Nadeschda Stepanowna Woronez – Wikipedia
Nadeschda Stepanowna Woronez, geboren Kulschinskaja, (russisch Надежда Степановна Воронец, урожд. Кулжинская; * 1881 in Neschin, Gouvernement Tschernigow; † 1979) war eine russische bzw. sowjetische Geologin und Paläontologin.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Gymnasiumsabschluss 1902 in St. Petersburg studierte Woronez in St. Petersburg in den Höheren Bestuschew-Kursen für Frauen in der Geologie-Gruppe Franz Loewinson-Lessings der Physikalisch-Mathematischen Fakultät (Abschluss 1914).[1] Sie beherrschte Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch. Mit Loewinson-Lessing reiste sie in den Kaukasus zu einem geologischen Praktikum. In der Sommerexpedition 1910 des Geologischen Komitees auf der Krim arbeitete sie unter der Leitung Konstantin Fochts. Mit ihrem Mann Woronez reiste sie 1910–1911 nach Italien und erkundete den Vesuv. Im Ersten Weltkrieg gab sie 1914–1916 Privatstunden in Petrograd. In der Abteilung für Bodenverbesserung des Landwirtschaftsministeriums befasste sie sich als Bodenkundlerin mit den Böden Westsibiriens.
Nach der Oktoberrevolution leitete Woronez 1918–1919 die wissenschaftliche Bibliothek des Obersten Rats für Volkswirtschaft in Moskau.
Ab 1926 arbeitete Woronez in Leningrad als Geologin-Paläontologin in dem Geologischen Komitee, das 1931 das Zentrale Forschungsinstitut für Geologische Prospektion (ZNIGR) wurde.[1] Sie wechselte 1934 als Oberpaläontologin in das Moskauer Institut für Mineralische Rohstoffe (ab 1935 Allunionsinstitut für Mineralische Rohstoffe (WIMS)). Nach der Beendigung des Arbeitsthemas im WIMS arbeitete sie ab 1937 auf Vertragsbasis in Leningrad.
Nach Beginn des Deutschen Angriffskriegs gegen die Sowjetunion arbeitete Woronez in den Schützengräben, beim Straßenräumen und bei der Luftabwehr des blockierten Leningrads. Ab 1943 erhielt sie eine persönliche Pension.
Ab 1949 war Woronez wissenschaftliche Mitarbeiterin und Arbeitsgruppenleiterin im Forschungsinstitut für Arktis-Geologie (NIIGA) in Leningrad.[1] Sie beschrieb die neue Inoceramen-Gattung Eoinoceramus Voronetz.[2] Nach ihr wurde 1964 der fossile Kopffüßer Cadoceras voronetsae FREBOLD 1964 benannt.[3] Ihre paläontologische Sammlung wird im Museum des ZNIGR aufbewahrt. Sie wurde 1971 Ehrenmitglied der Sowjetischen Paläontologischen Gesellschaft.[4][5] Zu ihrem 130. Geburtstag 2011 wurde die 47. Tagung der Russischen Paläontologischen Gesellschaft ihrem Werk gewidmet.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Medaille „Für die Verteidigung Leningrads“ (1944)
- Beste im Sozialistischen Wettbewerb
- Anerkennungsurkunde der Hauptverwaltung des Nördlichen Seewegs (1951)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katalog der Russischen Nationalbibliothek: Воронец, Надежда Степановна
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Ершова Е. С., Мельников А. В.: Исследователь мезозойской фауны Севера СССР (и Севера Сибири): к 100-летию со дня рождения Н. С. Воронец. In: Геология и геофизика. Nr. 1, 1983, S. 143–144.
- ↑ Воронец Н. С.: Новый род Eoinoceramus Voronetz, gen. nov. из юрских отложений Севера Сибири. In: Сборник статей по палеонтологии и биостратиграфии. 25. Auflage. NIIGA, Leningrad 1961, S. 81–84.
- ↑ Крымгольц Г.Я, Крымгольц Н. Г.: Cadoceras voronetsae, Frebold 1964 — класс головоногих моллюсков, верхняя юра Канады. In: Имена отечественных геологов в палеонтологических названиях. St. Petersburg 2000, S. 18.
- ↑ Почётные члены ПО: по годам избрания. In: Палеонтологическому обществу России — 100 лет: Исторический очерк. ВСЕГЕИ, St. Petersburg 2016, ISBN 978-5-93761-240-3, S. 224–227.
- ↑ Надежда Степановна Воронец – одна из первых в России женщин палеонтол (abgerufen am 22. August 2024).
Personendaten | |
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NAME | Woronez, Nadeschda Stepanowna |
ALTERNATIVNAMEN | Воронец, Надежда Степановна (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russische bzw. sowjetische Geologin und Paläontologin |
GEBURTSDATUM | 1881 |
GEBURTSORT | Neschin |
STERBEDATUM | 1979 |