Milzau – Wikipedia
Milzau Stadt Bad Lauchstädt | |
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Koordinaten: | 51° 23′ N, 11° 54′ O |
Höhe: | 94 m ü. NN |
Fläche: | 17,34 km² |
Einwohner: | 845 (31. Mrz. 2015) |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 |
Postleitzahl: | 06246 |
Vorwahl: | 034635 |
Lage von Milzau in Bad Lauchstädt |
Milzau ist eine Ortschaft und ein gleichnamiger Ortsteil der Stadt Bad Lauchstädt im Saalekreis in Sachsen-Anhalt (Deutschland).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Milzau liegt an der Laucha, ca. 8 km nördlich des Geiseltalsees, 9 km westlich von Merseburg und 22 km südlich von Halle (Saale).
Ortsgliederung und Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft Milzau besteht aus neun Ortsteilen:
- Bischdorf
- Burgstaden
- Kleingräfendorf
- Krakau
- Milzau
- Netzschkau
- Oberkriegstedt
- Schadendorf
- Unterkriegstedt
Die Ortsteile wurden zu folgenden Zeiten eingemeindet:
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
---|---|---|
Bischdorf | 01.04.1937 | Eingemeindung nach Milzau |
Burgstaden | 01.07.1950 | Eingemeindung nach Milzau |
Kleingräfendorf | 01.07.1950 | Eingemeindung nach Milzau |
Krakau | 01.04.1939 | Eingemeindung nach Kleingräfendorf |
Milzau | 01.01.2010 | Eingemeindung nach Bad Lauchstädt |
Netzschkau | 01.04.1937 | Eingemeindung nach Milzau |
Oberkriegstedt | 01.04.1937 | Eingemeindung nach Burgstaden |
Schadendorf | 01.04.1937 | Eingemeindung nach Burgstaden |
Unterkriegstedt | 01.04.1937 | Eingemeindung nach Burgstaden |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Milzau wurde im zwischen 881 und 899 entstandenen Hersfelder Zehntverzeichnis erstmals als Milisa genannt. Die heutigen neun Ortsteile der Ortschaft Milzau gehörten zum Hochstift Merseburg, welches seit 1561 unter kursächsischer Hoheit war und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte. Die neun Orte gehörten zu folgenden Ämtern[1]:
Ort | Amtszugehörigkeit |
---|---|
Bischdorf | Amt Merseburg |
Burgstaden | Amt Merseburg |
Kleingräfendorf | Amt Lauchstädt |
Krakau | Amt Lauchstädt |
Milzau | Amt Merseburg |
Netzschkau | Amt Lauchstädt (Exklave) |
Oberkriegstedt | Amt Merseburg |
Schadendorf | Amt Lauchstädt |
Unterkriegstedt | Amt Merseburg |
Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen die neun Orte der heutigen Ortschaft Milzau zu Preußen und wurden dem Kreis Merseburg[2] im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1952 gehörten. Am 1. April 1937 erfolgte die Eingemeindung von Bischdorf und Netzschkau nach Milzau und die von Schadendorf, Ober- und Unterkriegstedt nach Burgstaden. Krakau wurde am 1. April 1939 nach Kleingräfendorf eingegliedert. Burgstaden mit seinen drei Ortsteilen und Kleingräfendorf mit seinem Ortsteil wurden wiederum am 1. Juli 1950 nach Milzau eingemeindet, wodurch der Ort nun aus neun Ortsteilen bestand.[3][4] 1952 kam Milzau zum Kreis Merseburg im Bezirk Halle, der 1994 im Landkreis Merseburg-Querfurt und 2007 im Saalekreis aufging.
Von 2005 bis 2009 gehörte Milzau zur Verwaltungsgemeinschaft Bad Lauchstädt. Bis zur Eingemeindung in die Goethestadt Bad Lauchstädt am 1. Januar 2010[5] war Milzau eine selbständige Gemeinde mit den zugehörigen Ortsteilen Bischdorf, Netzschkau, Burgstaden, Unterkriegstedt, Oberkriegstedt, Schadendorf, Kleingräfendorf und Krakau. Letzter Bürgermeister Milzaus war Günter Teichmann.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Grün auf goldenem, mit einem blauen Wellenbalken belegtem Schildfuß eine silberne Eiche mit neun Blättern und sechs Früchten.“
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt in unmittelbarer Nähe der Bundesautobahn 38, die Ausfahrt Merseburg-Nord (24) ist 2 km entfernt.
In Milzau befand sich ein Bahnhof an der Bahnstrecke Merseburg–Schafstädt.[6] Die Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle wurde bei Milzau unter die inzwischen eingestellte Bahnlinie gelegt. Milzau ist heute durch den Landesbus 728 der Personennahverkehrsgesellschaft Merseburg-Querfurt im Landesnetz Sachsen-Anhalt erreichbar[7][8].
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus Kriegstedt stammen Carl Friedrich Rudolph von Grünberg (1785–1850), königlich-sächsischer Oberhofgerichtsrat zu Leipzig, Hof-, Regierungs- und Landrat in Merseburg und Ludwig Weidlich (um 1807–1877), Landrat des Kreises Merseburg.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Milzau und seinen Ortsteilen gibt es mehrere Kirchen und Gutshäuser.
- Rittergut Unterkriegstedt
- Portal des Gutshauses Unterkriegstedt
- Gutshaus Netzschkau
- Kirche in Krakau
- Kirche St. Maria Kriegstedt
- Büste von Ernst Thälmann in Milzau, im Hintergrund das Kraftwerk Schkopau
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Steffan Bruns: Ortschronik Krakau: inkl. Klein Gräfendorf (Sachsen-Anhalt, Saalekreis, Schwarzeichetal), mit dem Ortsfamilienbuch der Gemeinden. Vollständige Auswertung der Kirchenbücher für die Jahre 1599–1899. Plaidt: Cardamina 2014, ISBN 978-3-86424-194-9
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 84 f.
- ↑ Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900
- ↑ Milzau und seine Ortsteile auf gov.genealogy.net
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
- ↑ S.a. Meßtischblatt Merseburg 2679 (West), 1930, Deutsche Fotothek
- ↑ Bus 728 verbindet als Landeslinie künftig Merseburg mit Bad Lauchstädt und Schafstädt ( vom 3. September 2014 im Internet Archive)
- ↑ Fahrplan 2015: Die wichtigsten Neuerungen im Bahn-Bus-Landesnetz ( vom 26. Juni 2015 im Internet Archive)