Jahren und Emma ist mit ihren beiden Kindern allein auf sich gestellt. Sie entschließt sich die Unterstützung einer jüdischen Hilfeeinrichtung; des „Baruch Auerbach’schen Waisenhauses“ in Anspruch zu nehmen. Dort können beider Kinder als Jugendliche einen Beruf erlernen: Fritz wird Handwerker, Ilse wird Sekretärin. Ilse lässt sich trotz prekärer finanzieller Situation zur klassischen Sängerin ausbilden.

Den Adressbüchern Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre ist zu entnehmen, dass Emma - mit und ohne ihre Familie - in der Motzstraße 38 (heute 82) gewohnt hat. Dort sind abwechselnd Emma, Ilse und Fritz Fabian als Bewohnen verzeichnet. Auch Michael Tennenbaum, der Schwiegersohn, gab in den Entschädigungsakten an, dass seine Schwiegermutter dort eine vollständig möblierte 3,5-Zimmer-Wohnung bewohnt hat.

Über Fritz ist aus den Entschädigungsakten nur zu erfahren, dass er vermutlich bis 1933 als Polsterer und Dekorateur tätig war und nach Verlust dieser Anstellung keine weitere Arbeit mehr ausüben durfte. Die letzten drei Monate vor seiner Deportation bewohnt er in der Coubiérestraße 1 - ebenfalls ein sogenanntes „Judenhaus“ ein möbliertes Zimmer.

Seine Vermögenserklärung ist auf den 5. Januar 1943 datiert. In einem sogenannten Schätzungsblatt des Hauptgerichtsvollziehers, in dem das Inventar einer Wohnung aufgelistet und bewertet wird, heißt es: "Es ist nichts vorhanden. Die vorhandenen Sachen sollen dem Hauptmieter P., nach Angaben des Potiers, gehören". Die Schlüssel befinden sich bei dem Poitier".

Fritz Fabian wird am 12. Januar 1943 mit dem 26. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Zum 8. Mai (das offizielle Datum des Kriegsendes)1945 wird er für tot erklärt.

Fanny Fabisch Nachodstraße 19 22. Okt. 2004
Hans Fabisch Brandenburgische Straße 43 24. Sep. 2010 Hans Fabisch, geb. am 29. April 1921 in Breslau. Er wurde am 29. Januar 1943 mit seiner Ehefrau Valerie mit dem 27. Osttransport nach Auschwitz deportiert und ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[52] Lage
Max Fabisch Nachodstraße 19 22. Okt. 2004
Valerie Fabisch Brandenburgische Straße 43 24. Sep. 2010 Valerie Fabisch, geb. Scheftel am 24. September 1911 in Troppau. Sie wurde zusammen mit ihrem Ehemann Hans Fabisch am 29. Januar 1943 mit dem 27. Osttransport nach Auschwitz deportiert und ermordet. Das Todesdatum ist unbekannt.[53] Lage
Bruno Falk Holsteinische Straße 2 2. Apr. 2013
Erich Falk Uhlandstraße 145 15. Okt. 2008
Erna Falk Uhlandstraße 145 15. Okt. 2008
Walter Falk Sigmaringer Straße 36 14. Mai 2013
Bertha Falkmann Fasanenstraße 37 22. Juni 2014
Harry Falkmann Fasanenstraße 37 22. Juni 2014
Manfred Falkmann Fasanenstraße 37 22. Juni 2014
Sella Falkmann Fasanenstraße 37 22. Juni 2014
Helene Falkson Offenbacher Straße 7 23. März 2023
Cäcilie Feibisch Konstanzer Straße 6 24. Sep. 2010
Luise Fischer Duisburger Straße 5 23. Nov. 2021
Rosa Fischer Bundesplatz 1 4. Juni 2021
Louis Flatow Duisburger Straße 6 23. Nov. 2021
Bertha Betty Flechtheim Düsseldorfer Straße 44 A / 45 24. Sep. 2010
Martha Fleischer Pariser Straße 17 19. März 2011
Oscar Flesch Duisburger Straße 19 20. Mai 2014
Hella Flörsheim Nassauische Straße 61 15. Apr. 2010
Antonie Folkmar Mainzer Straße 16 29. Sep. 2010
Edith Fraenkel Sächsische Straße 10 23. Okt. 2019
Gertrud Fraenkel Nikolsburger Platz 4 29. Apr. 2012
Margarete Fraenkel Prinzregentenstraße 6 9. Apr. 2013
Olga Fraenkel Sächsische Straße 10 23. Okt. 2019
Charlotte Frank Paderborner Straße 2 24. März 2023
Wanda Frank Duisburger Straße 1 29. März 2008 Wanda Frank, geb. Levy, am 9. Januar 1877 in Bochum. Sie wurde am 9. Juli 1942 mit dem 18. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, von wo aus sie am 19. September 1942 nach Treblinka weiter deportiert und dort ermordet wurde. Das Todesdatum ist unbekannt.[4] Lage
Oskar Franke Ludwigkirchstraße 6 21. Sep. 2013
Auguste Margarete Frankenbach Trautenaustraße 18 29. Apr. 2012
Elisabeth Frankenbach Nassauische Straße 30 29. Nov. 2005
Kurt Frankenbach Nassauische Straße 30 29. Nov. 2005
Theodor Frankenbach Nassauische Straße 30 29. Nov. 2005
Jenny Frankenstein Güntzelstraße 28 2. Apr. 2013
Martha Frankenstein Ettaler Straße 10 30. Juli 2005
Ottilie Frankenstein Meierottostraße 6 30. Juli 2005
Selmar Frankenstein Meierottostraße 6 30. Juli 2005
Semmy Frankenthal Trautenaustraße 20–21 29. Apr. 2012
Georg Freudenthal Emser Straße 19 10. Mai 2019
Lucie Freund Bamberger Straße 27 23. Okt. 2012 Lucie Freund, geb. Lachmann, am 24. Oktober 1884 Glogau. Sie wohnte seit 1914 mit ihrem Ehemann, dem Kaufmann Herrmann Freud, der 1936 starb, in diesem Haus. Am 18. Januar 1943 erhielt sie den Deportationsbefehl, worauf sie am nächsten Tag, dem 19. Januar 1943 Selbstmord beging.[54] Lage
Susette Freund Aschaffenburger Straße 23 21. März 2014 Susette Liepmannssohn kam am 4. Juli 1890 in Berlin als Tochter des Leonhard (Leo) Liepmannssohn und seiner Frau Hedwig geborene Pieck auf die Welt. Ihr Vater Leo war ein bekannter Musik-Antiquar, der mit seltenen Manuskripten und Autographen bekannter Komponisten handelte und selbst Pianist war. Susette begleitete ihren Vater oft auf dessen Reisen auf der Suche nach solchen Antiquitäten. Sie heiratete am 8. September 1915 in Berlin den Kameramann und Regisseur Karl Freund (1890–1969). Die Tochter Gerda Maria wurde am 5. November 1916 geboren. Karl und Susette ließen sich 1920 scheiden und Karl Freund zog nach Kalifornien. Gerda besuchte die Waldschule, zur damaligen Zeit eine einzigartige gemischte Schulform in Berlin-Charlottenburg. 1937 emigrierte Gerda in die USA. Susette wurde 1941 gezwungen, nach Berlin-Kreuzberg in die Freiligrathstraße 7 umzuziehen. Ende 1941 oder Anfang 1942 war sie im KZ Ravensbrück inhaftiert und später für „arbeitsunfähig“ erklärt oder aber schlichtweg „selektiert“, weil sie eine Jüdin war. Im Rahmen der Aktion 14f13 wurde sie am 12. März 1942 in die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg/Saale verlegt, wo sie in der Gaskammer ermordet wurde. Ihre Tochter Gerda heiratete Egon Ernst Martel (früher: Motulsky) und gebar drei Kinder. Ihr Sohn, Rodney S. Martel, erstellte eine Filmdokumentation über Susettes Leben.[55]
Meta Freyer Pariser Straße 11 22. Juni 2014
Bela Friede Aachener Straße 4 1. Okt. 2010 Friederike Wendriner kam am 24. November 1887 in Berlin als Tochter des Fabrikbesitzers Max Wendriner und seiner Frau Ida geborene Persikaner zur Welt. Sie heiratete 1907 den Kaufmann Max Friede. Ihr Mann betrieb eine Werkstatt für Metalltreibarbeiten, Kunstschmiedearbeiten und eine Konstruktionswerkstatt in der Glogauer Straße 5. Privat wohnten sie in der Gieselerstraße 17 II und ab 1930 in der Aachener Straße 4 III. 1930 handelte ihr Mann mit elektrischen Bedarfsartikeln. Am 19. Januar 1939 erhielten Friederike und Max auf Anordnung des Polizeipräsidenten andere, angeblich typisch jüdische Vornamen: Friederike hieß ab sofort Bela und Max Maim.[56] Die Rechtsgrundlage hierfür war das Gesetz über die Änderung von Familiennamen und Vornamen sowie die Zweite Verordnung zur Durchführung dieses Gesetzes. Das Paar musste noch in die Regensburger Straße 13 ziehen, von dort wurden sie am 26. Januar 1943 nach Theresienstadt deportiert[57] und am 23. Oktober 1943 in das KZ Auschwitz. Dort wurden beide sofort nach der Ankunft ermordet.

Friederike Friede hätte es verdient, dass ihr Vorname Friederike auf dem Stolperstein steht und nicht der zwangsweise verordnete Name Bela.

Lage
Max Friede Aachener Straße 4 1. Okt. 2010 Max Friede kam am 2. Januar 1879 in Arnstein/Bayern als Sohn des Josef Friede und seiner Frau Amalie geborene Rosenstrauch auf die Welt. Er wurde Kaufmann und zog nach Berlin. 1907 heiratete er Friederike Wendriner, sie lebten 1910 in der Nachodstraße 9, Max betrieb damals eine Werkstatt für Metalltreibarbeiten, Kunstschmiedearbeiten und eine Konstruktionswerkstatt in der Glogauer Straße 5. Später wohnten sie in der Gieselerstraße 17 II und ab 1930 in der Aachener Straße 4 III. 1930 handelte Max Friede mit elektrischen Bedarfsartikeln. Am 19. Januar 1939 erhielten Friederike und Max auf Anordnung des Polizeipräsidenten andere, angeblich typisch jüdische Vornamen: Friederike hieß ab sofort Bela und Max Maim.[58] Die Rechtsgrundlage hierfür war das Gesetz über die Änderung von Familiennamen und Vornamen sowie die Zweite Verordnung zur Durchführung dieses Gesetzes. Das Paar musste noch in die Regensburger Straße 13 ziehen, von dort wurden sie am 26. Januar 1943 nach Theresienstadt deportiert[57] und am 23. Oktober 1943 in das KZ Auschwitz. Dort wurden beide sofort nach der Ankunft ermordet. Lage
Rose Friede Ludwigkirchplatz 2 19. März 2011
Charlotte Friedemann Emser Straße 15 29. Okt. 2013 Alice Charlotte Friedemann wurde am 23. Oktober 1896 in Köslin, Pommern (heute Koszalin in Polen) geboren, die Inschrift mit Jahrgang 1898 auf dem verlegten Stein ist falsch. Ihre Eltern waren Felix Friedemann (geb. am 2. Juli 1864 in Köslin; gest. am 4. Mai 1905 in Berlin) und Jenny Friedemann (geb. am 13. März 1874 in Czempin, Kreis Kosten (heute Czempiń in Polen) geb. Kraut; gest. am 14. Mai 1930 in Berlin), die am 23. Dezember 1895 in Berlin geheiratet hatten. Charlotte’s Geschwister waren Else Amalie Friedemann (1899–1875 verh. Avigdor) und Rudolf Ernst Friedemann (geb. am 14. Dezember 1901 in Berlin), ihnen gelang die Flucht nach Kanada und Brasilien. 1939 lebte sie in der Emser Straße 15 als Untermieterin bei Martha Salinger.[59] Nach deren Deportation und der Auflösung der Wohnung im November 1941 wohnte sie als Untermieterin in der Königsallee 37a in Berlin-Grunewald.[60] Charlotte Friedemann wurde am 14. April 1942 von dort mit dem 13. Osttransport[61] in das Warschauer Ghetto deportiert und später zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Lage
Clara Friedlaender Jenaer Straße 24 22. Juni 2011
Margarete Friedlaender Jenaer Straße 24 22. Juni 2011
Walter Friedlaender Jenaer Straße 24 22. Juni 2011
Ella Friedländer Hohenzollerndamm 7 7. Juni 2017
Emma Friedländer Güntzelstraße 49 26. Sep. 2006
Franziska Friedländer Eisenzahnstraße 64 16. März 2018
Hans Oskar Friedländer Nikolsburger Platz 4 29. Apr. 2012
Leo Friedländer Helmstedter Straße 10 29. Sep. 2010
Martha Friedländer Xantener Straße 5 20. März 2012
Siegfried Friedländer Helmstedter Straße 10 29. Sep. 2010
David Friedmann Paderborner Straße 9 11. Dez. 2006
Mathilde Friedmann Paderborner Straße 9 11. Dez. 2006
Mirjam-Helene Friedmann Paderborner Straße 9 11. Dez. 2006
Nanny Louise Friedmann Trautenaustraße 5 29. Apr. 2012
Oswald Friedmann Xantener Straße 5 20. März 2012
Eduard Fuerst Livländische Straße 17 25. Okt. 2012
Gertrud Fürst Badensche Straße 21 1. Juni 2017
Werner Fürst Ludwigkirchstraße 2 21. Sep. 2013
Gertrud Fuss Uhlandstraße 39 13. März 2012
Max Fuss Uhlandstraße 39 13. März 2012
Clara Galland
[Anmerkung 1]
Westfälische Straße 82 21. Sep. 2013 Clara Galland, geb. Cohn, am 23. Oktober 1871 in Berlin, wurde am 14. September 1942 mit dem 2. großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde sie am 29. September 1942 mit 42 anderen Opfern in das Vernichtungslager Treblinka gebracht und wenige Tage später ermordet.[31] Lage
Käthe Galland Konstanzer Straße 62 14. Okt. 2014
Ingeborg Gassenheimer Xantener Straße 5 24. Juli 2012