Marian Meinhardt-Schönfeld – Wikipedia
Marian „Mamei“ Meinhardt-Schönfeld (* 7. November 1970 in Dresden) ist ein deutscher Illustrator und Musiker.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In seinen Comics kurz „Mamei“ genannt, ist Marian Meinhardt-Schönfeld ausgebildeter Schauwerbegestalter und arbeitete lange Jahre als Grafiker und Artdirector für verschiedene Agenturen in Deutschland und der Schweiz. Er ist im Dresdner Stadtteil Wachwitz wohnhaft und tätig. Seine Spezialität sind Wimmelbilder, von denen er über 130 Stück zumeist zu Werbezwecken für unterschiedlichste Firmen gezeichnet hat.
Außerdem ist er einer der ersten Hip-Hopper/Rapper Deutschlands und war zu DDR-Zeiten mit seiner Band THREE M-MEN landesweit zu Konzertauftritten unterwegs und in Musiksendungen wie Vibrationen (Moderator: Lutz Schramm) bei DT64 zu hören. Die Fantastischen Vier erwähnen die THREE M-MEN in ihrer Autobiographie Die letzte Besatzermusik (S. 73) – zitierend aus der britischen Musikzeitschrift Soul Underground vom November 1988.[1]
Mamei lernte Ende der 1980er Jahre während seiner Ausbildung zum Gebrauchswerber in Görlitz bei Comiczeichner Günter Hain (DDR-Jugendzeitschrift Atze) klassisches Zeichnen und in den 1990er Jahren bei Günter Rätz vom DEFA-Trickfilmstudio 2D- und 3D-Animation. Bis 1998 nahm er als Privatschüler Zeichenunterricht bei dem Dresdner Kunstmaler Siegfried Adam. Ab 1997 nahm er mehrere Jahre am vom Kulturamt der Stadt Erlangen organisierten deutsch-französischen Comiczeichner-Seminar unter der Leitung von Paul Derouet teil. Seine Dozenten zu dieser Zeit waren u. a. Jean-Claude Denis, Riff Reb’s, Mazan und Isabel Kreitz.[2]
Seit der Septemberausgabe 2023 ist Mamei festes Mitglied im Künstlerkollektiv des Schweizer Satiremagazins Nebelspalter.[3]
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wir wollen immer artig sein ... Punk, New Wave, HipHop, Independent-Szene in der DDR 1980–1990. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999, ISBN 978-3-89602-306-3.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]als (Co-)Autor und Comiczeichner:
- Déjà-Vu: 20 Jahre Deutsch-Französisches Comic-Zeichner-Seminar. JNK Media, Berlin 2006, ISBN 3-936908-09-5.
- Das habe ich so nie gezeichnet. Beatcomix, Dresden 2008, ISBN 978-3-939509-97-4.
- Der Schatz von Wörgl: Michael Unterguggenberger und das Freigeldexperiment. Holzhof Verlag, Dresden 2008, ISBN 978-3-939509-94-3.
- Dave Grigger. Beatcomix, Dresden 2009, ISBN 978-3-939509-92-9.
- Rocket Blues: Matjes oder Bismarck. Beatcomix, Dresden 2010, ISBN 978-3-939509-88-2.
- L'Hekau. Beatcomix, Dresden 2011, ISBN 978-3-939509-80-6.
- A tribute to Robert Crumb: 80 Künstler ehren den Meister der Comix. Edition 52, Wuppertal 2013, ISBN 978-3-935229-84-5.
- Otto und Alwins großes Fest für Jürgen Günther: Freunde und Kollegen gratulieren zum 75. Geburtstag. Holzhof Verlag, Dresden 2013, ISBN 978-3-939509-73-8.
als Illustrator:
- The EU and the East in 2030: four scenarios for relations between the EU, the Russian Federation, and the Common Neighbourhood. Friedrich-Ebert-Stiftung, Scenario Group EU+East 2030. [Ed.: Felix Hett], Berlin 2014, ISBN 978-3-95861-053-8 (englisch).
- Ethik. Klassen 5/6. Schulbuch. Militzke, Leipzig 2016, ISBN 978-3-86189-540-4.
- Fantastisch! A2. Ernst Klett Sprachen, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-12-676714-9.
- 3e année – Livre de l’élève. Éditions Maison des Langues, Paris 2023, ISBN 978-2-35685-417-9 (französisch).
- Die 80er Jahre. Das große Wimmelbuch von Walkman bis Wimbledon. Pattloch, München 2024, ISBN 978-3-629-01043-8.
als Musiker:
- THREE M-MEN – Hip Hop Hoply, Sächsische Tonträger, 2001.
- THREE M-MEN – Oldschool-Trax, MK Records, 2002.
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schloss Nickern, Dresden 1991
- Bärenzwinger Dresden, 1994
- Internationaler Comic-Salon Erlangen, 1998 und 2006
- Galerie Raskolnikow, Dresden, 2009
- Galerie Ludi Sereni, Hannover, 2010
- Moritzbastei, Leipzig, 2011
- Moga Mobo, Galerie Knoth & Krüger, Berlin, 2016
- Galerie Blaue Fabrik, Dresden, 2017
- Galerie Holger John, C-MASKERADE,[4] Dresden, 2020
- Bongartz Music/Moga Mobo, Internationaler Comic-Salon Erlangen, 2022
- Goethe-Institut, RESPEKT. Internationale Comics,[5] Dresden, 2022–2023
Nominierungen/Preise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2006: Sacharow-Preis für geistige Freiheit (Nominierung), Mitinitiator, zusammen mit den Initiatoren des Projekts Art against FGM (Alexander Alvaro und Fulda-Mosocho-Projekt)[6][7]
- 2009: European Newspaper Award, Mamei Kolumnen-Illus als Teil des ausgezeichneten grafischen Layouts der Sächsischen Zeitung
- 2010: ICOM Independent Comic Preis, „Lobende Erwähnung“ für Comicband „Dave Grigger“ von Mamei/Kircheis[8]
- 2011: ICOM Independent Comic Preis für „Herausragendes Szenario“ für den Comicband „Rocketblues“ von Kircheis/Mamei[9]
- 2016: SABRE Awards EMEA (Nominierung) für das Impfen-Wimmelbild für MSL Group/Astra Zeneca[10]
- 2020: DDV Media Innovationspreis für das Canaletto-Blick Wimmelbild für DAWO! Dresden
- 2022: C2Award Los Angeles, USA. Kategorie Branding Illustration für das Design für Forum Mobilität, Verkehrsmuseum Dresden (Stauvermann Design)[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website von Marian Meinhardt-Schönfeld
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Christian Fuchs: Beginn des deutschen Hip-Hop – Rap auf Sächsisch. In: Der Spiegel. 17. Oktober 2007, abgerufen am 8. April 2021.
- ↑ Comicseminar. Abgerufen am 12. November 2023.
- ↑ Marian Meinhardt-Schönfeld. In: isbn.de. Abgerufen am 18. April 2024.
- ↑ C-MASKERADE. In: Galerie Holger John. Abgerufen am 18. November 2023.
- ↑ Internationale Comics. In: goethe.de. Abgerufen am 12. März 2023.
- ↑ Nomination for the Sakharov-Prize 2006. In: Female Genital Mutilation Can Be Overcome! The Fulda-Mosocho Project. Abgerufen am 8. April 2021 (englisch).
- ↑ "Fulda-Mosocho-Projekt" von Europaparlament für "SACHAROV-Preis" nominiert. In: Osthessen News. 15. September 2006, abgerufen am 8. April 2021.
- ↑ ICOM Independent Comic Preis 2010. In: ICOM - Der Interessenverband Comic e. V. Abgerufen am 8. April 2021.
- ↑ ICOM Independent Comic Preis 2011. In: ICOM - Der Interessenverband Comic e. V. Abgerufen am 8. April 2021.
- ↑ 2016 SABRE Awards EMEA finalists. In: PRovoke Media. Abgerufen am 8. April 2021 (englisch).
- ↑ 2022 Winner in Brand identity / Branding. Abgerufen am 3. Januar 2023 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Meinhardt-Schönfeld, Marian |
ALTERNATIVNAMEN | Mamei (Künstlername) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Illustrator und Musiker |
GEBURTSDATUM | 7. November 1970 |
GEBURTSORT | Dresden |