Liste der deutschen Chirurgenvereinigungen – Wikipedia

Die Liste der deutschen Chirurgenvereinigungen verzeichnet heutige und frühere Regionalgesellschaften für Chirurgie in Deutschland. Von der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie sind sie unabhängig. Einzelne Fachgesellschaften sind korporative Mitglieder. Dass Neugründungen und Zusammenlegungen nach der Deutschen Wiedervereinigung schwierig waren, lag weniger an Befindlichkeiten als an der verwickelten Nachkriegsgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik. Besonders in der Geschichte Sachsen-Anhalts und in der Geschichte Thüringens spielten wechselnde Besatzungszonen, Enklaven, alte Partikularinteressen und die preußische Vergangenheit eine große Rolle. Vergessen sind Land (DDR) und Bezirk (DDR).

Name, Gründungsjahr Vertreter Gebiet Umbenennungen
Freie Vereinigung der Chirurgen Berlins, 1886 Georg von Adelmann Provinzfreie Stadt Berlin

1912 Berliner Gesellschaft für Chirurgie
1953 Berliner Chirurgische Gesellschaft
1990 Vereinigung der Chirurgen Berlins und Brandenburgs

Vereinigung Niederrheinisch-Westfälischer Chirurgen, Düsseldorf 1898 Carl M. H. Erasmus
Ludwig Heusner
Nördliche Rheinprovinz
Provinz Westfalen
Breslauer Chirurgische Gesellschaft, 1908 Vorstand bis 1931: Hermann Küttner, Carl Partsch, Georg Gottstein, Karl Goebel
1933–1945: Karl Heinrich Bauer
Universität Breslau
Breslau
Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen, Hamburg 1909 Hermann Kümmell Provinz Hannover
Provinz Schleswig-Holstein
Bremen
Hamburg
Mecklenburg-Schwerin
Mecklenburg-Strelitz
2015 Vereinigung Norddeutscher Chirurgen
Vereinigung der Bayerischen Chirurgen, München 1911 Ottmar von Angerer Königreich Bayern
Mittelrheinische Chirurgenvereinigung, Frankfurt am Main 1912[1] Ludwig Rehn
Fritz König
Südostdeutsche Chirurgenvereinigung in Schlesien, Breslau 1914 Carl Partsch
Hermann Küttner
August Borchard
Provinz Schlesien
Mitteldeutsche Chirurgenvereinigung, Braunschweig 1922[2] Walther Wendel
Friedrich Voelcker
Sachsen
Thüringen
Sachsen-Anhalt
Freistaat Braunschweig
Nordostdeutsche Chirurgenvereinigung, 1927–1945 Heinrich Klose Pommern
Westpreußen
Ostpreußen
Am 28./29. Juni 1929 Tagung mit der Südostdeutschen Chirurgenvereinigung in Danzig[3]
Wissenschaftliche Gesellschaft für Chirurgie zu Leipzig, 1947–1990[4]
Thüringische Gesellschaft für Chirurgie, Jena 1947[A 1] Nicolai Guleke
Egbert Schwarz
Land Thüringen (1920–1952)
Medizinische Akademie Erfurt
Medizinisch-Wissenschaftliche Gesellschaft für Chirurgie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 1948–1990[5] Werner Budde
Franz Mörl
Albrecht Gläser
Martin-Luther-Universität
Halle (Saale)
Medizinisch-Wissenschaftliche Gesellschaft für Chirurgie an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“, Dresden 1955–1990
Regionalgesellschaft Karl-Marx-Stadt, ?–1990[6]
Wissenschaftliche Gesellschaft für Chirurgie an den Universitäten Greifswald und Rostock, 1959[7] Hans Joachim Serfling
Walter Schmitt
Werner Kothe
Richard Reding
Siegfried Kiene
Bezirk Rostock
Bezirk Neubrandenburg
Bezirk Schwerin
Vereinigung der Chirurgen von Mecklenburg-Vorpommern
1968 Vereinigung der Chirurgen der drei Nordbezirke
1993 Zusammenschluss mit der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen
Regionalgesellschaft Potsdam, 1969–1990[8]
Regionalgesellschaft Magdeburg, 1976–1990[A 2] Peter Heinrich Medizinische Akademie Magdeburg
Sächsische Chirurgenvereinigung, 1990[A 3] Siegfried Kiene
Hans-Detlev Saeger
Karl Heinz Herzog
Sachsen
Chirurgenvereinigung Sachsen-Anhalt, Halle 1991[A 4] Albrecht Gläser Sachsen-Anhalt
Saarländische Chirurgenvereinigung, 1992[9] Wolf-Ingo Steudel[10]
Gernot Feifel
Saarland
Neugründung der Mitteldeutschen Chirurgenvereinigung, 2004[A 5][11] Henning Dralle
Friedrich Wilhelm Mohr
Johannes Scheele
Christoph Josten
Sachsen-Anhalt
Sachsen
Kölner Chirurgenvereinigung[12]
Die Chirurginnen[13]
gegründet 2021
Deutschland
  1. Die Thüringische Gesellschaft für Chirurgie war ursprünglich die Medizinisch-Wissenschaftliche Gesellschaft für Chirurgie an der Friedrich Schiller Universität Jena. Sie wurde vor dem Krieg in die Mitteldeutsche Chirurgenvereinigung integriert und 1979 als Thüringische Gesellschaft für Chirurgie konstituiert.
  2. Aus der Verschmelzung der Chirurgischen Gesellschaft an der Medizinischen Akademie Magdeburg mit der Gesellschaft für Chirurgie an der Universität Halle ging die Gesellschaft für Chirurgie Sachsen-Anhalt hervor.
  3. Die Sächsische Chirurgenvereinigung hat ihre Wurzeln ebenfalls in der Mitteldeutschen Chirurgenvereinigung. Sie entstand aus den drei regionalen Chirurgengesellschaften der Universität Leipzig, der Medizinischen Akademie Dresden und des Bezirkskrankenhauses Chemnitz. Von den 1000 Mitgliedern der drei ehemaligen Bezirksgesellschaften nahmen nur 78 an der Gründungsversammlung teil. Der Sitz ist Dresden.
  4. Die Chirurgenvereinigung Sachsen-Anhalt hat ihre Wurzeln in der Mitteldeutschen Chirurgenvereinigung und der Medizinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaft für Chirurgie in Halle.
  5. Die Neugründung der Mitteldeutschen Chirurgenvereinigung erfolgte im Rahmen des 2. gemeinsamen Kongresses der drei Chirurgenvereinigungen in Leipzig unter Zusammenschluss der Chirurgenvereinigungen von Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Mittelrheinische Chirurgenvereinigung (Memento des Originals vom 9. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mittelrheinischechirurgenvereinigung.de
  2. 30 Tagungen bis 1939
  3. Was der Sommer bringt (Danziger Volksstimme vom 16. Mai 1929)
  4. S. Kiene: Die wissenschaftliche Gesellschaft für Chirurgie zu Leipzig 1947 bis 1990, in: Siegfried Kiene, Richard Reding, Wolfgang Senst (Hrsg.): Getrennte Wege, ungeteilte Chirurgie; Beiträge zur Chirurgie in der DDR. pro literatur Verlag 2009, S. 159–167
  5. H. Neef: Die Medizinisch-Wissenschaftliche Gesellschaft für Chirurgie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, in: Siegfried Kiene, Richard Reding, Wolfgang Senst (Hrsg.): Getrennte Wege, ungeteilte Chirurgie; Beiträge zur Chirurgie in der DDR. pro literatur Verlag 2009, S. 171–177
  6. W. Wehner: Regionalgesellschaft Karl-Marx-Stadt / Chemnitz, in: Siegfried Kiene, Richard Reding, Wolfgang Senst (Hrsg.): Getrennte Wege, ungeteilte Chirurgie; Beiträge zur Chirurgie in der DDR. pro literatur Verlag 2009, S. 187 f.
  7. R. Reding: Wissenschaftliche Gesellschaft für Chirurgie an den Universitäten Greifswald und Rostock, in: Siegfried Kiene, Richard Reding, Wolfgang Senst (Hrsg.): Getrennte Wege, ungeteilte Chirurgie; Beiträge zur Chirurgie in der DDR. pro literatur Verlag 2009, S. 149–158
  8. L. Krafft und Chr. Liebenow: Die Regionalgesellschaft Potsdam, in: Siegfried Kiene, Richard Reding, Wolfgang Senst (Hrsg.): Getrennte Wege, ungeteilte Chirurgie; Beiträge zur Chirurgie in der DDR. pro literatur Verlag 2009, S. 179–187
  9. Saarländische Chirurgenvereinigung
  10. Gründer der Saarländischen Chirurgenvereinigung
  11. Vorstand der MDCV
  12. DNB-Nachweis
  13. Die Chirurginnen - deutscher Verein