MAN 630 – Wikipedia
MAN 630 | |
---|---|
MAN 630 auf der War and Peace Show | |
Basisinformation | |
Hersteller | MAN Nutzfahrzeuge AG |
Modell | MAN 630 |
Technische Daten MAN 630 LKW 5t MAN L2A und L2AE, TDv 2320/011-12[1] | |
Nutzlast | 5000 kg |
Gesamtgewicht | 13.000 kg |
Motor | MAN 6-Zylinder Mittenkugelmotor, Vielstoffmotor |
Hubraum | 8,275 l |
Leistung | 136 PS (100 kW) |
Geschwindigkeit | 68 km/h |
Verbrauch | ca. 30 l / 100 km (Diesel bei Straßenbetrieb) |
Getriebe | ZF AK 6-55 |
Antriebsformel | 4 × 4 |
Die Baureihe des MAN 630 des Fahrzeugherstellers MAN ist ein militärischer LKW der 5-t-Klasse und wurde in den Varianten MAN 630 L2A und MAN 630 L2AE gebaut. Die Bezeichnung L2AE bedeutet hierbei, dass es sich um ein Fahrzeug mit Einfachbereifung/Einzelbereifung auf der Hinterachse handelt.
Bezeichnung und Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der MAN 630 gehört zu der ersten Generation der Bundeswehr-Radfahrzeuge und ist bei einigen ehemaligen Bundeswehrangehörigen unter der liebevollen Bezeichnung „Emma“, oder auch unter „MAN-Allesfresser“ in Erinnerung. Vielfach ist er auch unter dem Begriff „5-Tonner“ bekannt, dies bezeichnet die max. Zuladung. Die genaue Bezeichnung der Bundeswehr lautete LKW 5to MAN L2A bzw. L2AE.
Erklärung der Typenbezeichnung für Fahrgestelle: | |||||
630 | L | 2 | A | E | |
6 | Nutzlast in t (bei Bundeswehr (BW)-Fahrzeugen auf 5 t begrenzt) | ||||
130 | PS | ||||
L | LKW | ||||
2 | Baumusterreihe | ||||
A | Allrad | ||||
E | einfachbereift (ohne „E“ zwillingsbereift) |
Sowohl der MAN 630 L2A als auch der L2AE sind hochgeländegängige zweiachsige LKW mit Allradantrieb, die mit einem 100 kW starken Vielstoffmotor (Mittenkugelmotor) mit 8,275 Litern Hubraum ausgerüstet wurden. Wegen des Vielstoffmotors kann der MAN 630 bei Versorgungsengpässen außer mit Diesel auch mit anderen Treibstoffen betrieben werden, bis hin zu Diesel-Benzin-Gemischen oder im Notfall auch reinen Motorenölen.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1958 wurden ca. 20.000 Fahrzeuge an die Bundeswehr geliefert, die sich größtenteils auf Varianten mit Pritsche und Plane und Varianten mit Koffer aufteilen. Außer diesen beiden hauptsächlich gebauten Varianten gibt es auch noch weitere, zum Beispiel mit Sonderaufbauten als Trägerplattform für die Pershing 1A, Sattelschlepper, Hochantennenträger, Kartenarchiv, Feldküche, mobile Trinkwasseraufbereitung, mobile Radarstation, mobiler Tower für Feldflughäfen etc. Außer den offiziell gefertigten existieren zum Teil bis heute noch truppeneigene Umbauten.
Der größte Teil der Fahrzeuge der 1. Generation wurden in den 1980er- und 1990er-Jahren ausgemustert. Ein Großteil der Fahrzeuge wurde über zivile Handelsunternehmen nach Afrika weiterverkauft, aber ein Teil ging auch in Deutschland in private Hände über.
Außer bei der Bundeswehr wurde der MAN 630 auch noch bei den Belgischen Streitkräften verwendet, zahlreiche Fahrzeuge wurden außerdem von der Bundeswehr an die Türkische Armee weitergegeben.
Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachfolgend ein Überblick von Varianten mit und ohne Vorbauseilwinde:
- MAN 630 L2A Towerwagen der
Flugsicherungsanlage
FSA 70 - MAN 630 L2A Kommandowagen
- MAN 630 Fernmelderwagen
- Variante mit Einzelbereifung auf der Hinterachse
- MAN 630 Antennen- und Gerätewagen der
Radaranlage MPDR 30/1
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Blume, Jochen Vollert: Emma, MAN 630 L2A / L2 AE LKW 5t gl in der Bundeswehr, Tankograd Publishing, Erlangen 2012.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bundeswehr: LKW 5t MAN L2A und L2AE. In: TDv 2320/011 Teile 1 und 2. November 1972, abgerufen am 27. Oktober 2021.