Millener Mühlen – Wikipedia

Millener Mühlen

Millener Mühle in Selfkant-Millen
Millener Mühle in Selfkant-Millen

Millener Mühle in Selfkant-Millen

Lage und Geschichte

Millener Mühlen (Nordrhein-Westfalen)
Millener Mühlen (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 51° 1′ 30″ N, 5° 52′ 36″ OKoordinaten: 51° 1′ 30″ N, 5° 52′ 36″ O

Standort Deutschland
Nordrhein-Westfalen
Kreis Heinsberg
Gemeinde Selfkant
Gewässer Rodebach
Erbaut 12./13. Jahrhundert
Stillgelegt 1960 Einstellung des Mahlbetriebs
Technik
Nutzung Öl- und Getreidemühle

Mahlwerk 2 Mahlgänge 1 Ölpresse
Antrieb Wassermühle
Wasserrad unterschlächtig
Website Website des Ortes Millen

Die Millener Mühlen sind zwei am Rodebach gelegene Wassermühle mit einem unterschlächtigen Wasserrad in Selfkant, einer ländlichen Gemeinde im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg.

Die Millener Mühlen haben ihre Standorte auf der rechten und linken Seite des Rodebachs im Ortsteil Millen in der Gemeinde Selfkant. Da der Bachlauf die deutsch-niederländische Grenze bildet, liegt die linksseitige Mühle in den Niederlanden. Die Gelände, auf denen die Mühlengebäude stehen, haben eine Höhe von ca. 40 m über NN. Nachbarmühlen sind oberhalb der Kornmühle Tüddern sowie unterhalb der Isenbrucher Mühle.

Der Rodebach versorgte bis in das letzte Jahrhundert vierzehn Mühlen mit Wasser. Der Bach beginnt an einem Rückhaltebecken in der Nähe von Siepenbusch in der Stadt Übach-Palenberg in einer Höhe von 105 m über NN. Bis zur Mündung in die Geleenbeek bei Oud-Roosteren in den Niederlanden hat der Rodebach eine Länge von 28,9 km. Die Mündungshöhe beträgt 29 m über NN. Die Pflege und Unterhaltung des Rodebachs und seiner Nebenbäche unterliegt den jeweiligen, anliegenden Städten und Gemeinden. → Siehe auch Rodebach

Millens Ursprung war die Burg eines Adelsgeschlechts. 1118 wird erstmals ein Heribert von Millen als Gefolgsmann des Grafen von Geldern genannt. Im 13. Jahrhundert ging Millen an Heinsberg über, das seinerseits im 15. Jahrhundert durch Heirat an den Herzog von Jülich fiel. Dieser machte es zum Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes. Im Jahre 1536 wird von einem „Hilger Molner“ diesseits und „Hermann Molner“ von der „annder syde“ berichtet. Damals gab es also schon zwei Mühlen. Eine Mühle war eine Getreidemühle, die andere eine Ölmühle, ehe schließlich beide nur noch Getreide mahlten. Trotz der staatsrechtlichen Trennung blieben die Mühlen bis zu ihrer Stilllegung Ende der 1960er Jahre eine wirtschaftliche Einheit. Die zuletzt eingesetzte Turbine trieb über eine Transmission beide Mühlen an. Nach der Stilllegung wurde die deutsche Mühle verkauft, während die niederländische Mühle beim Schloss verblieb. Beide Mühlen stehen unter Denkmalschutz.

Baujahr ca. 1800, Backsteinmühlengebäude weiß geschlämmt mit Walmdach, Traufgesims mit Klötzchenfries, zwei zu dreiachsig, zweigeschossig, Fenster im Obergeschoss rundbogig und im Erdgeschoss teilweise mit Holzblockzargen, rundbogige Toreinfahrt und Haupteingang mit Holzzargen eingefasst.

Denkmalliste Selfkant Nr. 31, Eintrag: 27. März 1985

  • Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer 2. Auflage. Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, S. 254–256.
  • Wilhelm Pieper: Das letzte Mühlenrad auf dem Rodebach Heimatkalender 1995 Kreis Heinsberg S. 158–164
  • Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen Topographische Karte 1:50 000 L 5102 Geilenkirchen und L 5000 Selfkant, ISBN 3-89439-417-X
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