Michael Saward (Politikwissenschaftler) – Wikipedia

Michael Saward (* 1. September 1960) ist ein australischer Politikwissenschaftler, der an der University of Warwick lehrt.

Die Forschungsschwerpunkte von Michael Saward liegen in der Demokratietheorie. Er beschäftigt sich mit der Transformation von politischen Ideen, Funktionsweise von Politische Repräsentation und dem Wechselverhältnis von sozialen Bewegungen und politischen Institutionen. Er ist Mitherausgeber des Fachjournals Representation. Michael Saward erlangte größere Bekanntheit durch seine Arbeiten zum Phänomen politischer Stellvertretung und dem repräsentativen Handeln von Nichtregierungsorganisationen oder auch Celebrities.

Representative Claims

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Saward entwirft politische Repräsentation nicht als statischen (Wiedergabe-)Mechanismus, sondern als ein aktives Handeln, das eine Beziehung, eine Relation erst konstituiert. Saward behauptet, dass Repräsentation weniger durch Wahlen charakterisiert sei, als durch praktische Representative Claims (Ansprüche, jemanden oder etwas zu repräsentieren).[1][2][3]

"Elemente" eines Repräsentationsanspruchs
maker Ein maker erhebt einen Repräsentationsanspruch und benennt
subject ein Subjekt, welches als handlungsfähiger Stellvertreter
object eines Objekts dieses auch abbildend repräsentiert
referent wobei das repräsentierte Objekt auf Referenten verweist
audience und vor einem Publikum inszeniert wird

Die Perspektive von Michael Saward findet zunehmend Anwendung, wenn es darum geht, das Aufkommen und die Schwierigkeiten einer dauerhaften Etablierung von (Protest-)Bewegungen nachzuvollziehen.[4][5][6] Lobend wird hervorgehoben, dass Sawards Ansatz verständlich mache, wie repräsentatives Handeln gesellschaftliche Gruppen hervorbringt und aufrechterhält. An Saward wird kritisiert, dass sein Ansatz die Bedeutung von alternativen Akteuren der Repräsentation (Intellektuelle, Musiker etc.) über- und die Rolle von klassischen politischen Stellvertretern unterschätze.[7]

Publikationen (Auswahl)

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  • Michael Saward. University of Warwick; (englisch).
  • Michael Saward: Where are Europe's leaders? In: openDemocracy. 19. Dezember 2013; (englisch).

Einzelnachweise

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  1. Michael Saward: The representative claim (feature article: theory and practice). In: Contemporary Political Theory. Band 5, Nr. 3, August 2006, S. 297–318, doi:10.1057/palgrave.cpt.9300234 (englisch).
  2. Michael Saward: Making representations: modes and strategies of political parties. In: European Review. Band 16, Nr. 3, Juli 2008, S. 271–286, doi:10.1017/S1062798708000252 (englisch).
  3. Michael Saward: The wider canvas: representation and democracy in state and society. In: Sonia Alonso, John Keane, Wolfgang Merkel (Hrsg.): The future of representative democracy. Cambridge University Press, Cambridge 2011, ISBN 978-0-521-17703-0, S. 74–95 (englisch).
  4. Erik Jentges: Die soziale Magie politischer Repräsentation. Charisma und Anerkennung in der Zivilgesellschaft. Transcript, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-8376-1575-3, S. 40–60.
  5. Micha Fiedlschuster: Occupied Space: Repräsentation, Partizipation und Demokratie in Occupy Wall Street. In: Hubertus Buchstein (Hrsg.): Die Versprechen der Demokratie. Nomos Verlag, Baden-Baden 2013, ISBN 978-3-8487-0230-5, S. 249–267, doi:10.5771/9783845245966-248.
  6. Hendrik Claas Meyer: Repräsentation im Vielpersonenspiel. In: Markus Linden, Winfried Thaa (Hrsg.): Ungleichheit und politische Repräsentation. Nomos Verlag, Baden-Baden 2014, ISBN 978-3-8487-1298-4, S. 215–241, doi:10.5771/9783845253701_215.
  7. Markus Linden: Einschluss und Ausschluss durch Repräsentation. Theorie und Empirie am Beispiel der deutschen Integrationspolitik. Nomos Verlag, Baden-Baden 2014, ISBN 978-3-8487-1789-7, S. 181 f.