Meike Kröger – Wikipedia

Kröger (r.) mit Ariane Friedrich

Meike Kröger (* 21. Juli 1986 in Berlin) ist eine ehemalige deutsche Hochspringerin.

Kröger war in ihrer Jugend zunächst Mehrkämpferin und bestritt auch Wettbewerbe im Dreisprung, ehe sie sich für den Hochsprung entschied. Ihr erster internationaler Einsatz waren die Junioreneuropameisterschaften 2005 in Kaunas. Nach dem Abitur machte sie 2006 dann ein freiwilliges soziales Jahr in Bischkek, der Hauptstadt von Kirgisistan. Dort arbeitete sie in einem Heim für Straßenkinder, lernte russisch und traf den früheren Hochsprung-Europameister Igor Paklin.[1]

Danach wurde sie zweimal, nämlich 2007 und 2008, Deutsche Juniorenmeisterin und belegte bei den Deutschen Meisterschaften 2008 mit 1,87 m den dritten Platz. In der Hallensaison 2008/09 übersprang sie bei den Deutschen Hallenmeisterschaften 1,92 m und qualifizierte sich gemeinsam mit Ariane Friedrich für die Halleneuropameisterschaften in Turin. Kröger schaffte es ins Finale, konnte aber aufgrund einer Fußverletzung unmittelbar vor dem Wettbewerb nicht daran teilnehmen.[2] 2009 verlief sehr unbeständig. Obwohl sie lediglich einmal die B-Norm für die Qualifikation zu den Weltmeisterschaften in ihrer Heimat Berlin erfüllte – gefordert waren zweimal B-Norm oder einmal A-Norm – wurde sie vom DLV nominiert und rechtfertigte das Vertrauen, indem sie sich fürs Finale qualifizierte und mit dem elften Rang ein beachtliches Ergebnis erzielte.[3] Am 28. Februar 2010 gelang ihr bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe erstmals der Sprung über die 2-Meter-Marke, dies bedeutete auch gleichzeitig die Qualifikation für die Hallenweltmeisterschaften in Doha, dort schied sie allerdings in der Qualifikation mit übersprungenen 1,85 m aus. Bei den Deutschen Meisterschaften 2010 wurde sie Zweite und im Jahr darauf Dritte. Wegen Krankheit und Verletzungen beendete sie 2012 ihre Sportlaufbahn.[4]

In der Zeitschrift Leichtathletik sprach Meike Kröger im Februar 2013 über ihre Krankheiten. Neben einer alten Knieverletzung und einer erblichen chronischen Schilddrüsenunterfunktion litt sie zeitweise unter Depressionen und konnte nicht trainieren. „Ich habe lange überlegt, ob ich das öffentlich machen soll. Aber ich hoffe, dass ich damit das Bewusstsein für psychische Erkrankungen schärfen kann. Denn ich bin sicher nicht die einzige Betroffene im Leistungssport.“[5]

Kröger misst 1,86 m und hatte ein Wettkampfgewicht von 61 kg. Ihre Freiluftbestleistung liegt bei 1,93 m, aufgestellt am 4. Juli 2009 in Ulm, in der Halle übersprang sie 2010 2,00 m. Sie startete für die LG Nord Berlin und trainierte bei Jan-Gerrit Keil.

Sie studierte an der TU Berlin Architektur. Sie beendete ihr Studium 2011 nach einem Aufenthalt in der Schweiz an der Universität Hamburg und lebt heute in Kalifornien.[6]

Einzelnachweise

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  1. Frank Bachner: Lernen in Kirgisistan. Der Tagesspiegel, 25. Juli 2009, abgerufen am 19. Juli 2010.
  2. Peter Grau: Meike Kröger – Frohnatur über der Latte. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH, 10. April 2009, abgerufen am 19. Juli 2010.
  3. Laut Ergebnisliste der IAAF ist sie nach der Disqualifikation einer Teilnehmerin einen Platz aufgerückt.
  4. Silke Bernhart: Hochsprung der Frauen - Abschied und Umbruch, www.leichtathletik.de 18. Januar 2013
  5. Depression im Sport: „Das ganze System musste erst zusammenbrechen“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Februar 2013. Abgerufen am 1. März 2013
  6. Silke Bernhart: Hochsprung der Frauen - Abschied und Umbruch, www.leichtathletik.de 18. Januar 2013