Livezile (Timiș) – Wikipedia

Livezile, Tolvădia
Tolwadin
Tolvád
Livezile (Timiș) (Rumänien)
Livezile (Timiș) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Koordinaten: 45° 23′ N, 21° 3′ OKoordinaten: 45° 23′ 24″ N, 21° 3′ 28″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Einwohner: 1.374 (1. Dezember 2021[1])
Postleitzahl: 307012
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Livezile, Dolaț
Bürgermeister : Ștefan Varga (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 191
loc. Livezile, jud. Timiș, RO–307012
Website:
Lage der Gemeinde Livezile im Kreis Timiș
Dolvadia auf der Josephinische Landaufnahme (1769–1772)

Livezile (bis 1968: Tolvădia, auch Dolvadia; deutsch Tolwad oder Tolwadin, ungarisch Tolvád) ist eine Gemeinde im Kreis Timiș, in der Region Banat, im Südwesten Rumäniens. Zur Gemeinde Livezile gehört auch das Dorf Dolaț.

Geografische Lage

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Livezile liegt im Süden des Kreises Timiș, sechs Kilometer von Dolaț entfernt, dicht an der Grenze zu Serbien.

Gad Dolaț Ofsenița
Giera Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Banloc
Serbien Serbien Partoș

Der Ort wurde 1332–1337 unter den Bezeichnungen Tewvid, Taluod und Tolnnyd urkundlich erwähnt. 1462 war der Ort im Besitz von Bergsoy Hagymas (Hăghimaș din Beregsău). Bei der Josefinischen Landaufnahme von 1717 hatte Tolwadin 30 Häuser und gehörte dem Distrikt Tschakowa (Ciacova) an. Kirchlich war Tolwadin im 19. Jahrhundert eine Filiale der katholischen Pfarrei Ofsenița.[3]

Am 4. Juni 1920 wurde das Banat infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt. Der größte, östliche Teil, zu dem auch Tolwadin gehörte, fiel an das Königreich Rumänien. Die amtliche Ortsbezeichnung wurde Tolvădia, die 1968 in Livezile geändert wurde.

Infolge des Waffen-SS-Abkommens vom 12. Mai 1943 zwischen der Antonescu-Regierung und Hitler-Deutschland wurden alle deutschstämmigen wehrpflichtigen Männer in die deutsche Armee eingezogen. Dafür mussten die Deutschen aus Rumänien nach dem Seitenwechsel Rumäniens am 23. August 1944 büßen. Noch vor Kriegsende, im Januar 1945, fand die Deportation aller volksdeutschen Frauen zwischen 18 und 30 Jahren und Männer im Alter von 16 bis 45 Jahren zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion statt.

Das Bodenreformgesetz vom 23. März 1945, das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumänien vorsah, entzog der ländlichen Bevölkerung die Lebensgrundlage. Der enteignete Boden wurde an Kleinbauern, Landarbeiter und Kolonisten aus anderen Landesteilen verteilt. Anfang der 1950er Jahre wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft eingeleitet.

Durch das Nationalisierungsgesetz vom 11. Juni 1948, das die Verstaatlichung aller Industrie- und Handelsbetriebe, Banken und Versicherungen vorsah, fand die Enteignung aller Wirtschaftsbetriebe statt.

Während der administrativen Umstrukturierung von 1968 wurde Tolvădia in Livezile umbenannt und zusammen mit Dolaț der Gemeinde Banloc angegliedert. 2006 wurde Livezile Gemeinde, der auch Dolaț angehört.

Die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Livezile:

Volkszählung[4] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1880 1628 792 103 475 258
1910 1965 971 164 536 294
1930 1916 911 109 607 289
1977 1387 945 77 219 146
2002 1069 954 52 24 39
2021[1] 1374 1194 7 2 171

Einzelnachweise

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  1. a b Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 22. April 2021 (rumänisch).
  3. Helene Schuch: Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Ofsenitza im Banat, Bietigheim-Bissingen 2004, Digitalisat.
  4. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 960 kB; ungarisch).