Muhazi-See – Wikipedia
Muhazi-See Mohasi-See | |||
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Lage | Ruanda | ||
Zuflüsse | u. a. Buganya, Bwanya, Gatare, Kanyonyomba, Kagende, Kirunura, Njuma, Ntaruka, Nyakambu, Rwandenz, Rwanutemya | ||
Abfluss | → Nyabugogo → Nyabarongo → Kagera-Nil → Victoria-Nil → Kyoga-Nil → Albert-Nil → Weißer Nil → Nil → Mittelmeer | ||
Größere Städte in der Nähe | Rwamagana | ||
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Koordinaten | 1° 51′ 0″ S, 30° 24′ 0″ O | ||
Daten zum Bauwerk | |||
Bauzeit | 1999 | ||
Daten zum Stausee | |||
Höhenlage (bei Stauziel) | 1445 m | ||
Wasseroberfläche | 34,1 km²[1][2] | ||
Stauseelänge | 37 km[3] | ||
Stauseebreite | 0,6 km[1] | ||
Maximale Tiefe | 14 m[2] (mittl. Tiefe 10 m[2]) | ||
Einzugsgebiet | ca. 830 km²[2] |
Der Muhazi-See oder Mohasi-See (Kinyarwanda Ikiyaga cya Muhazi, französisch Lac Muhazi, englisch Lake Muhazi) ist ein Stausee in Ruanda, der zu einem Großteil in der Ostprovinz liegt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Muhazi-See liegt in einer Bergregion etwa 30 km nordöstlich der Hauptstadt Kigali auf einer Höhe von 1444 m.[1][3] Die Südseite befindet sich im Distrikt Rwamagana, während die Nordseite im Distrikt Gatsibo liegt. Ein Stück der Nordostseite liegt zudem im Distrikt Kayonza und der äußerste Nordwesten im Distrikt Gicumbi und Südwesten im Distrikt Gasabo.[2] Der See hat eine Gesamtfläche von 34,10 km² und eine in Ost-West-Richtung langgestreckte, geschlängelte Form mit einer Gesamtlänge von etwa 37 Kilometern und einer Breite von 0,6 bis 2 Kilometern.[3] Die mittlere Tiefe liegt bei 10 Metern und die maximale bei 14 Metern.[2]
Hydrologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Muhazi-See hat ein Einzugsgebiet von etwa 830 km²[2] und ist ein großer Teil des Einzugsgebiets des südwestlich abfließenden Nyabugogo, eines linken Nebenflusses des Nyabarongo.[3] Zuflüsse des Sees sind auf der Nordseite von Westen nach Osten u. a. der Gatare, Buganya, Bwanya, Njuma, Kanyonyomba, Kagende und Nyakambu sowie auf der Südseite der Kirunura, Rwanutemya, Rwandenzi und Ntaruka.[4] Der Wasserpegel des Sees variiert mit den Jahreszeiten um etwa 50 bis 70 Zentimeter. Von Juni bis August ist der Zufluss am geringsten und der Wasserpegel sinkt.[3] Der jährliche Gesamtniederschlag in der Region liegt zwischen 858 und 1154 mm und die Lufttemperaturen zwischen 18 und 21 °C.[2] Das Wasser des Muhazi-Sees weist durch die Landwirtschaft im Einzugsgebiet eine Zunahme von Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie Verschlammung auf.[4]
Staudamm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund fallender Pegel durch zunehmenden Wasserbedarf für die Landwirtschaft und die südlich gelegene Stadt Rwamagana wurde 1999 am Westende des Sees ein Staudamm aus Beton gebaut, der einen „seit jeher“ bestehenden Erddamm ersetzte.[5]
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Muhazi-See breitet sich die invasive Dickstielige Wasserhyazinthe aus.[6] Das Phytoplankton des Sees besteht mehrheitlich aus der Cyanobakterienart Microcystis aeruginosa und der Dinoflagellatenart Ceratium hirundinella.[7]
Ursprünglich im See vorkommende Fischarten sind Arten der Gattung Haplochromis sowie die Karpfenfischart Enteromius mohasicus und die Raubwelsart Clarias liocephalus. Im Laufe der Jahre eingeführte Arten sind u. a. der Afrikanische Raubwels, der Karpfen und die Buntbarscharten Oreochromis niloticus und Coptodon rendalli sowie 1989 der Äthiopische Lungenfisch, der teilweise als invasive Art angesehen wird.[6] Fressfeinde für die Fische im See sind beispielsweise Pelikane und Eisvögel sowie die zahlreich vorkommenden Otter.[1] Weitere Tierarten im See sind Schnecken der Gattungen Biomphalaria und Bulinus, die als Zwischenwirte für die von Larven verursachte Wurmerkrankung Schistosomiasis von gesundheitlichem Interesse sind.[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Frédéric Bizimana: Situation de la pêche au Lac Muhazi. In: Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen. Juni 1989, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
- ↑ a b c d e f g h Edovia Dufatanye Umwali, Alishir Kurban, Alain Isabwe, Richard Mind’je, Hossein Azadi, Zengkun Guo, Madeleine Udahogora, Anathalie Nyirarwasa, Jeanine Umuhoza, Vincent Nzabarinda, Aboubakar Gasirabo & Gulnur Sabirhazi: Spatio-seasonal variation of water quality influenced by land use and land cover in Lake Muhazi. In: Scientific Reports. Band 11, Nr. 17376, 2021, doi:10.1038/s41598-021-96633-9 (englisch).
- ↑ a b c d e Alsaad Ndayizeye: Hydrology of Lake Muhazi and new dyke. (PDF; 1,59 MB) In: Rwanda Water Portal. Abgerufen am 19. Mai 2023 (englisch).
- ↑ a b Theogene Nizeyimana: Mobilizing the justification measure for eutrophication and siltation in Muhazi lake and its catchments. (PDF; 709 KB) In: Rwanda Water Portal. Abgerufen am 19. Mai 2023 (englisch).
- ↑ D. Usanzineza, I. Nhapi, J.B. Gashagaza, J. J. Kashaigili: Heavy metal pollution and nutrient levels in Lake Muhazi, Rwanda. 2012 (englisch, suanet.ac.tz [PDF; 146 kB]).
- ↑ a b Rwanda State of Environment and Outlook Report. Chap V. Biodiversity and genetic resources. In: Rwanda Environment Management Authority. Abgerufen am 18. Mai 2023 (englisch). (PDF; 1,01 MB)
- ↑ R. Mukankomeje, P. D. Plisnier, J. P. Descy et al.: Lake Muzahi, Rwanda: limnological features and phytoplankton production. In: Hydrobiologia. Band 257, 1993, S. 107–120, doi:10.1007/BF00005951 (englisch).
- ↑ Nyirishema Richard: Case of Lake Muhazi. (PDF; 1,85 MB) In: Rwanda Water Portal. Abgerufen am 19. Mai 2023 (englisch).