Stein- und Königskrabben – Wikipedia
Stein- und Königskrabben | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Paralithodes californiensis, von rechts hinten gesehen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lithodidae | ||||||||||||
Samouelle, 1819 |
Die Stein- und Königskrabben (Lithodidae) sind eine Familie krabbenähnlicher Mittelkrebse (Anomura). Wie bei den Krabben ist ihr Hinterleib unter den Vorderkörper geklappt. Sie haben allerdings nur vier Paare sichtbarer Beine. Das erste trägt Scheren. Das fünfte Beinpaar liegt versteckt in der Kiemenhöhle, ist verkürzt und hat die Funktion einer Reinigungsbürste. Der Carapax ist von dreieckiger oder ovaler Gestalt und stark kalzifiziert. Stein- und Königskrabben stammen wahrscheinlich von einsiedlerkrebsartigen Vorfahren ab.[1][2] Der Hinterleib der Weibchen ist noch asymmetrisch, wie es der ihrer Ahnen in Anpassung an den Schutz durch Schneckengehäuse war.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie leben hauptsächlich in den kalten Meeren, Verbreitungsschwerpunkt ist der nördliche Pazifik. Aber auch an der amerikanischen Westküste bis Patagonien, im nördlichen Atlantik und im Südpolarmeer gibt es Stein- und Königskrabben. Arten in wärmeren Meeren leben in großen Tiefen, an kalten Küsten bewohnen sie das flachere Wasser.
Vertreter der Gattung Paralomis (wie z. B. Paralomis birsteini) konnten auch auf Walstürzen nachgewiesen werden, die sie als Nahrungsquelle nutzen.[3][4]
Viele der großen Arten, wie die Kamtschatka-Königskrabbe (Paralithodes camtschaticus), werden von Menschen gejagt und als Nahrungsquelle genutzt.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Superfamilie der Stein- und Königskrabben (Lithodoidea) umfasst die beiden Unterfamilien Lithodidae und Hapalogastridae[5], mit etwa 100 Arten, wobei die folgenden Lithodidaespezies anerkannt sind (Stand: März 2023):[6]
- Cryptolithodes Brandt, 1848
- Echidnocerus White, 1842
- Glyptolithodes Faxon, 1895
- Lithodes Latreille, 1806
- Neolithodes A. Milne-Edwards and Bouvier, 1894
- Paralithodes Brandt, 1848
- Paralomis White, 1856
- Phyllolithodes Brandt, 1848
- Rhinolithodes Brandt, 1848
- Sculptolithodes Makarov, 1934
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- H. Füller, H.-E. Gruner, G. Hartwich, R. Kilias, M. Moritz: Urania Tierreich, Wirbellose 2 (Annelida bis Chaetognatha). Urania-Verlag, Leipzig 1994, ISBN 3-332-00502-2.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jonas Keiler, Stefan Richter, Christian S. Wirkner: Evolutionary morphology of the hemolymph vascular system in hermit and king crabs (Crustacea: Decapoda: Anomala). In: Journal of Morphology. Band 274, 2013, S. 759–778, doi:10.1002/jmor.20133.
- ↑ Jonas Keiler, Stefan Richter, Christian S. Wirkner: The anatomy of the king crab Hapalogaster mertensii Brandt, 1850 (Anomura: Paguroidea: Hapalogastridae) – new insights into the evolutionary transformation of hermit crabs into king crabs. In: Contributions to Zoology. Band 84, 2015, S. 149–165, doi:10.1163/18759866-08402004.
- ↑ Kurt de Swaaf: Leichenschmaus in der Tiefe vom 20. Februar 2016 Neue Zürcher Zeitung, abgerufen am 26. März 2023
- ↑ R. Aronson, K. Smith, S. Vos et al. (2015): No barrier to emergence of bathyal king crabs on the Antarctic shelf. PNAS doi:10.1073/pnas.1513962112
- ↑ WoRMS taxon details. Lithodoidea Samouelle, 1819 World Register of Marine Species, abgerufen am 26. März 20232
- ↑ WoRMS taxon details. Lithodidae Samouelle, 1819 World Register of Marine Species, abgerufen am 26. März 20232