Max Hoff (Mobster) – Wikipedia

Max „Boo Hoo“ Hoff (* 1893 in Philadelphia, Pennsylvania; † 27. April 1941 ebenda) war ein US-amerikanischer Boxmanager und Mobster in Philadelphia, welcher der Kosher Nostra zugerechnet werden kann.

Max Hoff wurde im Süden Philadelphias als Sohn einer armen russisch-jüdischen Immigrantenfamilie geboren. Seinen Spitznamen Boo Boo bzw. Boo Hoo bekam er, weil seine Mutter ihn immer zum Essen mit dem hebräischen Wort „bo“ für „komm“ rief.

Nachdem Hoff die Schule beendet hatte, arbeitete er als Angestellter in einem Tabakwarengeschäft. 1917 stieg er in einem Stadtteil Philadelphias in das Glücksspiel ein, der heute als „Society Hill“ bezeichnet wird. Der Spielstätte tarnte sich als politischer Verein; es waren nur die höchsten Einsätze bei den Wetten erlaubt.

Insbesondere während der US-amerikanischen Alkoholprohibition war er auch als „Bootlegger“ (amer.: Alkoholschmuggler) tätig. 1927 – Hoff galt inzwischen als „König der Bootlegger“ in Philadelphia – nahm Hoff an der „Atlantic City Conference“ des National Crime Syndicate teil. Hoff hatte enge Beziehungen zu den Kosher Nostras von New York City und Newark (New Jersey); mit Al Capone soll er freundschaftlichen Umgang gepflegt haben.

Seine Führungsposition in Philadelphia wurde ihm jedoch durch Harry Rosen abgenommen, der als Mitglied der „Seven Group“ (auch Big Seven genannt), mit Waxey Gordon und Irving Blitz verbündet war, welche den Alkoholschmuggel an der gesamten Ostküste der Vereinigten Staaten beherrschten.[1]

Max Hoff war auch in das Boxgeschäft eingestiegen und Ende der 1920er Jahre verfügte sein Boxstall über eine der größten Zahlen von Profiboxern in den USA. Zwar hatte Hoff nie einen Champion unter Vertrag, aber seine Boxer gehörten häufig zu den oberen Rängen in den Bewertungslisten. Daneben betrieb er mit den Philadelphia Warriors von 1926 bis 1928 ein Basketballfranchise der American Basketball League.[2] 1928 gründete er mit der „Max Hoff Inc.“ die erste Corporation (GmbH) im Boxgeschäft.

Zu seinem Boxstall gehörten insbesondere:

Hoff wurde häufig verhaftet, aber nie verurteilt. Allerdings trieb 1933 die US-amerikanische Steuerbehörde IRS eine Steuerschuld von 21.000 US-Dollar ein. Sein Haus im Cobbs Creek Park wurde versteigert; sein Auto, welches ein Schussloch aufwies, wegen rückständiger Stellplatzmiete verkauft. Zahlreiche weitere Rückschläge – alle seine legalen Investitionen nach der Alkoholprohibition hatten sich letztendlich als Flop erwiesen – zermürbten offenbar Hoff und er wurde von seiner zweiten Ehefrau tot in seinem Bett aufgefunden. Aufgrund einer leeren Flasche mit Schlaftabletten wurde zunächst ein Selbstmord nicht ausgeschlossen; eine Obduktion ergab allerdings Herzversagen als Todesursache.

  • Robert A. Rockaway: Meyer Lansky, Bugsy Siegel & Co. Lebensgeschichten jüdischer Gangster in den USA. Konkret Literaturverlag, Hamburg 1998, ISBN 3-89458-170-0.

Einzelnachweise

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  1. Waxey Gordon (Memento des Originals vom 16. April 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/crimemagazine.com auf crimemagazine.com (englisch)
  2. Steve Cohen: Once upon a time in the East. When Jews ruled basketball. (Memento vom 17. August 2018 im Internet Archive) Archiviert von BroadStreetReview—Website; Philadelphia, PA, 14. Januar 2012. Abgerufen am 16. Februar 2022 (in Englisch).