Mecklenburgische Küche – Wikipedia
Die mecklenburgische Küche ist typisch nordostdeutsch. In der modernen Küche werden ihre ursprünglichen Eigenarten häufig um neue Facetten ergänzt, alte Gerichte werden wiederentdeckt und mit aktuellen Rezepten kombiniert.
Traditionell gilt die mecklenburgische Küche als eher bodenständig und deftig. In ihr spiegeln sich einerseits das lange durch die Landwirtschaft geprägte einfache Leben der Landstriche Mecklenburgs wider, als auch die lange Ostseeküste und der Reichtum an Binnengewässern. Hinzu kommt dank der ausgedehnten Wälder eine Fülle an Wildgerichten. Eine besonders bedeutsame Rolle spielen hier die in der Region auch Tüften genannten Kartoffeln (davon zeugt auch die Existenz eines Kartoffelmuseums im angrenzenden Vorpommern) in verschiedensten Zubereitungsarten, Grünkohl und auch die süßsaure Geschmacksrichtung, erzeugt beispielsweise durch Backobst. Mecklenburg und Vorpommern hatten zwar eine lange, voneinander unabhängige geschichtliche Entwicklung, die Ähnlichkeit der Lebensverhältnisse und der Landschaften in beiden heutigen Landesteilen hat jedoch dazu geführt, dass sich die Ernährungsgewohnheiten stark ähneln.
Karl Julius Weber berichtete im 18. Jahrhundert über die Essgewohnheiten der Mecklenburger: „Das Volk lebt meist von Kartoffeln, von dürrem Obst, von Weißkraut, Rüben und Pferdebohnen“.
Spezialitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Getränke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grog
- Mecklenburger Landwein aus dem Stargarder Land
- Sanddorn: Sanddornwein, Sanddornlikör, Sanddornsaft
Biere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Darguner Pilsener, Dunkelbier, Stierbier, Mecklenburger Pilsener, Schloss Hefeweizen u. a. aus der Darguner Brauerei
- Rostocker Pilsener, Bockbier, Dunkelbier u. a. aus der Hanseatischen Brauerei Rostock
- Lübzer Pils, Bock, Export, Schwarzbier, Urkraft, Nordbräu Pilsner und Duckstein aus der Mecklenburgischen Brauerei Lübz
Siehe auch: Liste aktiver Brauereien in Deutschland#Mecklenburg-Vorpommern
Fisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gebratener Räucheraal (Gebackener Spickaal)
- Gebratene Maischolle (Braden Maischull)
Schweine- und Rindfleisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eintöpfe, Gemüse und Kartoffelgerichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tüffel un Plum (Kartoffelsuppe mit Pflaumen und Speck)
- Fliederbeersuppe
- Schwemmklöße
- Buttermilchkartoffeln
- Birnen, Bohnen und Speck
Nachtische
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sanddorntorte
- Schwarzbrotpudding
- Rote Grütze
- Mandelkringel
- Schmandpudding
- Arme Ritter
- Mecklenburgische Götterspeise
- Schwedeneisbecher
Weihnachtsspeisen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spitzengastronomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Mecklenburg gibt es im 21. Jahrhundert mehrere renommierte Restaurants, die mit Auszeichnungen versehen wurden. So finden sich unter den Sterne-Restaurants, die im Restaurantführer Guide Michelin des Jahrgangs 2015 aufgeführt werden, die Ostseelounge im Strandhotel Fischland in Dierhagen, das Gourmet-Restaurant Friedrich Franz in Heiligendamm, die Alte Schule Fürstenhagen in der Feldberger Seenlandschaft, das Restaurant Ich weiß ein Haus am See in Krakow am See, sowie das Restaurant Der Butt in Rostock.[1]
Der kulinarische Führer Gault-Millau listet in seiner Ausgabe 2015 das von Küchenchef Ronny Siewert geleitete Gourmet-Restaurant Friedrich Franz in Heiligendamm als Spitzenbetrieb mit 18 von 20 möglichen Punkten. Zweitplatziert mit jeweils 16 Punkten sind die Köche Daniel Schmidthaler von der Alten Schule Fürstenhagen (Feldberger Seenlandschaft), Matthias Stolze vom Restaurant Der Butt (Rostock-Warnemünde) und Pierre Nippkow von der Ostseelounge (Dierhagen). Mit 15 Punkten wurden zudem Alexander Ramm vom Jagdhaus Heiligendamm und Raik Zeigner von Ich weiß ein Haus am See (Krakow am See) ausgezeichnet.[2] Auch weitere Restaurantführer wie der Varta-Führer, Bertelsmann-Guide, Der Feinschmecker und der Schlemmer Atlas bescheinigen der Spitzengastronomie in Mecklenburg eine hohe Qualität.[3][4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frieda Ritzerow: Mecklenburgisches Kochbuch. Fünfte Auflage, Hinstorff, Rostock 1990 (unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1868).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mecklenburg-Vorpommern im Restaurantführer Guide Michelin, abgerufen am 13. November 2014.
- ↑ Sterneküche in MV, Restaurantführer Gault-Millau, Schweriner Volkszeitung, 10. November 2014.
- ↑ Gerolsteiner-Bestenliste informiert über Gourmettempel im Norden: Mecklenburg-Vorpommern ist die Gourmethochburg im Osten. Berliner Morgenpost, 16. Dezember 2012.
- ↑ MV Gastronomie-Rangliste, restaurant-ranglisten.de, abgerufen am 13. November 2014.