Martina Keller (Journalistin) – Wikipedia
Martina Keller (* Februar 1960 in Bochum)[1] ist eine deutsche Wissenschaftsjournalistin.[2] Ihr Fachgebiet ist Medizin, ihr Schwerpunkt ist die investigative Recherche zu Themen wie Organhandel[3][4][5], Alternativmedizin[6][7][8] und Sterbehilfe[9][10][11]. Mehrere ihrer Arbeiten wurden mit Journalistenpreisen ausgezeichnet.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Martina Keller lebt in Hamburg. Sie studierte Geschichte und Philosophie in Bochum und Göttingen und volontierte bei den Husumer Nachrichten. Im Anschluss war sie vier Jahre Redakteurin beim Magazin Öko-Test. Als freie Journalistin schreibt Keller für Printmedien wie Die Zeit, GEO, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung[12] und Der Spiegel[13]. Keller ist Autorin von Radio-Features für öffentlich-rechtliche Sender wie WDR[14], SWR[15], Deutschlandradio[16] und Deutschlandfunk[17]. Sie war Ko-Autorin zweier Dokumentarfilme für das WDR-Fernsehen.
2012 gehörte Martina Keller einem Team des International Consortium of Investigative Journalists an, das über Verflechtungen des internationalen Leichenhandels recherchierte.[18] Auch hat sie Versuche pharmazeutischer Unternehmen aufgedeckt, Selbsthilfegruppen durch Sponsoring zu beeinflussen[19][20] und Ärzte durch gesponserte Fortbildungen zu manipulieren[21].
Als Gutachterin unterstützt sie medien-doktor.de, eine Initiative der TU Dortmund für mehr Qualität im Medizinjournalismus.[22] Zudem unterstützt sie durch regelmäßige Mitarbeit die Zeitschrift Bioskop, deren Schwerpunkt biomedizinische Themen sind.[23]
Martina Kellers private Leidenschaft ist der Fußball, den sie auch als 62-Jährige in der Frauen-Ligamannschaft von Union 03 Altona noch selbst ausübt.[24] Zu diesem Thema verfasst sie ebenfalls Reportagen und Features. In ihrem persönlichen Buch zu den Fußball-Europameisterschaften der Frauen 2022 in England beschreibt sie ihren persönlichen Weg zum Spiel.[25][26][27][28][29]
Monografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ran ans Leder! Bekenntnisse einer Fußballverrückten. Eine Liebeserklärung an den Fußball. Verlag Droemer HC 2022, ISBN 978-3-426-27853-6.
- Ausgeschlachtet – Die menschliche Leiche als Rohstoff. Econ Verlag 2008, ISBN 9783430200400.
Preise und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2022: Hans-Rost-Preis der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention[30]
- 2020: Journalistenpreis „Evidenzbasierte Medizin in den Medien“ des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin für ARD-Radiofeature „Übertherapie am Lebensende“, vom WDR produziert und im Februar 2019 deutschlandweit ausgestrahlt[31]
- 2018: Deutscher Journalistenpreis Neurologie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie der Kategorie „Elektronische Medien“ für Der Fall Methadon vom 8. April 2018[32]
- 2012: Georg von Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus[33]
- 2012: Hofschneider-Recherchepreis für Reportage über Sterbehilfe in Belgien[34]
- 2010: Featurepreis der Stiftung Radio Basel für Der Fall des Chirurgen Broelsch[35]
- 2010: Goethe-Preis für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus (3. Platz)[36]
- 2006 Publizistik-Preis der Stiftung Gesundheit[37]
- 2003: Elisabeth-Selbert-Preis[38]
- 2001: Journalistenpreis des Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen für „Ich liebe dich, Daddy!“ – Über Homosexualität in Namibia im Deutschlandfunk[39]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martina Keller: Ran ans Leder! Bekenntnisse einer Fußballverrückten, 2022, S. 13.
- ↑ WDR | Kurzbiografie des story-Autors. 28. Februar 2012, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Herz auf Bestellung. ZEIT Online, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Operation Niere. ZEIT Online, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Organtransplantationen in China: Bestellter Tod. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Bayerischer Rundfunk: IQ - Wissenschaft und Forschung: Risiko Alternativmedizin. 6. Oktober 2018, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ WDR: Dok 5 - Das Feature - Krebsheiler - Das Geschäft mit der Hoffnung - Presselounge - WDR. 5. März 2018, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Über Krebs und Hoffnung - Der Fall Methadon. Abgerufen am 5. April 2021 (deutsch).
- ↑ Martina Keller: Sterben nach Plan | Doku über den assistierten Suizid. In: ARD Mediathek. Abgerufen am 9. Januar 2022.
- ↑ Sterbehilfe: Tod wider Willen. ZEIT Online, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Sterbehilfe: Jeder hat das Recht auf Hilfe beim Suizid, egal, ob jung oder alt, gesund oder krank. ZEIT Online, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Suizid-Assistenz: Hat die Prävention ausgedient? In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 5. April 2021]).
- ↑ Martina Keller, DER SPIEGEL: Vorwürfe gegen einen Chirurgen: Der eifrige Professor Messer. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ ARD-Autorin Martina Keller gewinnt Journalistenpreis für Radiofeature. 21. Februar 2020, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ SWR2, SWR2: Übertherapie am Lebensende. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Umgang mit dem toten Körper - Der letzte Weg. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ - Über Leichen. Deutschlandfunk, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Jk-12: Martina Keller. Netzwerk Recherche, 2. Juni 2012, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Pharmaindustrie: Geben und einnehmen. ZEIT Online, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Selbsthilfe: Patient gesucht. ZEIT Online, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Pharmaunternehmen: Gekaufte Ärzte. ZEIT Online, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Gutachterinnen und Gutachter. In: Medien-Doktor GESUNDHEIT. 10. August 2021, abgerufen am 13. April 2022 (deutsch).
- ↑ BioSkop | Beiträge von Martina Keller. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Volker Stahl: Fußballverrückte auf und neben dem Platz:; Wedel-Schulauer Tageblatt, 29. April 2022, S. 8
- ↑ DONAU 3 FM / Sabrina Gander: Fußballfan Martina Keller ~ Sabrina trifft... Podcast. Abgerufen am 20. März 2022.
- ↑ SWR2: Der Fußball und ich. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Laptop-Revolution: Der Code des „Clásico“. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 5. April 2021]).
- ↑ Bundesliga-Schiedsrichter: Gelb oder ein klares Rot? ZEIT Online, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ SWR2: Gebt alles! Frauenfußball in Gambia. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention e.V. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
- ↑ EbM-Netzwerk: Journalistenpreis „Evidenzbasierte Medizin in den Medien“ 2020 an Martina Keller. In: www.ebm-netzwerk.de. EbM-Netzwerk, 19. Februar 2020, abgerufen am 11. August 2020.
- ↑ Über den Fall Methadon und die Kunst des Gedankenlesens – kritischer Medizinjournalismus prämiert. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Martina Keller, John A. Kantara und Bertram Weiß sind die Preisträger des Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus 2012. In: vf-holtzbrinck.de. 23. Oktober 2012, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Martina Keller: Carine, 43, lässt sich töten. (pdf; 71 kB) In: Zeit Online. 25. Oktober 2011, abgerufen am 14. Juli 2020 (wiedergegeben auf recherchepreis-wissenschaftsjournalismus.ch).
- ↑ Featurepreis 2010 der Stiftung Radio Basel geht an WDR. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ „Große journalistische Kunst“. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Publizistik-Preis 2006 für „Geben und einnehmen“ von Martina Keller. In: Stiftung Gesundheit. Abgerufen am 5. April 2021 (deutsch).
- ↑ Der Elisabeth-Selbert-Preis. Hessische Landesregierung, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Preisträger 2001. BLSJ, abgerufen am 5. April 2021 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Keller, Martina |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Wissenschaftsjournalistin |
GEBURTSDATUM | Februar 1960 |
GEBURTSORT | Bochum |