Meersenf – Wikipedia
Meersenf | ||||||||||||
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Europäischer Meersenf (Cakile maritima) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cakile | ||||||||||||
Mill. |
Meersenf (Cakile) ist eine Gattung in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erscheinungsbild, Wurzeln und Blätter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meersenf-Arten sind meist einjährige, selten ausdauernde krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von bis zu 0,8 Meter erreichen. Die Pfahlwurzeln können verholzen und besitzen relativ lange horizontale Seitenwurzeln. Es sind meist kahle, dickliche, sukkulente Strandpflanzen. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl oder manchmal spärlich flaumig behaart. Die aufrechten, aufsteigenden, spreizenden oder niederliegenden Stängel sind an ihrer Basis verzweigt.
Die wechselständig und spiralig am Stängel angeordneten Laubblätter sind meist gestielt und besitzen eine oft fleischige und einfache bis doppelt fiederspaltige Blattspreite. Die Blattränder sind glatt, gewellt, gekerbt, gezähnt oder gesägt. Nebenblätter fehlen.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Viele Blüten stehen in erst schirmtraubigen später bis zur Fruchtreife sich durch Streckung der Blütenstandsachse verlängernde traubigen Blütenständen zusammen. Die gestielten, zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die vier Kelchblätter sind aufrecht. Die vier weißen bis violetten Kronblätter sind genagelt. Es sind sechs Staubblätter vorhanden. Die dicke, zweigliedrige Gliederschote ist 12 bis 27 mm lang und enthält zwei bis drei Samen. Das obere Schotenglied ist zusammengedrückt.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 9.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Meersenf-Arten kommen hauptsächlich in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel vor. Verbreitungsgebiete sind das nördliche Afrika, Europa, die Arabische Halbinsel und das westliche Asien sowie Nord- und Zentralamerika und die Karibik. Die meisten Arten wachsen in Amerika an salzigen Stellen wie Küsten, Dünen und Salzpfannen innerhalb des Landes.
Die einzige europäische und auch in Mitteleuropa vorkommende Art ist der Europäische Meersenf, der in mehreren Unterarten an fast allen europäischen Meeresküsten zu finden ist. Mit der auf den Azoren eingeschleppten, ursprünglich nordamerikanischen Cakile edentula kommt in Europa noch eine zweite Art vor.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Cakile wurde 1754 durch Philip Miller in The Gardeners Dictionary...Abridged..., fourth edition, Vol. 1 aufgestellt. Als Lectotypus wurde 1913 Cakile maritima Scop. festgelegt. Der botanische Gattungsname Cakile leitet sich vom arabischen Name qaqulleh ab. Die Gattung Cakile gehört zur Tribus Brassiceae in der Familie der Brassicaceae.[1]
Es gibt etwa sechs Cakile-Arten:[2]
- Cakile arabica Velen. & Bornm.: Sie kommt von Jordanien bis zum Iran und auf der Arabischen Halbinsel vor.[3][4]
- Cakile constricta Rodman; Heimat: südliche USA (Alabama, Louisiana, Mississippi, Florida, Texas).[1]
- Cakile edentula (Bigelow) Hook.; Heimat: Kanada, USA, auf den Azoren und in Australien ein Neophyt.[1]
- Cakile geniculata (B.L.Rob.) Millsp.: Sie kommt am Meeresstrand von Louisiana, Texas und von Mexiko vor.[5]
- Cakile lanceolata (Willd.) O.E.Schulz; Heimat: Florida, Mexiko, Mittelamerika, Kolumbien und die Karibik.[1]
- Europäischer Meersenf (Cakile maritima Scop.); Heimat: Europa, Nordafrika, Makaronesien und Westasien, ist in Nordamerika eingebürgert.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- J. Gathe: Cakile Online in der Western Australian Flora, 2008. (Abschnitt Beschreibung)
- James E. Rodman: Cakile in der Flora of North America, Volume 7, 2010, S. 424: Cakile - Online. (Abschnitt Systematik und Beschreibung)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Cakile im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ Warwick S.I., Francis A. and Gugel R.K. (2009): Guide to Wild Germplasm of Brassica and Allied Crops (tribe Brassiceae, Brassicaceae). Hrsg.: Multinational Brassica Genome Project. 3. Auflage. Ontario 2009, Taxonomic Checklist and Life History, Ecological, and Geographical Data (englisch, Online [PDF; 427 kB]).
- ↑ Karol Marhold, 2011: Brassicaceae: Datenblatt Cakile In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Datenblatt Cakile arabica bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- ↑ James E. Rodman: Cakile Miller. In: Flora of North America, vol. 7. [1].