Martin Dietrich (Offizier) – Wikipedia
Martin Dietrich (* 6. April 1883 in Bielefeld; † 6. Juni 1973 in Hamburg) war ein deutscher Kapitänleutnant der Kaiserlichen Marine und Oberst der Luftwaffe der Wehrmacht.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Martin Dietrich trat am 1. April 1902 in die Kaiserliche Marine ein.[1] Am 22. März 1914 wurde er zum Kapitänleutnant befördert. Bis Dezember 1914 war er Wachoffizier auf der Oldenburg und kam dann in die Marine-Luftschiff-Abteilung. Bis Kriegsende war er Kommandant der Luftschiffe L 9 (Schulschiff; Kommandant ab 19. Oktober 1915), L 22, L 38 (einziger Kommandant)[2], L 42 (erster Kommandant)[2] und L 71. Mit 9 anderen Luftschiffen war er mit L 22 für die Luftaufklärung während der Skagerrakschlacht eingesetzt[3] und bombardierte mit diesem Luftschiff am 20. September 1916 das erste Mal im Ersten Weltkrieg Sheffield. Am 29. Dezember 1916 musste er durch Schneebelastung mit L 38 in einem Wald bei Wainoden in Kurland notlanden. Das Luftschiff wurde daraufhin abgerüstet und aufgegeben.[4] Mitte März 1917 flog er mit L 42 ohne eigene Schäden davonzutragen einen Angriff auf den Hafen und die Industrieanlage der Stadt Hartlepool.[5] Aufgrund dieses Angriffs wurde er durch den Führer der Marine-Luftschiffe, Peter Strasser, Count of Hartlepool genannt. Am 19. Oktober 1917 konnte L 42 aufgrund des Wetters nicht zu einem, letztendlich erfolglosen Luftschlag gegen England (Unternehmen Silent Raid) aufbrechen und musste in der Halle bleiben. L 71 wurde im Oktober 1918 in Dienst gestellt und nicht mehr im Krieg eingesetzt. Im Juli 1920 wurde es an England übergeben.[6]
Bis Mitte Februar 1918 war er neben dem Eisernen Kreuz 1. Klasse mit dem Ritterkreuz mit Schwertern des Königlichen Hausordens von Hohenzollern ausgezeichnet worden.[7]
Am 24. November 1919 wurde er aus der Marine verabschiedet und am 29. Dezember 1919 mit dem Charakter als Korvettenkapitän ausgezeichnet.
In der Luftwaffe der Wehrmacht wurde er als E-Offizier eingesetzt und erreichte den Dienstgrad eines Obersts.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich in der Marine-Luftschiffer-Kameradschaft mit Sitz in Hamburg ein.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der deutsche Transozeanluftverkehr. In: Die Luftwacht 1927, 9, S. 495–499.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marine-Offizier-Verband (Hrsg.), Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. 1914–18. Thormann & Goetsch, Berlin 1930, S. 235.
- Lebenslauf von Martin Dietrich. In: Cross & Cockade, Band 14, 1973, S. 381.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kriegsmarine: Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr … E.S. Mittler und Sohn, 1916, S. 34.
- ↑ a b Heinz Urban: Zeppeline der kaiserlichen Marine, 1914–1918. Masuren-Verlag, 2008, ISBN 978-3-00-022731-8, S. 589.
- ↑ Admiral Reinhard Scheer: Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg. Hrsg.: August Scherl. Berlin 1920, S. 206.
- ↑ Heinz Urban: Zeppeline der kaiserlichen Marine, 1914–1918. Masuren-Verlag, 2008, ISBN 978-3-00-022731-8, S. 584.
- ↑ Der Kriegsverlauf. C. Heymanns, 1919, S. 536.
- ↑ Heinz Urban: Zeppeline der kaiserlichen Marine, 1914–1918. Masuren-Verlag, 2008, ISBN 978-3-00-022731-8, S. 625.
- ↑ Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr … E.S. Mittler und Sohn, 1918, S. 37.
Personendaten | |
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NAME | Dietrich, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Luftschiffer und Oberst der Luftwaffe der Wehrmacht |
GEBURTSDATUM | 6. April 1883 |
GEBURTSORT | Bielefeld |
STERBEDATUM | 6. Juni 1973 |
STERBEORT | Hamburg |