Mark Milligan – Wikipedia

Mark Milligan
Mark Milligan (2018)
Personalia
Voller Name Mark Daniel Milligan
Geburtstag 4. August 1985
Geburtsort SydneyAustralien
Größe 178 cm
Position Defensives Mittelfeld, Abwehrspieler
Junioren
Jahre Station
Australian Institute of Sport
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2002 Parramatta Eagles 20(0)
2002–2004 Northern Spirit FC 16 0(1)
2004–2005 Blacktown City Demons 9 0(5)
2005–2008 Sydney FC 43 0(1)
2008–2009 Newcastle United Jets 11 0(1)
2009–2010 Shanghai Shenhua 20 0(0)
2010–2012 JEF United 53 0(3)
2012 → Melbourne Victory (Leihe) 10 0(1)
2012–2015 Melbourne Victory 63 (14)
2015–2017 Baniyas SC 43 0(5)
2017–2018 Melbourne Victory 14 0(3)
2018 al-Ahli 8 0(0)
2018–2019 Hibernian Edinburgh 28 0(0)
2019–2020 Southend United 30 0(0)
2020– Macarthur FC
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
Australien U-20 11 0(0)
Australien U-23 25 0(7)
2006–2019 Australien 80 0(6)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 14. August 2020

Mark Milligan (* 4. August 1985 in Sydney) ist ein australischer Fußballspieler. Er absolvierte 80 Länderspiele für die australische Fußballnationalmannschaft, die er zeitweise als Kapitän anführte. Mit den Socceroos nahm er zwischen 2006 und 2018 an vier Fußball-Weltmeisterschaften teil und wurde 2015 Asienmeister.

Auf Vereinsebene spielte Milligan neben vielen Stationen in Australien auch bei verschiedenen Vereinen in Asien und Europa. Derzeit steht er beim australischen Macarthur FC unter Vertrag.

Der Defensivallrounder spielte zunächst in der Innen- oder Außenverteidigung, kam aber im späteren Verlauf seiner Karriere meist im defensiven Mittelfeld zum Einsatz.[1][2] Er begann seine Karriere in der australischen zweiten und ersten Liga bei den Parramatta Eagles, dem Northern Spirit FC und den Blacktown City Demons, allesamt Vereine aus der Region Sydney. Mit Einführung der A-League 2005 wechselte er zum späteren Meister Sydney FC, wo er eine durchwachsene Saison hatte. Nach einer langen Zwangspause wegen einer Operation entwickelte er sich in den letzten Spielen der Saison zum Leistungsträger.[3] Ausgerechnet das Meisterschaftsfinale verpasste er, weil er nach einer Gelbsperre aussetzen musste.[4]

Nach Ablauf seines Vertrags in Sydney 2008 war Milligan mehrere Monate lang vereinslos und absolvierte in dieser Zeit mehrere Probetrainings bei europäischen Vereinen, darunter auch beim Bundesligisten Werder Bremen.[5] Seine langwierige und letztlich erfolglose Vereinssuche in Europa brachte ihm zwischenzeitlich Ärger mit dem australischen Fußballverband ein, da er dafür ein Trainingscamp der australischen U-23-Mannschaft ausfallen ließ.[6] Im Oktober 2008 schloss er sich schließlich den heimischen Newcastle United Jets an.[7] Anfang Februar 2009 wechselte er erstmals im Ausland, zum chinesischen Erstligisten Shanghai Shenhua, wo er einen Dreijahresvertrag unterzeichnete. Mitte 2010 zog er nach Japan zum Zweitligisten JEF United weiter.

Nachdem er bereits Anfang 2012 auf Leihbasis wieder in Australien für Melbourne Victory gespielt hatte, kehrte er Mitte des Jahres dauerhaft in die A-League zurück und unterzeichnete einen Dreijahresvertrag mit Melbourne Victory.[8] Milligan wurde 2013 vom späteren australischen Nationalcoach Ange Postecoglou zum Mannschaftskapitän ernannt[9] und wurde in seiner Zeit in Melbourne zweimal in die A-League-Mannschaft des Jahres gewählt. 2015 wurde er mit dem Verein zudem australischer Meister und Pokalsieger. Milligan selbst wurde in jenem Jahr als bester Spieler des Meisterschaftsfinales mit der Joe Marston Medal ausgezeichnet.[10]

Die folgenden fünf Jahre verbrachte Milligan überwiegend im Ausland. Nach zwei Jahren beim Baniyas SC aus Abu Dhabi folgte eine Rückkehr zu Melbourne Victory für die zweite Jahreshälfte 2017. Das anschließende halbe Jahr spielte er erneut auf der arabischen Halbinsel bei al-Ahli aus Saudi-Arabien. Zur Saison 2018/19 gelang Milligan nach mehreren gescheiterten Transfers im Laufe seiner Karriere der langersehnte Sprung nach Europa und er unterschrieb beim Hibernian FC aus der schottischen Hauptstadt Edinburgh.[11][12] Nach einem erfolgreichen ersten Jahr wurde sein Vertrag seitens des Vereins aufgelöst.[13] In der Folgesaison spielte er als Kapitän[14] beim englischen Drittligisten Southend United, mit dem er nach einem frühzeitigen Saisonende infolge der COVID-19-Pandemie als Zweitletzter der Tabelle abstieg.[15]

2020 kehrte er nach Australien zum neugegründeten A-League-Verein Macarthur FC aus Sydney zurück. Er unterzeichnete einen Vierjahresvertrag, wobei für die letzten beiden Jahre eine Trainerposition vorgesehen ist.[16]

Nationalmannschaft

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Milligan war Stammspieler in der australischen U20-Auswahl, mit der er 2005 die U20-Ozeanienmeisterschaft gewann und anschließend an der Juniorenweltmeisterschaft in den Niederlanden teilnahm. Die U23-Auswahl führte er als Mannschaftskapitän zum olympischen Fußballturnier 2008 in China,[17] bei dem er mit der Mannschaft in der Vorrunde ausschied.

Nach guten Leistungen sowohl in der Juniorennationalmannschaft als auch für den Sydney FC in den A-League-Playoffs wurde Milligan von Nationaltrainer Guus Hiddink in den Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland berufen.[3][18] Er war der jüngste und neben Michael Beauchamp einzige A-League-Spieler der australischen Mannschaft.[19] In der Turniervorbereitung gab er in einem Testspiel gegen Liechtenstein sein Debüt für die A-Nationalmannschaft. Zu einem Einsatz bei Australiens erster WM-Teilnahme seit 1974 kam er jedoch nicht.

Bis 2011 kam Milligan nur sporadisch zu Einsätzen für die Socceroos. Er nahm aber in dieser Zeit an mehreren bedeutenden Turnieren teil. So war sein erst fünftes Länderspiel das Viertelfinale der Asienmeisterschaft 2007 gegen Japan, bei dem er über die volle Spielzeit spielte. Ein Fehler Milligans führte zum Ausgleich Japans und er schied mit seiner Mannschaft im Elfmeterschießen aus.[17] 2010 nahm er beim Turnier in Südafrika bereits an seiner zweiten Weltmeisterschaft teil und blieb erneut ohne WM-Einsatz. Für die Asienmeisterschaft 2011 wurde Milligan nicht nominiert. Bei seinem einzigen Einsatz in der Qualifikation für das Turnier hatte er im Spiel gegen Indonesien das entscheidende 1:0 geschossen, das Australien die Teilnahme sicherte.[20] Es war gleichzeitig sein erstes Länderspieltor.[20]

Regulärer Bestandteil des Nationalteams wurde er erst in seiner Zeit bei Melbourne Victory unter dem deutschen Nationaltrainer Holger Osieck.[21] So war er auch bei der WM 2014 in Brasilien als Stammspieler vorgesehen, fehlte aber nach seinem Einsatz im ersten Gruppenspiel bei der 1:3-Niederlage gegen Chile verletzungsbedingt.[21] 2015 gewann er mit Australien die Asienmeisterschaft im eigenen Land und spielte bis auf das erste Spiel in jeder Partie. In der Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 war er Stammspieler und auch beim Confederations Cup 2017 stand er in allen drei Partien Australiens in der Startformation. Bei letzterem Turnier war Milligan Kapitän der Mannschaft und erzielte beim 1:1 gegen Kamerun per Elfmeter das Ausgleichstor. Australien schied unter anderem durch eine Niederlage gegen die deutsche Fußballnationalmannschaft nach der Vorrunde aus. 2018, bei seiner vierten WM-Teilnahme in Russland, verpasste Milligan keine Minute. Neben Tim Cahill war Milligan der einzige Spieler, der bei allen vier Weltmeisterschaften Australiens seit 2006 im Kader stand.[22] Im Gegensatz zu Cahill, der bei jedem Turnier zum Einsatz kam, war es für Milligan jedoch erst die zweite Endrunde, bei der er ein Spiel absolvierte. Australien schied nach Niederlagen gegen Frankreich und Peru und einem Unentschieden gegen Dänemark zum dritten Mal in Folge in der Vorrunde aus.

Nach der Weltmeisterschaft und dem Rücktritt Mile Jedinaks wurde Milligan vom neuen Trainer Graham Arnold zum Mannschaftskapitän bestimmt.[23] Unter Arnold war er bereits zehn Jahre vorher Kapitän der australischen Olympiamannschaft gewesen.[24] In seiner neuen Rolle führte Milligan Australien bei seinem letzten großen Turnier, der Asienmeisterschaft 2019 bis ins Viertelfinale, in dem die Mannschaft gegen den Gastgeber, die Nationalmannschaft der Vereinigten Arabischen Emirate scheiterte. Nach einem weiteren Einsatz in der Qualifikation für die WM 2022 beendete er seine internationale Karriere Ende 2019.[25]

Insgesamt absolvierte Milligan 80 Länderspiele, in denen er sechs Tore erzielte. 19 mal trug er die Kapitänsbinde.[25]

Individuelle Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. Sebastian Hassett: Socceroo Mark Milligan still prefers midfield role despite impressing in defence. In: Sydney Morning Herald. 1. Juni 2016, abgerufen am 26. August 2020 (englisch).
  2. Jesse Hogan: Melbourne Victory's Mark Milligan finally gets his grand final chance. In: Sydney Morning Herald. 16. Mai 2015, abgerufen am 26. August 2020 (englisch).
  3. a b Aaron Timms: German jaunt inspires Milligan to new heights. In: Sydney Morning Herald. 15. Juli 2006, abgerufen am 24. August 2020 (englisch).
  4. Aaron Timms: Milligan rues raw deal as card ends his season. In: Sydney Morning Herald. 21. Februar 2006, abgerufen am 16. August 2020 (englisch).
  5. Sebastian Hassett: After months on road, Milligan ends up eyeing F3 derby. In: Sydney Morning Herald. 23. Oktober 2008, abgerufen am 17. August 2020 (englisch).
  6. Michael Cockerill: Remorseful Milligan gets Olyroos ban sliced. In: Sydney Morning Herald. 10. Mai 2008, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  7. Milligan Joins the Jets - Official! In: ftbl.com.au. 21. Oktober 2008, abgerufen am 24. August 2020 (englisch).
  8. Victory confirm Milligan return. In: myfootball.com.au. 11. Juli 2012, abgerufen am 24. August 2020 (englisch).
  9. Greg Buckle: Milligan to captain Victory in A-League. In: Sydney Morning Herald. 17. September 2013, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  10. Mark Milligan may leave Melbourne Victory for Middle East club. In: Sydney Morning Herald. 25. Mai 2015, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  11. Kevin Airs: Milligan's dream move comes true at last. In: ftbl.com.au. 6. September 2018, abgerufen am 28. August 2020 (englisch).
  12. John Davidson: Milligan explains signing for Hibernian. In: ftbl.com.au. 12. September 2018, abgerufen am 28. August 2020 (englisch).
  13. John Davidson: Hibs boss lifts lid on Milligan exit. In: ftbl.com.au. 22. Mai 2019, abgerufen am 28. August 2020 (englisch).
  14. Nicholas Rupolo: Milligan named Southend captain. In: ftbl.com.au. 10. Juni 2020, abgerufen am 27. August 2020 (englisch).
  15. John Davidson: Socceroos relegated and promoted as English Leagues end early. In: ftbl.com.au. 10. Juni 2020, abgerufen am 26. August 2020 (englisch).
  16. Dominic Bossi: How Harry Kewell convinced Mark Milligan to put off retirement. In: Sydney Morning Herald. 9. Dezember 2019, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  17. a b Michael Lynch: Mark II makes his point. In: Sydney Morning Herald. 30. Mai 2010, abgerufen am 16. August 2020 (englisch).
  18. Three bolters in Socceroos squad. In: abc.net.au. 10. Mai 2006, abgerufen am 28. August 2020 (englisch).
  19. Kennedy, Milligan join usual suspects. In: Sydney Morning Herald. 11. Mai 2006, abgerufen am 16. August 2020 (englisch).
  20. a b Michael Cockerill: Milligan's first makes it mission accomplished for Asian Cup. In: Sydney Morning Herald. 4. März 2010, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  21. a b Michael Lynch: The long and winding road Mark Milligan hopes will lead to a fourth World Cup. In: Sydney Morning Herald. 4. November 2017, abgerufen am 16. August 2020 (englisch).
  22. Ed Jackson: Big boots to fill: leadership role continues dream run for Milligan. In: Sydney Morning Herald. 2. Januar 2019, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  23. Vince Rugari: The phone call that put Milligan on track for Socceroos armband. In: Sydney Morning Herald. 18. November 2018, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  24. Michael Cockerill: From dip to zip: Arnold wants Olyroos skipper Milligan back to form. In: Sydney Morning Herald. 22. April 2008, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  25. a b Vince Rugari: Socceroos skipper Milligan calls time on international career. In: Sydney Morning Herald. 9. Dezember 2019, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).