Ludwig Holleck – Wikipedia
Ludwig Franz Holleck (* 2. April 1904 in Wien; † 21. September 1976 in Konstanz) war ein österreichischer Chemiker und Hochschullehrer in Bamberg.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Holleck studierte ab 1922 Chemie an der Technischen Hochschule Wien und war dort Assistent von Wolf Johannes Müller, bei dem er 1930 promoviert wurde. Am 1. Mai 1933 trat er in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 1.611.149).[1][2] Als selbsterklärter „militanter Nazi“ verlor er 1934 seine Anstellung in Wien[3] und ging zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin. Anschließend war er Assistent von Walter Noddack an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, an der er sich 1937 habilitierte und Privatdozent für Physikalische Chemie war. 1939 wurde er in die Wehrmacht einberufen und verwaltete 1940/41 die Kasse des NS-Dozentenbundes in Freiburg. 1941 wurde er außerplanmäßiger Professor für Physikalische Chemie an der Reichsuniversität Straßburg und nach Kriegsende bis 1950 Professor für anorganische Chemie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Bamberg.[4] 1949 bis 1955 war er außerplanmäßiger Professor für Physikalische Chemie in Freiburg, war 1952 bis 1954 Lehrstuhlvertreter in Hamburg und 1955 bis 1961 außerplanmäßiger Professor in Hamburg. Ab 1961 war er Professor für Chemie an der Hochschule in Bamberg, deren Rektor er 1965 bis 1967 war. 1972 ging er in den Ruhestand.
Er befasste sich seit seiner Zeit bei Noddack mit der Chemie seltener Erden, bestimmte deren Wertigkeiten und entwickelte Trennverfahren mit Ionentauschern und komplexchemischen Methoden, und später mit Elektrochemie (organische Polarografie, elektrochemische Reaktionen organischer Verbindungen).
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Physikalische Chemie und ihre rechnerische Anwendung: Thermodynamik, Springer 1950
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Winfried R. Pötsch (Federführung), Annelore Fischer, Wolfgang Müller: Lexikon bedeutender Chemiker, Harri Deutsch 1989, S. 285
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Holleck Universität Hamburg Fachbereich Chemie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bundesarchiv R 9361-VIII/12131371
- ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch, 2015, ISBN 978-3-596-16048-8.
- ↑ Annette Lykknes, Brigitte Van Tiggelen: Ida and Walter Noddack Through Better and Worse: An Arbeitsgemeinschaft in Chemistry. In: Annette Lykknes, Brigitte Van Tiggelen, Donald L. Opitz (Hrsg.): For Better or For Worse? Collaborative Couples in the Sciences (= Science Networks). Band 44. Springer Science & Business Media, 2012, ISBN 978-3-0348-0286-4, S. 113 (google.se [abgerufen am 8. April 2022]): „One of Noddack's close collaborators, Ludwig Holleck (1904-?) was a declared militant Nazi, and he lost his appointment in Vienna in 1934 owing to his political opinions.“
- ↑ Annelore Fischer in Pötsch, Lexikon bedeutender Chemiker. Nach der Webseite der Universität Hamburg bis 1949 Freiberufler und Autor.
Personendaten | |
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NAME | Holleck, Ludwig |
ALTERNATIVNAMEN | Holleck, Ludwig Franz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Chemiker |
GEBURTSDATUM | 2. April 1904 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 21. September 1976 |
STERBEORT | Konstanz |