Lorüns – Wikipedia

Lorüns
Wappen Österreichkarte
Wappen von Lorüns
Lorüns (Österreich)
Lorüns (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bludenz
Kfz-Kennzeichen: BZ
Fläche: 8,36 km²
Koordinaten: 47° 8′ N, 9° 51′ OKoordinaten: 47° 7′ 53″ N, 9° 51′ 0″ O
Höhe: 583 m ü. A.
Einwohner: 301 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 36 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6700
Vorwahl: 05552
Gemeindekennziffer: 8 01 14
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Lorüns 1
6700 Lorüns
Website: www.loruens.at
Politik
Bürgermeister: Andreas Batlogg (Zemma)
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020)
(9 Mitglieder)

6 Liste Lorüns
3 Zemma

Lage von Lorüns im Bezirk Bludenz
Lage der Gemeinde Lorüns im Bezirk Bludenz (anklickbare Karte)BartholomäbergBlonsBludenzBludeschBrandBürsBürserbergDalaasFontanellaGaschurnInnerbrazKlösterleLechLorünsLudeschNenzingNüzidersRaggalSt. Anton im MontafonSt. GallenkirchSt. GeroldSchrunsSilbertalSonntagStallehrThüringenThüringerbergTschaggunsVandansVorarlberg
Lage der Gemeinde Lorüns im Bezirk Bludenz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Lorüns von Südwesten aus gesehen
Lorüns von Südwesten aus gesehen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Lorüns ist eine Gemeinde im Bezirk Bludenz in Vorarlberg, Österreich mit 301 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).

Der Ort Lorüns liegt knapp vor der Mündung der Alfenz in die Ill in einer Höhe von 583 Meter über dem Meer. Nach Osten steigt das Gemeindegebiet zum Verwall an. Im Osten der Gemeinde liegt der Davennakopf (1708 m). Im Westen liegt der Rätikon mit dem Gavalinakopf (1996 m), der Bludenzer Mittagsspitze (2107 m) und dem Kleinem Valkastiel (2233 m).

Die Gemeinde hat eine Fläche von 8,36 Quadratkilometer. Davon sind 5 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 4 Prozent Almen und drei Viertel der Fläche sind bewaldet.[1]

Nachbargemeinden

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Bludenz Stallehr Bludenz
Bürs Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Vandans St. Anton im Montafon
Blick vom Diebsschlößle auf Lorüns und ins Montafon

Die Ebene am Eingang des Montafons war bereits im Mittelalter besiedelt.

In alten Urkunden wurde der Ort 1430 „Aruns“, 1423 „Arüns“, 1442 und 1490 „Laruns“, 1522 „Larüns“ und ab 1630 „Lorüns“ genannt.

Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Lorüns seit der Gründung 1861.

Schon um 1500 stand in Loruns eine Kapelle, die 1820 vergrößert wurde. Das heutige Kirchlein wurde 1956–1960 errichtet und dem Wasserpatron, dem Heiligen Johann Nepomuk geweiht.[2]

Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung

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Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 9,2 Prozent.

In den Jahren von 1981 bis 2001 waren sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv. In den Jahren danach nahm die Abwanderung zu, konnte aber durch die Geburtenrate ausgeglichen werden.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Filialkirche Lorüns
Der Steinbruch Lorüns mit der Montafonerbahn und dem ehemaligen Zementwerk
Alfenzbrücke

Wirtschaft und Infrastruktur

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In der Vergangenheit waren die Landwirtschaft und die Zementerzeugung die wichtigsten Wirtschaftszweige. Das Zementwerk Lorüns wurde 1906 in Betrieb genommen und 2013 geschlossen und teilweise abgerissen. Der dazugehörige Steinbruch wird aufgrund des reichlichen Bedarfs an Baumaterial im südlichen Vorarlberg weiter betrieben.[6] In den letzten Jahrzehnten siedelten sich neue Firmen in der Gemeinde an.[7]

Im Jahr 2010 gab es nur noch zwei landwirtschaftliche Betriebe in der Gemeinde, einen Nebenerwerbsbauern und einen Betrieb, der von einer juristischen Person geführt wurde.[8] Im Produktionssektor arbeiteten 6, im Dienstleistungssektor 36 Erwerbstätige (Stand 2011).[9]

Lorüns ist mit einer Haltestelle an der durch die Montafonerbahn betriebenen Bahnstrecke Bludenz–Schruns an das Eisenbahnnetz angeschlossen.

Das Dorf ist seit Jahrzehnten durch den starken Durchgangsverkehr (ca. 15 000 Kfz/Tag) auf der einzigen öffentlichen Straße ins Montafon stark belastet. Statt an einer früher vorgesehenen Tunnellösung durch den Davennastock wird jetzt an einer oberirdischen, deutlich weniger teuren Umgehungsstraße auf der Nordwestseite der Bahnstrecke, am linken Ufer der Ill geplant. Da der unfallträchtige Alma-Bahnübergang der Landesstraße 188 mit der Montafonerbahn südöstlich des Ortes auf eine amtliche Anordnung hin bis zum Juli 2024 entschärft werden muss, könnte das den Bau der Umfahrungsstraße begünstigen, denn der Durchgangsverkehr bräuchte dann nicht länger über diesen staubegünstigenden Bahnübergang geführt werden.[10][11] Wo die L 188 die Bahnstrecke anstelle des Alma-Bahnübergangs dann niveaufrei kreuzen wird, ist noch offen.[12]

Am Ort gibt es (Stand: 2020/21) 16 Schüler an der Volksschule.[13] In Lorüns gibt es keinen Kindergarten.

Gemeindevertretung

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Die Gemeindevertretung hat insgesamt 9 Mitglieder.

  • 1966–1990 Otto Ladner
  • 1990–2020 Lothar Ladner (ÖVP)
  • seit 2020 Andreas Batlogg (Zemma)[19]
Lorüns
Lorüns

Blasonierung: In Blau ein silberner Wellenbalken, begleitet oben von einer goldenen Sonne, unten von zwei goldenen sechsstrahligen Sternen.

Das Wappen wurde Lorüns im Jahr 1967 von der Vorarlberger Landesregierung verliehen. Das Wappenbild ist dem Wappen der mittelalterlichen Familie der Arünser entnommen, welches ins 15. Jahrhundert zurückgreift.

Bis Anfang des 17. Jahrhunderts hat sich der Ortsname Arüns erhalten, ebenso haben sich die Familien „von Arüns“ bezeichnet. Mit der Umänderung des Ortsnamens von „Arüns“ in „Lorüns“ hat auch der Familienname sich entsprechend gewandelt. In der Tat ist das Wappen derer von Arüns und der späteren Lorünser identisch.
Dieses alte Wappen ist nicht von der Art der meisten Familienwappen, die gewöhnlich eine Eigentümlichkeit des Trägers andeuten. Das Wappen derer von Arüns bezeichnet vielmehr den Ort.
Schon Friedrich Wilhelm Lorinser schreibt 1868, dass im Wappen der Illfluss gezeicht ist, der von Mittag (Sonne – Süden) nach Mitternacht (Sterne – Norden) fließt. Herr Dr. Bilgeri schreibt dazu: „Es liegt also ein echtes Ortswappen von nicht alltäglichem Alter vor.“
(Originaltext aus dem Ansuchens um die Verleihung)[20]

Persönlichkeiten

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Ehrenbürger der Gemeinde

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Commons: Lorüns – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Ein Blick auf die Gemeinde Lorüns, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  2. Montafoner Heimatbuch
  3. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Lorüns, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 31. März 2019.
  4. Alfenzbrücke (360° Panorama)
  5. Preisgekröntes „Tor ins Montafon“
  6. redaktion @ allerhand!: Steinzeit. In: allerhand! 28. November 2022, abgerufen am 24. Februar 2023 (deutsch).
  7. Zahlen und Fakten, Wirtschaft. Gemeinde Lorüns, abgerufen am 6. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Lorüns, Ein Blick auf die Gemeinde Lorüns. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Lorüns, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  10. vorarlberg ORF at red: Neue Pläne für Ortsumfahrung von Lorüns. 17. Oktober 2022, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  11. mspringer: Ortsumfahrung Lorüns: Gemeinde und Land unter Zeitdruck. 30. Januar 2022, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  12. Protokoll der Gemeindevertretungssitzung Lorüns vom 17. November 2022; Seite 4
  13. Schulstatistik 2020/21. Land Vorarlberg, abgerufen am 10. Juli 2022.
  14. Gemeindevertretung 2000. Land Vorarlberg, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  15. Gemeindevertretung 2005. Land Vorarlberg, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  16. Gemeindevertretung 2010. Land Vorarlberg, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  17. Gemeindevertretung 2015. Land Vorarlberg, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  18. Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  19. Bürgermeister. Gemeinde Lorüns, abgerufen am 6. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
  20. Geschichte von Lorüns auf der Website der Gemeinde Lorüns, abgerufen am 2. Dezember 2015.