Marthabräu – Wikipedia

Marthabräu
Rechtsform GmbH
Gründung 1573
Auflösung 1980
Auflösungsgrund Fusion mit der Schlossbrauerei Kaltenberg
Sitz Fürstenfeldbruck, Deutschland
Branche Brauerei

Koordinaten: 48° 10′ 57,6″ N, 11° 15′ 7″ O

Karte: Deutschland
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Marthabräu

Marthabräu ist eine ehemalige Biermarke aus Fürstenfeldbruck, deren Brauanlage heute von der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg genutzt wird.

Die 1573 gegründete Brauerei wurde nach dem Vornamen des ersten Besitzers „Martin“ oder „Marthe“ im Lauf der Zeit zum Marthabräu.[1]

1835 wurde die Brauerei von der Familie Mayr übernommen und blieb bis 1960 im Familienbesitz. Vor dem Zweiten Weltkrieg produzierte der Betrieb unter Führung der Besitzerin Julie Mayr 10.000 Hektoliter jährlich und war 1939 der größte Gewerbesteuerzahler in Fürstenfeldbruck. Die gläubige Katholikin Mayr gehörte nicht der NSDAP an; sie starb am 11. Februar 1960 und vererbte die Brauerei an die Erzbischöfliche Klerikalstiftung.[1]

1980 erfolgte die Fusion mit der Schlossbrauerei Kaltenberg, die seitdem dort ihren Hauptsitz hat und weiter Bier braut. In Fürstenfeldbruck werden die Weißbiersorten Hell, Dunkel, Kristall, Leicht und Alkoholfrei gebraut.[2]

Marthabräuhalle

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Marthabräuhalle

1925 wurde am Rand des Biergartens gebaut. Seit 1992 ist die Marthabräuhalle denkmalgeschützt.[3]

Planung und Bau

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Die Brauereibesitzerin Julie Mayr beauftragte Anfang des Jahres 1925 den Architekten Adolf Voll mit dem Bau einer Festhalle westlich des Bierkellers ihrer Brauerei.

Am 25. Mai 1925 genehmigte der Magistrat der Stadt den Plan für die Errichtung der Sommerhalle.

Nach einer Bauzeit von 6 Wochen erfolgte anlässlich des 1. Oberbayerischen Bezirks-Sport- und Schwimm-Festes und des 40. Gründungsfestes des Turnvereins Fürstenfeldbruck am 27. Juni 1925 die Einweihung. Drei Monate später kamen dann noch Küche, Schenke und Veranda hinzu.

Die ganz aus Holz gebaute Halle ist mit einem Zollingerdach über eine Spannweite von 13,98 m freitragend in einer Holzwabenstruktur ausgeführt und kommt dementsprechend ohne Stützen und Streben aus.

Die Halle bietet bei 25 m Länge und bis 11 m Höhe für bis zu 600 Personen Platz. Zwei Dachreiter sorgen für die Entlüftung.

  • Robert Weinzierl: Bier und Bierbrauereien im alten Bruck. Historischer Verein für die Stadt und den Landkreis Fürstenfeldbruck, 2013, archiviert vom Original am 14. Januar 2020; abgerufen am 9. Juli 2022 (Brucker Blätter Heft 26, 2013).
  • Gerhard Neumeier: Julie Mayr und die Marthabrauerei. In: Aktuelle Beiträge zur Stadtgeschichte. Stadt Fürstenfeldbruck, Juli 2020, abgerufen am 9. Juli 2022.

Einzelnachweise

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  1. a b Robert Weinzierl: Die Brauereien in Fürstenfeldbruck. Marthabräu. In: Aktuelle Beiträge zur Stadtgeschichte. Stadt Fürstenfeldbruck, März 2014, abgerufen am 9. Juli 2022.
  2. Braustätte Fürstenfeldbruck. König Ludwig GmbH & Co. KG, archiviert vom Original am 16. Oktober 2018; abgerufen am 31. Mai 2021: „Im Jahr 1980 wurde die frühere Marthabräu von der erfolgreich expandierenden König Ludwig Schloßbrauerei Kaltenberg erworben.“
  3. Festhalle. Brauhaus Bruck, archiviert vom Original am 9. April 2016; abgerufen am 31. Mai 2021.