Michele Scarponi – Wikipedia

Michele Scarponi
Michele Scarponi (2006)
Michele Scarponi (2006)
Zur Person
Geburtsdatum 25. September 1979
Sterbedatum 22. April 2017
Nation Italien Italien
Disziplin Straße
Fahrertyp Bergfahrer, Rundfahrer
Internationale Team(s)
2002
2003–2004
2005–2006
2007
2008–2010
2011–2013
2014–2017
Acqua & Sapone
Domina Vacanze
Liberty Seguros-Würth
Acqua & Sapone-Caffè Mokambo
Androni Giocattoli-Serramenti PVC Diquigiovanni
Lampre-Merida
Astana Qazaqstan Team
Wichtigste Erfolge

Gesamtwertung Giro d’Italia 2011
Gesamtwertung Tirreno–Adriatico 2009
drei Etappen Giro d’Italia 2009, 2010

Michele Scarponi (* 25. September 1979 in Filottrano; † 22. April 2017 ebenda) war ein italienischer Radrennfahrer. Er wurde nachträglich zum Sieger des Giro d’Italia 2011 erklärt.

Scarponi begann seine Karriere 2002 bei dem italienischen Radsportteam Acqua e Sapone. Nach einem Jahr wechselte er zu Domina Vacanze, mit dem er bei den Klassikern Flèche Wallonne und Lüttich–Bastogne–Lüttich Vierter bzw. Siebter wurde. Bei der Friedensfahrt 2004 gewann er eine Etappe und die Gesamtwertung.

2006 wurde Scarponi von der Tour de France ausgeschlossen, da er unter Dopingverdacht geraten war. Am 8. Mai 2007, also einen Tag nach Bassos Geständnis, räumte auch Scarponi ein, dass er etwas mit dem Dopingskandal Fuentes zu tun habe. Außerdem versprach er eine umfassende Aufklärung. Er wurde hierauf durch den italienischen Radsportverband FCI mit einer 18-monatigen Sperre belegt, die bis zum 15. November 2008 dauerte.[1]

Nach Ablauf seiner Dopingsperre hatte Scarponi seinen bis dahin größten Erfolg, den Gesamtsieg der Fernfahrt Tirreno-Adriatico 2009, den er sich mit einem Etappensieg sicherte. Beim Giro d’Italia 2009 gelangen ihm zwei Etappensiege.

2010 verpasste er seinen Erfolg bei Tirreno-Adriatico zu wiederholen, da ihm Stefano Garzelli auf der letzten Etappe in einem Zwischensprint die fehlenden Sekunden abnahm und so zeitgleich mit Scarponi lag, so dass die besseren Etappenplatzierungen Garzelli zum Gesamtsieger machten.[2] Beim Giro fuhr er zum ersten Mal auf eigene Rechnung. Seine Form reichte zu einem Etappensieg und zum vierten Gesamtrang.

Den Giro d’Italia 2011 beendete Scarponi 6:10 Minuten hinter Alberto Contador, der jedoch nachträglich wegen eines Dopingvergehens bei der Tour de France 2010 gesperrt wurde,[3] so dass Scarponi nachträglich Gesamtsieger wurde.

Ende 2012 wurde Scarponi durch das italienische Olympische Komitee CONI für drei Monate bis zum 1. Januar 2013 gesperrt. Die Sperre begann rückwirkend am 1. Oktober 2012. Er hatte zugegeben, dass er sich durch den im italienischen Sport lebenslang als Trainer und Teamarzt gesperrten Michele Ferrari in Trainingsfragen beraten ließ.[4]

2013 fuhr Scarponi zum insgesamt dritten Mal auf den vierten Gesamtrang beim Giro d’Italia. Bei der Tour de France 2014 war er einer der Helfer des Gesamtsiegers Vincenzo Nibali.

Am 22. April 2017 wurde Scarponi während einer Trainingsfahrt in seinem Geburtsort Filottrano tödlich verletzt, als er frontal mit einem Kleintransporter kollidierte. Nur wenige Tage zuvor hatte er bei der Tour of the Alps mit der ersten Etappe sein letztes Radrennen gewonnen.[5][6]

2004

2007

2009

2010

2011

2013

2015

2016

2017

Grand Tours-Platzierungen

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Grand Tour200220032004200520062007200820092010201120122013201420152016
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro181647DNF314144DNF16
Gelbes Trikot Tour de FranceTour32244941
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta1311DNF1511
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Commons: Michele Scarponi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. 18 Monate Doping-Sperre für Scarponi. radsport-news.com, Juli 2007, abgerufen am 22. April 2017.
  2. Garzelli fängt Scarponi noch ab. radsport-news.com, 16. März 2010, abgerufen am 22. April 2017.
  3. a b Alberto Contador found guilty of an anti-doping rule violation by the Court of Arbitration for Sport (CAS): Suspension of two years (Memento vom 2. November 2012 im Internet Archive),tas-cas.org, 6. Februar 2012, abgerufen am 6. Februar 2012, (Englisch, PDF; 187 kB).
  4. Milde Strafe für Scarponi nach Kontakt zu Doping-Arzt. rad-net.de, 12. Dezember 2012, abgerufen am 22. April 2017.
  5. Rad-Star stirbt bei Trainingsunfall. sport1.de, 22. April 2017, abgerufen am 22. April 2017.
  6. Astana-Profi Scarponi bei Trainingsunfall getötet. rad-net.de, 22. April 2017, abgerufen am 22. April 2017.