Marktrodach – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
Marktrodach
Deutschlandkarte, Position des Marktes Marktrodach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 15′ N, 11° 23′ OKoordinaten: 50° 15′ N, 11° 23′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Kronach
Höhe: 340 m ü. NHN
Fläche: 33,32 km2
Einwohner: 3686 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner je km2
Postleitzahl: 96364
Vorwahlen: Großvichtach, Oberrodach 09261, 09262, 09223Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Vorwahl falsch
Kfz-Kennzeichen: KC, SAN
Gemeindeschlüssel: 09 4 76 183
Marktgliederung: 20 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Kirchplatz 3
96364 Marktrodach
Website: marktrodach.de
Erster Bürgermeister: Norbert Gräbner (parteilos)
Lage des Marktes Marktrodach im Landkreis Kronach
KarteLangenbacher ForstBirnbaum (gemeindefreies Gebiet)Landkreis CoburgLandkreis HofLandkreis KulmbachLandkreis LichtenfelsThüringenLudwigsstadtWeißenbrunnMarktrodachTettau (Oberfranken)SchneckenloheMitwitzKüpsNordhalbenWilhelmsthalTschirnTeuschnitzSteinbach am WaldReichenbach (Landkreis Kronach)WallenfelsStockheim (Oberfranken)SteinwiesenPressigKronach
Karte
Rathaus im Gemeindeteil Unterrodach
Evangelische Michaelskirche im Gemeindeteil Unterrodach
Flößermuseum im Gemeindeteil Unterrodach

Marktrodach ist ein Markt ohne namengebenden Hauptort im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.

Marktrodach liegt im Naturpark Frankenwald an der Rodach. Sie liegt etwa sechs Kilometer östlich der Kreisstadt Kronach in zwei Talabschnitten des Rodachtals und des Radspitz-/Losnitztals, einer Verlängerung des Steinachtals.[2] In der Gemarkung Seibelsdorf befindet sich die Radspitze (678 m ü. NHN) mit dem größten Tal-Berg-Unterschied im Frankenwald. Sie ist auch die höchste Erhebung der Fränkischen Linie.[3]

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend:

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat 20 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4][5]

Heimtreiber und Schrammesmühle sind keine amtlich benannten Gemeindeteile. Die Orte Angermühle, Friedersdorfer Mühle, Hetzenmühle, Kirchbühl und Rabensteinerschneidmühle sind mittlerweile abgebrochen worden.

Der Name der zu errichtenden Gemeinde wurde 1977 beschlossen. Das Bestimmungswort Markt verweist auf den Rechtsstatus des ehemaligen Marktes Seibelsdorf, das Grundwort Rodach bezieht sich auf die Rodach, an dem die Gemeindeteile Ober- und Unterrodach und Zeyern liegen.[6]

Zum 1. Mai 1978 haben sich aufgrund der Gemeindegebietsreform die vier Gemeinden Großvichtach[7], Oberrodach, Unterrodach, Zeyern und der Markt Seibelsdorf (bis 1972 Landkreis Stadtsteinach) mit dem Namen Marktrodach zu einer Gemeinde zusammengeschlossen.[8] Die Bezeichnung Markt wurde von der ehemaligen Gemeinde Seibelsdorf eingebracht. Der Sitz der Gemeindeverwaltung ist in Unterrodach.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs der Markt von 3706 auf 3746 um 40 Einwohner bzw. um 1,1 %. Am 31. Dezember 2000 hatte Marktrodach 4171 Einwohner.

Jahr 1987 2000 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Einwohner 3729 4171 3965 3964 3901 3806 3772 3745 3715 3720 3722 3743
Häuser[9] 1082 1266 1267 1268 1272
Quelle [10] [11] [11] [11] [11] [11] [11] [11] [11] [11] [11]

Marktgemeinderat

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Marktgemeinderat von Marktrodach hat 16 Mitglieder, hinzu kommt der Erste Bürgermeister.

Partei/Liste 2020[12] 2014[13]
% Sitze Sitze
SPD 20,62 3 7
Überparteiliche Wählergemeinschaft/Freie Wähler 42,06 7 4
CSU 6,90 1 3
Soziale Bürger Marktrodach 10,21 2 2
Menschen für Marktrodach 20,21 3
Gesamt 100 16 16

Seit 1996 ist der aus dem Gemeindeteil Oberrodach stammende Norbert Gräbner (parteilos) Erster Bürgermeister, der zudem Mitglied des Kreistages ist.

Ehemalige Bürgermeister des Marktes Marktrodach:

  • Siegfried Haderlein
  • Willi Kestel

Partnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeindeteil Seibelsdorf pflegt eine Freundschaft mit der Gemeinde Antrifttal im hessischen Vogelsbergkreis. Zwischen den beiden Freiwilligen Feuerwehren besteht zudem eine Patenschaft.

Wappen und Flagge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wappen
Wappen Gde. Marktrodach
Wappen Gde. Marktrodach
Blasonierung: „Unter von Silber und Schwarz geviertem Schildhaupt in Rot ein silberner Einhornrumpf beseitet von je einem schräg gestellten silbernen Floßhaken.“[14]
Wappenbegründung: Marktrodach besteht aus der ehemals selbstständigen Marktgemeinde Seibelsdorf und den Gemeinden Großvichtach, Oberrodach, Unterrodach und Zeyern. Die Vierung von Silber und Schwarz ist dem Wappen von Oberrodach und dem ehem. Markt Seibelsdorf (von dem auch das Marktrecht stammt) entnommen und verweist auf die Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth, die in Seibelsdorf ein Amt einrichteten. Aus dem Oberrodacher Wappen stammt das Einhorn in geminderter Form. Es ist dem Wappen der Herren von Waldenfels entnommen, die in Oberrodach über die Hälfte der Anwesen grundherrlich verwalteten. Die beiden Floßhaken standen in den Wappen von Unterrodach und Zeyern und verweisen auf die Holzflößerei, die früher eine wichtige Rolle spielte. Die Farben Silber und Rot sind die Farben Frankens.

Die Gemeinde führt seit 1979 ein Wappen.

Flagge

Die Gemeindeflagge ist rot-weiß.[15]

Die in dem 1970er Jahren neu gegründete Großgemeinde ist in vier der ehemalig fünf eigenständigen Gemeinden seit der Reformation überwiegend evangelisch-lutherisch geprägt. Lediglich Zeyern ist ein überwiegend katholisch geprägtes Dorf.

Durch die unterschiedliche geschichtliche Prägung der Ortschaften, bedingt durch die Rand- bzw. Grenzlage zweier unterschiedlich religiös geprägter Herrschaftsgebieten (Fürstbistum Bamberg (katholisch) und Markgrafentum (Kulmbach-)Brandenburg-Bayreuth (evangelisch)) ergibt sich seit der Reformation die Aufteilung der Ortschaften auf verschiedenen Kirchengemeinden. Zwei evangelische und eine katholische Pfarrei haben ihren Sitz in der Marktgemeinde.

Folgende christlichen Kirchengemeinden bestehen auf dem Gebiet der politischen Marktgemeinde:

  • Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Seibelsdorf (GT Seibelsdorf mit Waldbuch, Wurbach, Mittelberg, GT Oberrodach, GT Großvichtach, Losau (Gemeinde Rugendorf), Oberehesberg (Markt Presseck))
  • Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Unterrodach (GT Unterrodach, GT Zeyern, Höfles (Stadt Kronach), Stadt Wallenfels)
  • Römisch-katholische Kirchengemeinde Zeyern (GT Zeyern) mit Filialgemeinde Heilig Kreuz Oberrodach (GT Oberrodach)
  • Römisch-katholische Kirchengemeinde Kronach - Filialgemeinde St. Maria Himmelfahrt Höfles (Stadt Kronach) (GT Unterrodach)
  • Römisch-katholische Kirchengemeinde Wartenfels (Markt Presseck) (GT Seibelsdorf, GT Großvichtach)

Ursprünglich gehörte Zeyern zur katholischen Pfarrei Seibelsdorf. Jeden Sonntag gingen die Christen von Zeyern zu Fuß nach Seibelsdorf. Dieser Weg heißt noch heute „der Kirchsteig“. In der Reformation nahm Seibelsdorf auf Befehl der Markgrafen von Bayreuth die neue Glaubenslehre an. Zeyern jedoch blieb dem katholischen Glauben treu und sagte sich im Jahr 1551 von Seibelsdorf los. Zu dieser Zeit stand in Zeyern jedoch nur eine kleine Holzkirche, gestiftet von den Herren zu Zeyern, dem Heiligen Leonhard geweiht.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Markgrafenkirche Seibelsdorf

Bodendenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freizeitanlagen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Radspitz-Aussichtsturm
  • Grünberg-Kneippanlage (zwischen Seibelsdorf und Mittelberg)
  • Schwimmbad Rodach Beach
  • FC Unter-/Oberrodach 1920 e. V
  • FC Seibelsdorf 1921 e. V
  • VFC Großvichtach e. V(in einer SG mit FC Seibelsdorf)
  • Sportverein DJK/SV Zeyern-Roßlach (Roßlach/Gemeinde Wilhelmsthal)
  • TV Unterrodach (Turnverein)
  • Tennisclub Marktrodach

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Sportfeste in Seibelsdorf und Großvichtach
  • Johannisfeuer in Seibelsdorf, Großvichtach, Oberrodach und Zeyern
  • Seibelsdorfer Dorffest
  • Seubelsdorfer Kerwa (Kirchweih) mit Markt (September)
  • Bergfest in Mittelberg (1. Mai)
  • Seibelsdorfer Weihnachtsmarkt (erstes oder zweites Dezemberwochenende)
  • Unterrodacher Weihnachtsmarkt
  • Hallenfest der Freiwilligen Feuerwehren (letztes Wochenende im August)
  • FC Unter/Oberrodach Sportfest
  • FC Unter/Oberrodach und TCM, Kerwa
  • RoudichRockt des FC Unter/Oberrodach
  • Fasching des FC Unter/Oberrodach und des TCM
  • Kirchweih in Oberrodach (drittes Wochenende im September), SRV Oberrodach
  • Dorffest Oberrodach (Pfingstsamstag), Freiwillige Feuerwehr, Gesangverein und SRV Oberrodch
  • Sportfest FC Unter/Oberrodach

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesstraße 173 führt an Höfles vorbei nach Kronach (5,7 km südwestlich) bzw. an Zeyern vorbei nach Wallenfels (5,4 km nordöstlich). Die Bundesstraße 303 führt über Seibelsdorf nach Rugendorf (7,5 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen über Rennesberg nach Friesen (2,5 km nordwestlich), nach Zeyern (1,4 km nordöstlich) und an Kreuzberg vorbei nach Kronach (2,7 km südwestlich).[2]

Ansässige Unternehmen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Christian Stöhr GmbH & Co. KG: Hel-X Filterkörper, Füllkörper und Haarbedarfsartikel
  • DELFINGEN DE MARKTRODACH GmbH & Co. KG: Technische Textilien
  • FRIEDRICH JOERG GmbH: Elektromechanische Baugruppen/Kunststoff-Spritzguss
  • Tec-quipment GmbH: ARGO Amphibien- und Spezialfahrzeuge
  • Staro GmbH: Elektrotechnische Bedarfsartikel
  • Friedrich Müller GmbH & Co. KG Schuhhandel
  • RVT Process Equipment GmbH: Industrieanlagen
  • Grundschule (1.–4. Klasse): Rodachtal-Volksschule
  • Zwei Kindergärten in Unterrodach und Oberrodach (Villa Kunterbunt)
  • Zwei Volkshochschul-Zweigstellen in Unterrodach/Oberrodach und Seibelsdorf

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Christa Steiger (* 1951), Mitglied des bayerischen Landtags von 1992 bis 2013 (SPD)
  • Reinhard Hickel (* 1955), Zahnmediziner und ehemaliger Hochschullehrer an der LMU
Commons: Marktrodach – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Marktrodach – Reiseführer

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Topographische Karte 1:50.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Oktober 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie.).
  3. Frankenland mit Vorland. (PDF) Bayerisches Landesamt für Umwelt, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Juli 2015; abgerufen am 4. Juli 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lfu.bayern.de
  4. Gemeinde Marktrodach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 13. Oktober 2020. Hier werden 21 Gemeindeteile angegeben, da Wallenfels Bahnhof noch angegeben wurde. Dieser wurde jedoch 1994 abgebrochen. An seiner Stelle entstand Erlabrück.
  5. Gemeinde Marktrodach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. November 2021.
  6. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 145.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 500.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 691 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben.
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 310 (Digitalisat).
  11. a b c d e f g h i j LfStat: Marktrodach: Amtliche Statistik. (PDF) In: statistik.bayern.de. S. 6 und 12, abgerufen am 13. Oktober 2020.
  12. Wahl des Marktgemeinderats - Kommunalwahlen 2020 im Markt Marktrodach - Gesamtergebnis. Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  13. Kommunalwahl 2014 Markt Marktrodach (Ergebnis der Schnellmeldung an das Landratsamt). (PDF) Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  14. Eintrag zum Wappen von Marktrodach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  15. Marktrodach. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 13. Oktober 2020.