Ludwig Isenbeck – Wikipedia

Fassadenschmuck am Weinhaus Huth von Ludwig Isenbeck
Reliefs am Rathaus Schöneberg

Ludwig Isenbeck (* 19. April 1882 in Potsdam; † 21. Dezember 1958 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer, dessen Werke zahlreiche öffentliche Bauten von Berlin schmücken.

Einiges aus seinem Leben

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Die Vorfahren von Isenbeck stammen aus Herringen in Westfalen (heute zu Hamm), das damals zu Preußen gehörte.

Isenbeck wohnte in Berlin-Friedenau, in der Görresstraße 16, wo auch noch viele andere Künstler lebten wie Wilhelm Haverkamp, Valentino Casal, Heinrich Mißfeldt, Georges Morin.[1]

Bildhauerische Arbeiten führte Isenbeck in Stein, Keramik und Metall aus, sie erfolgten überwiegend für öffentliche Bauten. Bei der Umsetzung von Entwürfen für Keramik-Fassadenschmuck arbeitete er (wie andere Künstler auch) mit der Manufaktur des Richard Blumenfeld zusammen, der die gestalteten Elemente dauerhaft brannte.

Isenbeck bekam neben Aufträgen der Stadt Berlin auch einige für die Stadt Hamm, sicherlich wegen seiner familiären Wurzeln in dieser Gegend. Im Hammer Stadtbezirk Herringen wurde außerdem eine Straße nach ihm benannt.

Bei dem Kunstwettbewerb, der anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin durchgeführt wurde, war Ludwig Isenbeck Mitglied der Jury.[2]

Ludwig Isenbeck gestaltete unter anderem ein Grabmal für den 1951 verstorbenen Neumünsteraner Fabrikanten Anton Sager[3] sowie das heute in Boostedt stehende Ehrenmal des Schleswig-Holsteinischen Infanterie-Regiments Nr. 163 dessen Garnison ebenfalls Neumünster war.

Werke (Auswahl)

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Detail an einer Säule der Kirche „Zur frohen Botschaft“ in Berlin-Karlshorst
Figur einer Trauernden aus Marmor, im Mausoleum der Fabrikantenfamilie Moll
Fassadenschmuck an der eh. Gemeindeschule in der Nithackstraße
Bronzene Christus-Figur an der Christuskirche in Berlin-Dahlem
Relief an der Anscharkirche in Neumünster
Zwei von vier gleichen Wasserspringer-Darstellungen über dem Portal des Stadtbades Lichtenberg in Berlin
  • Vier-Winde-Brunnen, 1910, in Berlin in der Leonorenstraßen 70 vor dem Rathaus Lankwitz: Muschelkalkstein, 5 Meter hoch, 6 Meter im Durchmesser, zusammen mit den Architekten Johannes Hinrichsen und Taubert geschaffen; vier Fabelwesen am Fuße einer Säule, auf der eine weibliche Figur steht und einen Korb sowie eine Sichel in den Händen hält[4][5]
  • Schmuck an und in der Kirche „Zur frohen Botschaft“ in Berlin-Karlshorst, die 1910 eingeweiht wurde, wahrscheinlich aus der Werkstatt von Isenbeck, der in dieser Periode mit den Architekten Peter Jürgensen und Jürgen Bachmann eng zusammenarbeitete (z. B. beim Bau des Schöneberger Rathauses)
  • Weinhaus Huth (Wein- und Geschäftshaus in Berlin am Potsdamer Platz), 1911/12, Muschelkalkskulpturen als Fassadenschmuck von Ludwig Isenbeck und Johannes Hinrichsen (siehe Einleitungsbild)[6]
  • Skulpturen am Schöneberger Rathaus, 1911–1913, von Isenbeck und Hinrichsen
  • Frühere Leibniz-Realschule (heute „Schiller-Oberschule“, Staatliche Deutsch-Englische Europa-Schule) in der Schillerstraße 125–127 in Berlin-Charlottenburg, 1911–1913, Fassadenschmuck von Isenbeck und Hinrichsen[7]
  • Figur einer Trauernden aus Marmor, im Mausoleum der Fabrikantenfamilie Moll (Besitzer einer Eisengießerei und eines Emaillierwerkes in St. Petersburg), 1912/13, auf dem Nordfriedhof von Neumünster, (das Mausoleum stammt von dem Architekten Hans Roß)[8][9]
  • Außenreliefs der Taufkapelle der Anscharkirche in Neumünster, 1912/13; wieder in Zusammenarbeit mit dem Architekten der Kirche, Hans Roß[9]
  • Frühere Gemeindeschule (im 21. Jahrhundert Eosander-Schinkel-Grundschule), 1913/14, in der Nithackstraße in Berlin-Charlottenburg mit den Bildhauerarbeiten Vier Jahreszeiten[10][11]
  • Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen des schleswig-holsteinischen Infanterieregimentes 163, 1922, zuerst am Gänsemarkt in Neumünster; ein in Stein gearbeiteter nackter Soldat, mit Helm und Lorbeerkranz in der linken Hand, ist in Trauer versunken; später umgesetzt in die Böcklersiedlung, Färberstraße 92[12]
  • Figur für den Raabe-Brunnen in Holzminden, 1927; die Figur auf dem Pfeiler stellt Klaus Eckenbrecher dar, eine Romanfigur aus Wilhelm Raabes Werk Der heilige Born[13]
  • Springer (Vier startende Schwimmer) an der Fassade des Stadtbades Lichtenberg, 1928
  • Christus, Bronze, um 1931, an der Jesus-Christuskirche am Thielplatz (Hittorfstraße/Faradayweg) in Berlin-Dahlem
  • Berliner Stadtwappen am Bärenzwinger am Köllnischen Park, 1938/39[14]
  • Christus-Skulptur und Grabplatten aus Muschelkalk für das Grabmal des Tuchfabrikanten Anton Sager, 1951, Nordfriedhof in Neumünster[9]
  • Solokunstwerk Stehender Bär, Bronze auf Marmorplatte, 20 cm hoch (keine Jahresangabe)[15]
Commons: Ludwig Isenbeck – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Friedhof Friedenau (Memento vom 15. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  2. Die vergessene Olympiade, GoogleBooks
  3. Darstellung historischer Grabstätten auf dem Nordfriedhof in Neumünster
  4. Zierbrunnen in Berlin, Berliner Wasserbetriebe
  5. Bildhauerei in Berlin
  6. Eintrag auf der Website des Vereins für die Geschichte Berlins
  7. Hainer Weißpflug: Schiller-Oberschule. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2005, ISBN 3-7759-0479-4 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  8. Hartwig Barg: Hans Roß 1873–1922, Hamburg 1992, S. 124 ff.
  9. a b c Homepage „Gartenrouten“ aus Neumünster
  10. Bezirksamt Charlottenbrg-wilmersdorf
  11. Hainer Weißpflug: Eosander-/Schinkel-Grundschule. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2005, ISBN 3-7759-0479-4 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  12. Abbildung des Ehrenmals auf einer historischen Postkarte; Jahr auf der Karte nicht vermerkt@1@2Vorlage:Toter Link/www.delcampe.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 24. September 2012
  13. Stadtinformation Holzminden
  14. Karl Seidel: Zur Geschichte des Köllnischen Parks. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 7, 2001, ISSN 0944-5560, S. 146–160 (luise-berlin.de).
  15. Auktionsinformation eines Kunsthauses vom Februar 2008