Mödlitz (Schneckenlohe) – Wikipedia

Mödlitz
Gemeinde Schneckenlohe
Koordinaten: 50° 13′ N, 11° 12′ OKoordinaten: 50° 13′ 3″ N, 11° 11′ 45″ O
Höhe: 304 m ü. NHN
Einwohner: 174 (2011)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Eingemeindet nach: Weidhausen bei Coburg
Postleitzahl: 96277
Vorwahl: 09266
Ehemaliger Bahnhof
Ehemaliger Bahnhof

Mödlitz ist ein Gemeindeteil von Schneckenlohe im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.[2]

Das Dorf Mödlitz liegt etwa 18 Kilometer südöstlich von Coburg in einem Seitental der Steinach am Fuß der Gubel. Gemeindeverbindungsstraßen verbinden mit Gestungshausen, Neuses am Brand und Schneckenlohe. Die Bundesstraße 303 von Sonnefeld nach Kronach führt an dem Ort vorbei.[3]

Mödlitz wurde 1317 erstmals im Urbarium, einer Auflistung von Besitzungen der Henneberger beim Erwerb der Neuen Herrschaft urkundlich erwähnt.[1] 1340 hatte Mödlitz den Ortsnamen „Moltiche“.[4]

Die Herren von Raueneck erwarben 1485 vom Bamberger Kloster Michelsberg Lehenschaften in Mödlitz, die später vom Fürstentum Coburg übernommen wurden und seit 1492 im Lehensbuch von Coburg verzeichnet sind.[1]

Infolge des Dreißigjährigen Krieges hatte Mödlitz 1638 nur noch zwei Häuser, die von sechs Bauern, zwei Witwen und zwölf Kindern bewohnt wurden. 1672 gab es wieder 65 Einwohner. Ab Anfang des 18. Jahrhunderts bestand in Mödlitz eine Präzepturschule. Die Schule wurde 1842 an Leutendorf abgegeben. Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Ablösung der Lehensrechte. Wichtigste Lehensherren waren die Mitwitzer Herren von Würtzburg. Zwischen 1879 und 1881 wurde in Neuses am Brand ein gemeinsames Schulhaus gebaut. 1907 bekam die Gemeinde einen Telefonanschluss. Die Trinkwasserversorgung erfolgte ab 1909 durch eine Wasserleitung. 1921 wurde Mödlitz an das elektrische Überlandnetz angeschlossen.[5]

Mödlitz gehört seit Jahrhunderten zum evangelisch-lutherischen Kirchensprengel von Gestungshausen.

In einer Volksbefragung am 30. November 1919 stimmte ein Mödlitzer Bürger für den Beitritt des Freistaates Coburg zum thüringischen Staat und 66 stimmten dagegen. Somit gehört ab dem 1. Juli 1920 Mödlitz zum Freistaat Bayern.[6]

1920 bekam Mödlitz mit der Steinachtalbahn einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1992 wurde die Strecke zurückgebaut.

Im Jahr 1935 waren die meisten Einwohner in der Landwirtschaft tätig. Daneben gab es Korbmacher und Heimarbeiter.

Nach einer Volksbefragung 1971 in Mödlitz wurde der Ort am 1. Januar 1972 nach Weidhausen bei Coburg eingemeindet. Die Umgliederung des Ortes aus dem Landkreis Coburg in den Landkreis Kronach nach Schneckenlohe folgte am 1. Mai 1978.

1987 hatte das Dorf 142 Einwohner und 37 Wohnhäuser.[7]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohnerzahl
1910 150[8]
1939 119[9]
1950 204[10]
1987 142[7]
2011 174[1]
  • Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 409.
Commons: Mödlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d www.moedlitz.de (Memento des Originals vom 19. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.moedlitz.de
  2. Gemeinde Schneckenlohe, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Oktober 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. Oktober 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Horst Graßmuck:Die Ortsnamen des Landkreises Coburg. Inaugural-Dissertation der Universität Erlangen 1955, S. 46
  5. www.moedlitz.de Chronik von Klaus Groebe (Memento des Originals vom 19. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.moedlitz.de
  6. Coburger Zeitung, Ausgabe Nr. 280 vom 1. Dezember 1919
  7. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 311 (Digitalisat).
  8. www.gemeindeverzeichnis.de
  9. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Coburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).