Liste der geschützten Landschaftsteile in Tirol – Wikipedia
In Tirol gibt es 30 geschützte Landschaftsteile (GLT), die auf Grund des Tiroler Naturschutzrechts ausgewiesen sind. Es handelt sich um kleinräumige Schutzobjekte unter wenig strengem Landschaftsschutz.
Der Geschützte Landschaftsteil im Tiroler Naturschutzrecht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschützter Landschaftsteil nach § 13 Tiroler Naturschutzgesetz 2005 (TNSchG 2005)[1] ist ein „geschützter kleinräumiger Ausschnitt aus der Landschaft mit einem für dieses Gebiet festgelegten Naturschutzziel (Schutzzweck).“[2] Es handelt sich um
„Teile der Landschaft, die weder in einem Schutzgebiet nach den §§ 10 [Landschaftsschutzgebiet], 11 [Ruhegebiet], 21 [Naturschutzgebiet] oder 22 [Sonderschutzgebiet] liegen, noch die Voraussetzungen für die Erklärung zum Naturdenkmal (§ 27) aufweisen, die jedoch für den Naturhaushalt, besonders für das Kleinklima oder für die Tier- und Pflanzenwelt, von Bedeutung sind oder die zur Belebung des Landschaftsbildes beitragen.“
Sie werden – abweichend von den anderen genannten Schutzkategorien, die von der Landesregierung bestimmt sind – von Bezirksverwaltungsbehörden durch Verordnung erklärt. Sie werden daher auch nicht im Landesgesetzblatt für Tirol (LGBl.), sondern im Boten für Tirol kundgemacht.[3]
Liste der geschützten Landschaftsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Foto | Name | ID
| Bezirk | Standort | Beschreibung
| Fläche | Datum |
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Arzler Kalvarienberg | Quelle | Innsbruck | Innsbruck KG: Arzl Standort | Der Südhang des Arzler Kalvarienbergs weist eine Schilffläche, Nasswiesen, Trockenraine, Waldteile, Gebüschinseln und Hecken sowie eine für Pflanzen und Tiere kleinklimatisch günstige Lage auf. Das Gebiet beherbergt Vogelarten wie den Sumpfrohrsänger, das Schwarzkehlchen, die Nachtigall und die Grauammer sowie eine besonders ausgeprägte Ameisen- und Schmetterlingsfauna. | 14,1 ha | 1981 | |
Birgele | Quelle | Imst | Mötz Standort | Das Birgele, ein großteils bewaldeter Felshügel, beherbergt eine Anzahl wärme- und trockenliebender Pflanzen sowie einen kleinen Bestand von niederwüchsigen Eichen und dient als Nistplatz von Vögeln. | 2,29 ha | 1981 | |
Burgstallschrofen | Quelle | Schwaz | Schwendau KG: Schwendau Standort | Der Burgstallschrofen ist ein bewaldeter Felsen mit einer Kalvarienbergkapelle, zu der ein Kreuzweg führt. Beim Wald handelt es sich um einen Mischbestand, der in der Oberschicht hauptsächlich von Fichte und Lärche, in der Mittel- und Unterschicht von Vogelkirsche, Birke, Hasel, Bergahorn, Salweide, Gemeinem Schneeball und Hartriegel gebildet wird. | 1,15 ha | 1982 | |
Burschl | Quelle | Landeck | Landeck, Perfuchs Standort | Das terrassenförmig ausgebildete Gelände in Perfuchs liegt ca. 30 m über der Talsohle zwischen Sanna und Inn. Das Gebiet ist vorwiegend mit Spitz- und Bergahorn, Robinie, Bergulme, Lärche, Föhre, Haselnuss, Heckenkirsche und Rotem Hartriegel bestockt. Die bewaldete Fläche ist für den Naturhaushalt und das Kleinklima von besonderer Bedeutung. Auf dem Burschl steht die Burschlkirche aus dem 17. Jahrhundert. | 1,14 ha | 1984 | |
Eiszeitliche Schotterhügel | Quelle | Innsbruck-Land | Obernberg am Brenner Standort | besteht aus 2 getrennten Gebieten: 2. Gebiet 47° 0′ 53″ N, 11° 25′ 10″ O | 6,72 ha | 1980 | |
Feldwache | Quelle | Innsbruck-Land | Leutasch Standort | 7,79 ha | 1975 | ||
Feuchtgebiete um die Thierburg | Quelle | Innsbruck-Land | Fritzens Standort | 9,11 ha | 1983 | ||
Filz | Quelle | Kufstein | Wörgl Standort | 4,77 ha | 2003 | ||
Glocke | Quelle | Schwaz | Finkenberg Standort | 28,8 ha | 1977 | ||
Gugger Zettenmoos | Quelle | Kitzbühel | St. Johann in Tirol Standort | 1,74 ha | 1998 | ||
Kochental | Quelle | Innsbruck-Land | Telfs KG: Telfs Standort | [4] | 168,62 ha | 2008 | |
Milser Au | Quelle | Imst | Mils bei Imst Standort | [5] | 44,43 ha | 1987 | |
Mühleggbichl | Quelle | Innsbruck-Land | Leutasch Standort | 1,22 ha | 1981 | ||
Nördliches Schwarzseeufer | Quelle | Kitzbühel | Kitzbühel Standort | 1,25 ha | 2000 | ||
Oberlawieswald | Quelle | Innsbruck-Land | Trins Standort | Teil des Landschaftsschutzgebiet Nösslachjoch–Obernberger See–Tribulaune[6] | 46,89 ha | 1981 | |
Öfen | Quelle | Kitzbühel | Waidring, St. Ulrich am Pillersee Standort | 6,59 ha | 2002 | ||
Ranzental | Quelle | Reutte | Vils Standort | 101,19 ha | 1990 | ||
Rauher Bichl | Quelle | Imst | Umhausen Standort | 1,6 ha | 1981 | ||
Rosengartenschlucht | Quelle | Imst | Imst Standort | 11,72 ha | 1989 | ||
Scheulingwald | Quelle | Schwaz | Mayrhofen Standort | 14,08 ha | 1991 | ||
Silzer Pirchet | Quelle | Imst | Silz Standort | 56,44 ha | 1981 | ||
Trinser Moränenwall | Quelle | Innsbruck-Land | Trins Standort | 16,2 ha | 1975 | ||
Umgebung der Wallfahrtskirche Maria Rast | Quelle | Schwaz | Hainzenberg Standort | 1,62 ha | 1992 | ||
Umgebung Schloss Tratzberg | Quelle | Schwaz | Stans Standort | 179,74 ha | 1977 | ||
Umgebung St. Maria in Hart im Zillertal | Quelle | Schwaz | Hart im Zillertal Standort | 2,08 ha | 1979 | ||
Umgebung St. Pankraz | Quelle | Schwaz | Fügenberg Standort | 1,76 ha | 1978 | ||
Völser Au | Quelle | Innsbruck-Land | Völs Standort | 12,45 ha | 1993 | ||
Wasenmöser | Quelle | Reutte | Heiterwang Standort | 10,32 ha | 1987 | ||
Zachnbichl | Quelle | Innsbruck-Land | Patsch Standort | 0,49 ha | 1981 | ||
Zirben bei Praxmar | Quelle | Innsbruck-Land | St. Sigmund im Sellrain, Praxmar Standort | 43,08 ha | 1981 |
- Quelle: Land Tirol, tiris www.tirol.gv.at/tiris
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Aubrecht, Karl Christian Petz: Naturschutzfachliche bedeutende Gebiete in Österreich. Eine Übersicht. (M-134). In: Umweltbundesamt (Hrsg.): Monographien. Band 134. Wien 2002, ISBN 3-85457-571-8, 3 Nationale Schutzgebiete, S. 26–92 (web.archive.org [PDF; 423 kB; abgerufen am 31. Oktober 2021]).
- Maria Tiefenbach, Gerlinde Larndorfer, Erich Weigand: Naturschutz in Österreich. (M-091). In: Umweltbundesamt, Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie (Hrsg.): Monographien. Band 91. Wien 1998, ISBN 3-85457-393-6, 4.4.3 Geschützter Landschaftsteil, Anhang 3: Geschützte Landschaftsteile Österreichs, S. 49; 115–123 (Online [PDF; 1,7 MB; abgerufen am 25. August 2009]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geschützte Landschaftsteile. In: tiroler-schutzgebiete.at. Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Umweltschutz, abgerufen am 2. November 2022.
- Natur und Landschaft. In: tirol.gv.at. Tiroler Landesregierung, archiviert vom am 18. April 2010; abgerufen am 31. Oktober 2021.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kundmachung der Landesregierung vom 12. April 2005 über die Wiederverlautbarung des Tiroler Naturschutzgesetzes 1997. LGBl. Nr. 26/2005
- ↑ Zit. Weblinks Geschützte Landschaftsteile
- ↑ Amt der Tiroler Landesregierung (Hrsg.): Bote für Tirol. Amtsblatt der Ämter, Behörden und Gericht Tirols. Innsbruck (tirol.gv.at/bote – erscheint wöchentlich).
- ↑ Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck über die Erklärung des „Kochentales“ in der Marktgemeinde Telfs zum geschützten Landschaftsteil 102/2008, Bote für Tirol Stück 41 / 189. Jahrgang / 2008
- ↑ Sorgenkind „Milser Au“ ( vom 14. September 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Landschaftsschutzgebiet Nößlach Joch – Obernberger See – Tribulaune. Abgerufen am 28. September 2024. , Tiroler Schutzgebiete