Landschaftspark Mechtenberg – Wikipedia
Der Landschaftspark Mechtenberg liegt in Gelsenkirchen mit kleineren Teilflächen auf Bochumer und Essener Gebiet. Er ist 290 Hektar groß.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1999 wurde der vom Kommunalverband Ruhrgebiet (Vorläufer des Regionalverbandes Ruhr) umgestaltete Park der Bevölkerung übergeben. Im Rahmen der IBA wurden der Mechtenberg als einzige natürliche, eiszeitbedingte Erhebung in der Emscher-Region sowie eine Bergehalde und eine ehemalige Deponie am Nattmannsweg dafür durch Baumpflanzungen an Alleen und in Aufforstungen, mit Obstwiesen, einen Baumkreis und Rad- und Wanderwegen aufgewertet.
Der Mechtenberg selbst war ursprünglich 99 Meter hoch, seine Höhe hat sich aber durch Bergsenkungen inzwischen auf 84 Meter reduziert. Auf dem Berg steht der 1900 erbaute Bismarckturm der Stadt Essen, da sich der Gipfel auf Essener Stadtgebiet befindet. Er wird zusammen mit der Halde Rheinelbe als „Experimentierfeld: zwei Berge – eine Kulturlandschaft“ bezeichnet, in dem sich Natürlichkeit und Künstlichkeit als einander ergänzende Gegensätze darstellen.[1] Am Eingang der rekultivierten Deponie installierte der Künstler Thomas Link 1998 vier 2,60 m hohe Basaltsäulen als „Klangfeld der Steine am Mechtenberg – zum Thema Kreuz“.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Landschaftspark verläuft der Emscher Park Radweg. Im Osten erfolgt ein Anschluss entlang der ehemaligen Kray–Wanner Bahn und der Halde Rheinelbe bis zur Erzbahntrasse, im Westen kann über den heutigen „Zollvereinweg“ die Zeche Bonifacius und das Gelände des Weltkulturerbes Zollverein erreicht werden.
Das Gebiet wird durch die kanalisierten Vorfluter des Leither Bachs und des Schwarzbachs sowie durch die B 227 zerschnitten. Für die Wege wurden deshalb neue Brückenbauwerke errichtet, die Entwürfe gestaltete Frei Otto.
Im Rahmen des Projekts Umbau des Emschersystems werden weitere Renaturierungen an den Bächen durchgeführt werden, die bereits in den Entwicklungskonzepten der Städte verankert sind.
Am Rande des Landschaftsparkes liegen die Zeche und Halde Rheinelbe, die Zeche Bonifacius, die Siedlung Flöz Dickebank, das Haus Achternberg und das Marienhospital Gelsenkirchen.
Naturschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Landschaftspark befinden sich die beiden Naturschutzgebiete Mechtenberg:
- das 13 Hektar große Gebiet in Gelsenkirchen (Gebietsnummer GE-017), bestehend aus einer Feuchtwiese, einer offenen Wasserfläche und zwei Brachflächen wurde gesichert zum Schutz der Flächen als Rast- und Brutplatz für Vögel und zur Optimierung der Flächen als Laichplatz für Amphibien, und
- der 30 Hektar große Teil auf Essener Gebiet (E-005), angelegt zur Erhaltung der erdgeschichtlich bedeutsamen Bergkuppe (Zeugenberg).
Die dort vielfach wild wachsenden Goldruten werden unter anderem von der Feldlerche als Kornfeldersatz angenommen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Udo Weilacher: Ferme Orneé Mechtenberg. Feldversuche zwischen postindustrieller Wildnis und neuer Nützlichkeit. In: Regionalverband Ruhr (Hrsg.): Feldstudien/ Field studies. Birkhäuser Verlag, 2010, ISBN 978-3-0346-0260-0
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mechtenberg als Experimentierfeld ( des vom 8. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Leihter Bach. In: Structurae
- Brücke über den Schwarzbach. In: Structurae
- Freiflächenentwicklungskonzept der Stadt Gelsenkirchen, hier Teilraum Landschaftspark Mechtenberg (PDF; 5,2 MB)
- Thomas Link zu seiner Klangfeldinstallation
- Projektdatenbank Metropoleruhr zum Mechtenberg und der dortigen Land Art Galerie Mechtenberg
- Beschreibung aller Standorte auf dieser Themenroute als Teil der Route der Industriekultur
- Faltblatt Industrienatur Mechtenberg (PDF; 2,0 MB)
Koordinaten: 51° 28′ 33,5″ N, 7° 6′ 2,8″ O