McGraw-Hill – Wikipedia
McGraw-Hill war ein US-amerikanischer Verlag, der 1909 gegründet wurde und seinen Sitz in New York City hatte. Er war für Lehr- und Schulbücher und Finanzinformationsdienste bekannt. 2011 wurde er aufgeteilt in S&P Global und McGraw-Hill Education (2012 von Apollo Global Management übernommen).
Der Verlag ging 1909 aus der Fusion von Hill Publishing, einem auf Publikationen im Bereich der Technik spezialisierten Verlag des ehemaligen Eisenbahningenieurs John A. Hill, und der 1899 gegründeten McGraw Publishing Company von James H. McGraw (1860–1948), dessen Verlag ebenfalls auf Technik spezialisiert war und der als Vertreter der American Railway Publishing Company angefangen hatte, einem Hauptkonkurrenten von Hill. Präsident der neuen Gesellschaft wurde Hill, Sitz war im Gebäude des McGraw Verlags in New York City. Das erste 1910 verlegte Buch hieß The art of engineering und die erste Buchreihe Electrical Engineering Texts. Neben Büchern hatten sie eine Hauptstütze in ihren technischen Zeitschriften, aus denen die Verlage entstanden waren. Eine engere Fusion fand 1917 statt, als nach dem Tod von John A. Hill (1916) McGraw Präsident wurde. Der Verlag profitierte von der rasanten technischen Entwicklung (teilweise in Folge des Ersten Weltkriegs) und deckte alle möglichen Bereiche des Ingenieurwesens ab, so dass sie nach dem Krieg der größte Technik-Verlag der Welt waren. 1927 kam eine Abteilung für College-Schullehrbücher hinzu (College Department) und sie expandierten in den 1920er Jahren durch Aufkauf von Verlagen wie der A. W. Shaw Company 1928 aus Chicago, die ihnen die Sparte der Wirtschaftsbücher eröffnete, und eröffneten Filialen in Kalifornien und England. 1929 gingen sie an die Börse. Im Zweiten Weltkrieg profitierten sie wie im Ersten Weltkrieg von der Nachfrage nach Unterrichtsmaterial für Techniker und Soldaten und von Regierungsaufträgen und expandierten nach Kanada. Die Veröffentlichung von Unterrichtsfilmen, im Zweiten Weltkrieg begonnen, wurde nach dem Krieg ein weiteres Geschäftsfeld.
1959 hatten sie einen Umsatz von 100 Millionen Dollar. 1961 übernahmen sie den F. W. Dodge Verlag (der in der Bauindustrie seinen Schwerpunkt hatte) und 1963 die Webster Publishing Company, womit sie in den Markt für Lehrbücher für Grundschulen und High Schools einstiegen, was sie 1965 mit der Übernahme des California Test Bureau ausweiteten. Mit der Übernahme von Shepherd´s Citations 1966 drangen sie in den Bereich juristischer Bücher vor und mit der Übernahme von Standard & Poor’s im selben Jahr in den Bereich Finanzinformationsdienste. Außerdem wurde die internationale Expansion fortgesetzt. Eine treibende Kraft war Shelton Fischer, der 1968 CEO wurde als Nachfolger von Donald McGraw. 1980 überstieg der Umsatz die Milliardenhürde. 1979 wurde ein Übernahmeversuch von American Express abgewehrt. Unter Joseph L. Dionne, einem ehemaligen Geschichtslehrer, der 1983 CEO wurde und dies bis 1998 blieb, entwickelte sich der Konzern in eine effiziente Informationssammel- und Verbreitungsmaschine, wie in einem Forbes Artikel von Suzanne Oliver über den Verlag 1990 stand. Dionne's Vision war schon damals die Digitalisierung des Konzerns und er drängte in den Computerbuch-Markt mit dem Erwerb von Byte, Unixworld, LAN Times und dem Osborne Verlag. Außerdem bauten sie Online Dienste auf. 1988 erwarben sie die College-Abteilung von Random House und 1989 gingen sie auf dem Schulbuchsektor ein Joint-Venture mit Macmillan Publishers ein, den sie 1993 ganz übernahmen. 1996 übernahmen sie den Schulbuchverlag Open Court Publishing und sie übernahmen die Times Mirror Higher Education Group was sie in den USA zur Nr. 1 auf dem Markt für College-Lehrbücher machte. 2000 erwarben sie Tribune Education und wurden zum führenden Anbieter von K-12 Schulbüchern in den USA.
1994 hatte der Verlag einen Umsatz von 2,8 Milliarden Dollar und 2001 von 4,6 Milliarden Dollar.
2011 wurde die Firma in McGraw Hill Financial (ab 2016 S&P Global) und McGraw-Hill Education geteilt (2012 von Apollo Global Management übernommen).
Zu den veröffentlichten Werken gehörte zum Beispiel in den 1950er Jahren die McGraw-Hill Encyclopedia of Science and Technology, The Encyclopedia of World Art und die The New Catholic Encyclopedia. 1967 kauften sie Schaum Publishing mit der Reihe Schaum’s Outlines.
Zu ihren erfolgreichsten Zeitschriften gehörte die 1929 gegründete Business Week, die 2009 an Bloomberg verkauft wurde.