Mainz-Amöneburg – Wikipedia

Wappen von Mainz-Amöneburg
Wappen von Mainz-Amöneburg
Wappen von Wiesbaden
Wappen von Wiesbaden
Mainz-Amöneburg
Ortsbezirk von Wiesbaden
KarteAuringenBiebrichBierstadtBreckenheimDelkenheimDotzheimErbenheimFrauensteinHeßlochIgstadtKlarenthalKloppenheimMainz-AmöneburgMainz-KastelMainz-KostheimMedenbachMitteNaurodNordenstadtNordostRambachRheingauviertelSchiersteinSonnenbergSüdostWestend
Karte
Koordinaten 50° 2′ 2″ N, 8° 15′ 6″ OKoordinaten: 50° 2′ 2″ N, 8° 15′ 6″ O
Höhe 85–162 m ü. NHN
Fläche 3,71 km²
Einwohner 1796 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte 484 Einwohner/km²
Ausländeranteil 36,6 % (31. Dez. 2023)
Postleitzahl 65203
Vorwahl 0611
Adresse der
Verwaltung
Rathausstraße 63
65203 Wiesbaden
Website www.wiesbaden.de
Politik
Ortsvorsteher Rainer Meier (SPD)
Stellv. Ortsvorsteher Torsten Gieß (SPD)
Verkehrsanbindung
Bus 6 9 34
Quelle: Landeshauptstadt Wiesbaden: EWZ - HW am 31. Dezember 2023 (Memento vom 20. Januar 2024 im Internet Archive)
Luftbild Wiesbadener AKK-Vororte: Mainz-Amöneburg (hinten links) und Mainz-Kastel
Luftbild Mainz-Amöneburg

Mainz-Amöneburg ist ein Ortsbezirk der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.

Amöneburg liegt auf 97 m Höhe am Oberrhein zwischen Mainz-Kastel und Wiesbaden-Biebrich. Im Nordosten, nördlich des Hesslerhofs und westlich der Erbenheimer Warte, besteht auch ein kurzes Stück gemeinsamer Grenze mit Wiesbaden-Erbenheim. Die Grenze zu Biebrich war bis 1945 die Landesgrenze zwischen dem Volksstaat Hessen und der preußischen Provinz Hessen-Nassau und verläuft durch den Bahnhof Wiesbaden Ost und den Industriepark Kalle-Albert, benannt nach zwei inzwischen fusionierten Chemieunternehmen Kalle und Albert, die Bestandteil des Hoechst-Konzerns waren. Die östliche Grenze nach Kastel bilden die Umgehungsbahn Mainz und die Nordbrücke.

Auf eine frühe Besiedelung weist ein Votivstein von 224 n. Chr. hin, der auf die Römer zurückgeht,[1] die zu dieser Zeit in der Siedlung Aquae Mattiacorum auf dem Gebiet von Wiesbaden lebten.

Amöneburg ist eine neuzeitliche Gewerbesiedlung, die ab den 1850er Jahren entstand. 1858 entstand das erste Wohnhaus, 1860 hatte der Ort 107 Einwohner.[1] In den folgenden Jahrzehnten wuchs Amöneburg an, insbesondere durch die Niederlassung der Zementfabrik von Dyckerhoff & Söhne sowie der chemischen Fabriken von Albert und Ottmann & Cie. Im Jahr 1904 hatte Amöneburg 1361 Einwohner.[2] Amöneburg gehörte als unselbständiger Gemarkungsteil zur Stadt Kastel, als diese am 1. April 1908 durch Eingemeindungsvertrag in die Stadt Mainz eingemeindet wurde. Bis 1945 gehörte Amöneburg zu Mainz, wurde dann wegen der durch den Rhein verlaufenden Grenzziehung der Besatzungszonen von den amerikanischen Behörden gemeinsam mit fünf anderen rechtsrheinischen Mainzer Stadtteilen vom Mainzer Stadtgebiet abgetrennt und zusammen mit Kastel und Mainz-Kostheim der Wiesbadener Stadtverwaltung unterstellt. Der Namensbestandteil Mainz- blieb erhalten. Allerdings hat sich in Amöneburg anders als in den beiden AKK-Schwestern Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim (AKK steht für „Amöneburg-Kastel-Kostheim“) auch zum Teil der Name Wiesbaden-Amöneburg durchgesetzt. Beispielsweise hieß die Autobahnanschlussstelle der Bundesautobahn 671 bis zur 2010 abgeschlossenen Autobahnsanierung so. Heute heißt diese im Stadtteil Biebrich liegende Autobahnanschlussstelle Wiesbaden/Mainz-Amöneburg. Der langjährige Streit zwischen Mainz und Wiesbaden um diese drei Stadtteile wird als AKK-Konflikt bezeichnet.

Historisch und politisch war und ist Amöneburg als Stadtteil ebenso existent wie als Wohn- und Arbeitsort. Eine eigene Gemarkung – und damit ein eigenes Amöneburger Grundbuch – gab es bisher nicht. Derzeit laufen Bemühungen, dass Amöneburg eine eigene Gemarkung erhält.

In Amöneburg wurde 1864 die Portland-Cement-Fabrik Dyckerhoff & Söhne gegründet, deren Eigentümer sich 1922/23 den Hesslerhof nach Plänen von Paul Korff erbauen ließen.

Wahlergebnisse zum Ortsbeirat

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ortsbeiratswahl Amöneburg 2021
Wahlbeteiligung: 27,5 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,3 %
22,8 %
15,3 %
7,7 %
AUF AKK
ULW
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  −5
−10
−15
−4,9 %p
+22,8 %p
−10,7 %p
+7,7 %p
AUF AKK
ULW
Sitzverteilung im Ortsbeirat Amöneburg 2021
   
Insgesamt 7 Sitze
  • SPD: 4
  • AUF AKK: 2
  • CDU: 1

Seit 1972 wird im Rahmen der Kommunalwahlen in Hessen auch der Ortsbeirat des Ortsbezirkes Mainz-Amöneburg gewählt. Nach den einzelnen Wahlergebnissen ergab sich jeweils folgende Sitzverteilung:

CDU SPD AUF AKK FDP Gesamt
2021 1 4 2 0 7
2016 2 4 0 1 7
2011 3 3 0 1 7
2006 3 4 0 0 7
2001 3 4 0 0 7
1997 2 4 1 0 7
1993 2 5 0 0 7
1989 2 5 0 0 7
1985 2 5 0 0 7
1981 3 4 0 0 7
1977 3 4 0 0 7
1972 2 5 0 0 7

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1905 wurde die katholische Pfarrkirche Maria Immaculata geweiht.[2] Die evangelische Gustav-Adolf-Kirche ist ein 1932 eingeweihtes Gotteshaus, das im Stil des Backsteinexpressionismus errichtet wurde.

Bedeutende Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Ruth Boehringer (1906–2007), Unternehmerin, als Ruth Dyckerhoff in Amöneburg geboren
Commons: Mainz-Amöneburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Rolf Faber: Amöneburg, Geschichte. Website der Stadt Wiesbaden, abgerufen am 11. Juni 2020.
  2. a b Mainz-Amöneburg, Stadt Wiesbaden. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 29. Mai 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 11. Juni 2020.