Mosdok – Wikipedia

Stadt
Mosdok
Моздок (russisch)
Мӕздӕг (ossetisch)
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Nordkaukasus
Republik Nordossetien-Alanien
Rajon Mosdok
Oberhaupt Georgi Adamow
Gegründet 1763
Stadt seit 1785
Fläche km²
Bevölkerung 38.768 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 4308 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 130 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7)86736
Postleitzahl 363750
Kfz-Kennzeichen 15
OKATO 90 230 501
Website http://www.mozdok.ru/
Geographische Lage
Koordinaten 43° 45′ N, 44° 39′ OKoordinaten: 43° 45′ 0″ N, 44° 39′ 0″ O
Mosdok (Europäisches Russland)
Mosdok (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Mosdok (Republik Nordossetien-Alanien)
Mosdok (Republik Nordossetien-Alanien)
Lage in Nordossetien-Alanien
Liste der Städte in Russland

Mosdok (russisch Моздок, ossetisch Мӕздӕг/? Mæsdæg}) ist eine Stadt in der nordkaukasischen Republik Nordossetien-Alanien in Russland mit 38.768 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Der Name der Stadt kommt aus der kabardinischen Sprache und bedeutet „dichter Wald“.[2]

Die Stadt liegt nordöstlich des Großen Kaukasus, am Südrand der Terek-Kuma-Niederung, etwa 90 km nördlich der Republikhauptstadt Wladikawkas am hohen linken Ufer des Terek.

Mosdok ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Die Stadt liegt an der als Abkürzung der Hauptstrecke der Nordkaukasus-Eisenbahn 1915 eröffneten Eisenbahnstrecke ProchladnyGudermes. Nachdem die Ursprungsstrecke über Grosny infolge der Tschetschenienkriege unbefahrbar wurde, ist dies die einzige Direktverbindung von Rostow am Don in Richtung Machatschkala und Baku.

Im Jahr 1759 nahm der Herrscher der sogenannten „Kleinen Kabardei“, Kurgoka Kantschokin, das Christentum an (orthodoxer Taufname Andrei Iwanow), unterwarf sich dem Russischen Reich und siedelte sich mit gut 100 Kabardinern und Osseten in den zu dieser Zeit dichten Wäldern des Terektals an. Die befestigte Siedlung wurde nach der Gegend benannt, kabardinisch mes degu für tiefer Wald. 1763 wurde eine Festung an der Kaukasischen Linie erbaut, die 1765 als Mosdok das Stadtrecht erhielt.

1770 wurden 517 Kosakenfamilien von der Wolga in die Gegend von Mosdok umgesiedelt und das Mosdoker Kosaken-Regiment der Terekkosaken gegründet. 1772 war in Mosdok kurzzeitig der Donkosake Jemeljan Pugatschow inhaftiert, konnte jedoch aus dem Gefängnis fliehen und wurde wenig später Anführer des Bauernaufstandes im Wolga-Ural-Gebiet. Im gleichen Jahr besuchte der deutsche Naturforscher Samuel Gottlieb Gmelin die Stadt.

1777 begann an der damaligen Südgrenze des Russischen Reiches die Errichtung der Asow-Mosdoker Verteidigungslinie, deren östlicher Endpunkt die Festung Mosdok wurde. 1785 wurde Mosdok Verwaltungszentrum eines Kreises (Ujesd) der Statthalterschaft Kaukasus, 1822 – der Oblast Kaukasus. In dieser Zeit war Mosdok eines der wichtigsten Handelszentren der Region, in dem u. a. der jährliche Mosdoker Herbstmarkt (Mosdokskaja ossennjaja jarmarka) stattfand.

Als in den 1870er bis 1890er Jahren die Hauptstrecke der Nordkaukasus-Eisenbahn weit südlich um die Stadt herumgeführt wurde (über BeslanNasran–Grosny), verlor Mosdok seine Bedeutung und den Stadtstatus. 1915 erreichte die Eisenbahn jedoch auch Mosdok. Die wirtschaftliche Lage verbesserte sich nach Beendigung des Russischen Bürgerkrieges, sodass das Stadtrecht 1925 bestätigt wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Mosdok am 25. August 1942 von den deutschen Truppen eingenommen, die hier den Terek überschritten, und am 24. Januar 1943 von der Roten Armee zurückerobert.

Seit den Tschetschenienkriegen ab 1994 befinden sich in und um Mosdok einige wichtige Stützpunkte der russischen Streitkräfte. Am 1. August 2003 starben bei einem vermutlich von Tschetschenen ausgeführten Bombenanschlag auf das Militärkrankenhaus der Stadt 41 Menschen.

Bevölkerungsentwicklung

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Altes Stadtwappen (1842)
Jahr Einwohner
1897 9.330
1939 19.081
1959 25 611
1979 34 394
1989 38.037
2002 42.865
2010 38.768

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Mosdok besitzt ein Heimatmuseum.

Persönlichkeiten

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  • Juri Andropow (1914–1984), sowjetischer Politiker, verbrachte in Mosdok seine Jugend

Mosdok ist Zentrum eines Landwirtschaftsgebietes und der Lebensmittelindustrie (Fleisch- und Milcherzeugnisse, Brauerei, Weinbau). Daneben gibt es Betriebe der Leichtindustrie (Gardinen, Kartonagen) und der Bauwirtschaft.

Commons: Mosdok – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Thomas M. Barrett (1999). At the edge of empire: the Terek Cossacks and the North Caucasus frontier, 1700-1860. Westview Press, ISBN 0-8133-3671-6, p. 44.