Weidenhausen (Marburg) – Wikipedia
Weidenhausen Stadt Marburg | |
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Koordinaten: | 50° 48′ N, 8° 47′ O |
Höhe: | 182 m ü. NN |
Fläche: | 3,42 km²[1] |
Einwohner: | 1540 (31. Dez. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 450 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1929 |
Postleitzahl: | 35037 |
Vorwahl: | 06421 |
Ansicht von Weidenhausen. Im Vordergrund Universitätsgebäude sowie Marktdreieck (Erlenring) an der B3, rechts die Lahn mit Weidenhäuser Brücke. Im Hintergrund das Südviertel. |
Weidenhausen ist neben der Oberstadt der älteste Siedlungsbereich von Marburg (erste urkundliche Erwähnung 1235[3]) und gehört zur Inneren Kernstadt Marburgs. Der ehemalige Brückenvorort liegt am linken Lahnufer direkt gegenüber dem Stadtzentrum und ist mit diesem u. a. durch die seit ca. 1250 bestehende, zuletzt 1892 wieder errichtete Weidenhäuser Brücke verbunden. Erst 1929 wurde das Dorf in den damaligen Stadtkreis Marburg eingemeindet.[4]
Lage und Grenzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stadtviertel wird heute umgrenzt durch den Erlenring im Norden, die Stadtautobahn (B 3) im Osten, eine Grünanlage im Süden und die Lahn mit dem Trojedamm im Westen. Über diese Grenzen hinaus gehören auch die Lingelgasse nördlich des Erlenrings sowie die heutige Straße Bei St. Jost mit der alten Kapelle St. Jost nebst Friedhof zwischen Stadtautobahn und Bahngleisen zum historischen Weidenhausen. Der statistische Bezirk Weidenhausen schließt St. Jost nicht ein, jedoch das komplette Gebiet nördlich des Erlenrings mit Lingelgasse, Mensa und Feuerwehr.
Stadtbild
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weidenhausen ist ursprünglich ein Straßendorf und besteht noch heute hauptsächlich aus den zwei Reihen dicht gedrängter, teilweise mit prächtigen Holzschnitzereien verzierten Fachwerkhäusern entlang der Weidenhäuser Straße, die auf die Brücke zuführt. Die anderen größeren Straßen neben dem Erlengraben im Norden sind ein Neubaugebiet aus den 1990ern und nach Marburger Partnerstädten benannt (Mariborer Straße, Sfaxer Straße, Poitiers-Straße) und laufen im Friedensplatz zusammen. Im Süden des Stadtteils verbindet der Hirsefeldsteg als eine weitere Brücke über die Lahn den entlang des Flusses führenden Lahntalradweg auf dem Hochwasserschutzdamm mit dem Südviertel.
Im Süden steht auch die DJH-Jugendherberge der Stadt nahe dem Lahnwehr Grüner Wehr. Die von Schulklassen für Klassenfahrten, Schulfreizeiten und von Stadtbesuchern genutzte Übernachtungsmöglichkeit wurde im Januar 2020 zunächst wegen einer anstehenden Sanierung mit möglichem Abriss und Neubau geschlossen, blieb dann jedoch durch die Coronamassnahmen bedingten Wirtschaftsprobleme des Jugendherbergswerks dauerhaft zu; eine neue Jugendherberge hätte etwa 7 Millionen Euro gekostet und war wegen des kasernenartigen Aussehens zunächst in der Stadt umstritten, das bereits im Rückbau befindliche alte Haus könnte nun "als Bau-Ruine zurückbleiben".[5]
Schmale Gassen und Durchgänge führen auf die zahlreichen Weidenhäuser Innenhöfe, die im September unter anderem Schauplatz des größten Marburger Stadtteilfests, des Weidenhäuser Höfefests sind. In dem an der Lahn gelegenen Stadtteil findet alljährlich im Oktober das Weidenhäuser Entenrennen statt. Der kleine Park mit Rasen und Kinderspielplatz am Trojedamm ist nach der seit 1992 bestehenden englischen Städtepartnerschaft Northampton-Park benannt.[6]
Das Grüner Wehr, auch Weidenhausen-Wehr genannt, ein Wasserbauwerk in der Lahn für gleichmäßigen Wasserstand, Bewässerung der Gärten und Mühlen mit Bausubstanz aus dem Jahr 1553 hat eine geschichtsprägende Bedeutung.[7]
- Weidenhäuser Straße, Häuserzeile und Altstadtpflasterung
- Tafel zur Weidenhäuser Geschichte
- Fachwerkhaus Weidenhäuser Straße 13
- Weidenhäuser Straße 99
- Blick vor 1900 von Weidenhausen auf Oberstadt mit Weidenhäuser Brücke
(wird 2018 erneut saniert) - Hirsemühle am Lahnufer (2016)
hinter Trojedamm mit Lindenallee - Wehr an Grüner Mühle
von der Trojedamm-Promenade
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bewohner von Weidenhausen als einem der Innenstadtbezirke der Kernstadt werden neben der Stadtverordnetenversammlung auch von einem Ortsbeirat vertreten.[8]
Die Wahlbeteiligung bei der Ortsbeiratswahl 2021 lag bei 58,3 %.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Den Übersichtsartikel zur Stadtgliederung Marburgs mit Karten und Bildern zu den angrenzenden Stadtteilen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Marburger zahlen von 2009-2010 auf der Website der Stadt Marburg (pdf; S. 4) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)
- ↑ Sozialberichterstattung 2021 (PDF, 990 kB)
- ↑ Marburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 10. Mai 2010). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Weidenhausen. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 26. November 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 10. August 2021.
- ↑ Jugendherberge in Marburg vor dem Aus, Oberhessische Presse, 12. Mai 2020.
- ↑ Städtepartnerschaft mit Northampton in England, Website der Universitätsstadt Marburg, abgerufen am 21. März 2018.
- ↑ Denkmalschützer zum Grüner Wehr: Betonklotz über die Lahn bleibt übrig, Oberhessische Presse, 1. März 2018
- ↑ Stadtgesellschaft - Ortsbeiräte, Website der Universitätsstadt Marburg, abgerufen am 21. März 2018.