Meidenried – Wikipedia
Meidenried Markt Neukirchen-Balbini | ||
---|---|---|
Koordinaten: | 49° 18′ N, 12° 28′ O | |
Höhe: | 465 m | |
Einwohner: | 27 (Mai 2011) | |
Postleitzahl: | 92445 | |
Vorwahl: | 09465 | |
Lage von Meidenried in Bayern |
Meidenried ist ein Ortsteil des Marktes Neukirchen-Balbini im Landkreis Schwandorf des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meidenried liegt auf der Westseite der Staatsstraße 2150, 2,2 Kilometer nordöstlich von Neukirchen-Balbini. Am Westrand von Meidenried entspringt der Hückbach. Er fließt nach Nordwesten und mündet südöstlich von Traunhofermühle in den Mühlbach, der wiederum südöstlich von Stettnermühle in den Rörtzerbach übergeht. Nordöstlich von Meidenried erhebt sich der 507 Meter hohe Gesperlet.[2][3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meidenried (auch: Maidenreut, Maidenried, Maydenrieth, Meidenrieth, Maydenried) wurde in Zusammenhang mit der Schlacht bei Hiltersried 1433 erstmals schriftlich erwähnt. In dieser Schlacht hatte Meidenried 2 Gefallene zu beklagen.[4]
Neunburg wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts in ein Inneres und ein Äußeres Gericht unterteilt. Das Innere Gericht umfasste den Ostteil des Gebietes und das Äußere Gericht den Westteil. Die Grenze zwischen Innerem und Äußerem Gericht verlief von Norden nach Süden: Die Ortschaften Oberauerbach, Fuhrn und Taxöldern gehörten zum Äußeren Amt, während Grasdorf, Luigendorf und Pingarten zum Inneren Amt gehörten.
Meidenried gehörte zum Inneren Amt. Wie aus dem Musterungsregister hervorgeht, hatte es 1522 und 1572 jeweils 7 Mannschaften.[5]
1622 wurden für Meidenried 1 Gut, 1 Sölde, 2 Inwohner aufgeführt. Im Steuerbuch von 1631 wurde Meidenried mit 6 Höfen, 1 Gut, 1 Häusel, 71 Rindern, 17 Schweinen, 81 Schafen, 2 Bienenstöcken verzeichnet.[6] Die Steuer betrug 39 Gulden 6¼ Kreuzer.[7]
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Meidenried durch die Belagerung Neunburgs durch die Schweden und die darauf folgende Befreiung durch die kaiserlichen Truppen in den Jahren 1633 und 1634 verwüstet. Es war 1637 unbewohnt und lag öde[8]. Nach dem Dreißigjährigen Krieg hatte Meidenried 1661 nur noch 6 Mannschaften, davon 5 verheiratete Männer und 1 unverheirateter.[9] Es hatte 6 Höfe, 1 Gut, 1 Inwohner (Hütmann), 79 Rinder, 24 Schweine, 27 Schafe, 7 Ziegen, 10 Bienenstöcke.[6] Die Steuer betrug 14 Gulden 48¾ Kreuzer.[7]
1667 war in Meidenried ein Halbhof und ein Söldengütel zengerisches Lehen und ein Gut war geldolfingisches Lehen.[10]
1762 gab es in Meidenried 8 Eigentümer, 8 Inwohner, darunter 1 Tagwerker, 1 Groß- und 1 Kleinhüter; also insgesamt 16 Untertanen.[11] Es hatte 8 Anwesen, 2 Nebenhäusel, 1 Hüthaus, insgesamt 14 Herdstätten.[11][6] 1797 zahlte es Geld- und Naturalzinse von 2 Höfen und 1 Gut an das Kloster Walderbach.[6]
1808 gab es in Meidenried 8 Anwesen und ein Gemeinde-Hüthaus. Die Eigentümer waren Bräu, W. Wiedmann, Käßbaur, Probst, Thür, Gruber, St. Wiedmann.[6]
1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Meidenried zum Steuerdistrikt Alletsried. Der Steuerdistrikt Alletsried bestand aus den Ortschaften Alletsried mit 10 Anwesen, Happassenried mit 5 Anwesen und Meidenried mit 8 Anwesen.[12][13]
1820 wurden im Landgericht Neunburg vorm Wald Ruralgemeinden gebildet. Dabei kam Meidenried zur Ruralgemeinde Alletsried. Zur Ruralgemeinde Alletsried gehörten die Dörfer Alletsried mit 12 Familien, Happassenried mit 5 Familien, Meigelsried mit 5 Familien, Meidenried mit 8 Familien und die Einöde Rückhof mit 1 Familie.[14][15] Später kamen Haslarn und Grundmühle hinzu.[16] Vorübergehend gehörten Neuhaus und Sperlhof zu Alletsried.[17]
1978 wurde die Gemeinde Alletsried aufgelöst. Dabei kamen Meigelsried zur Gemeinde Rötz, Haslarn und Grundmühle zur Gemeinde Neunburg vorm Wald. Meidenried und die anderen Gemeindeteile wurden nach Neukirchen-Balbini eingemeindet.[15][18]
Meidenried gehörte zunächst zur Pfarrei Stamsried.[19] Seit 1865 gehört es zur Pfarrei Neukirchen-Balbini.[20][16][21][22] 1997 hatte Meidenried 39 Katholiken.[21]
Einwohnerentwicklung ab 1820
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1820 | 8 Familien | k. A.[14] |
1838 | 72 | 9[19] |
1861 | 68 | 27[16] |
1871 | 63 | 43[23] |
1885 | 80 | 10[17] |
1900 | 71 | 11[24] |
1913 | 50 | 8[20] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1925 | 56 | 9[25] |
1950 | 67 | 9[26] |
1961 | 48 | 9[27] |
1970 | 48 | k. A.[28] |
1987 | 35 | 8[29] |
2011 | 27 | k. A.[1] |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ a b Meidenried bei Bayernatlas. Abgerufen am 14. Dezember 2022.
- ↑ a b Meidenried bei bavarikon.de. Abgerufen am 14. Dezember 2022.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 123.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 112.
- ↑ a b c d e Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 280.
- ↑ a b Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 322.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 129.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 115.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 151.
- ↑ a b Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 138.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 330.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 353.
- ↑ a b Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 417.
- ↑ a b Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 424.
- ↑ a b c Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 718, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 839 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 436.
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 262 (Digitalisat).
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 369 (Digitalisat).
- ↑ a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 425
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 442, 444.
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 891, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 875 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 883 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 751 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 555 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 277 (Digitalisat).