Najla Bouden Romdhane – Wikipedia
Najla Bouden Romdhane (arabisch نجلاء بودن رمضان, DMG Naǧlāʾ Būdan Ramaḍān; * 29. Juni 1958 in Kairouan) ist eine tunesische Geologin und Politikerin. Sie war von Oktober 2021 bis August 2023 Premierministerin ihres Landes und die erste Frau im Amt eines Premierministers in der arabischen Welt.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bouden Romdhane studierte Geologie an der École spéciale des travaux publics, du bâtiment et de l’industrie in Paris, 1987 schrieb sie an der École des mines de Paris eine Dissertation zu Erdbeben.[1]
Bouden Romdhane war Hochschulprofessorin an der Nationalen Ingenieurschule von Tunis (einer Fakultät der Universität Tunis El Manar) mit dem Schwerpunkt Geowissenschaften. Ihre Arbeit konzentrierte sich u. a. auf die Erdbebengefährdung in Tunis. 2011 wurde sie Generaldirektorin für Qualitätssicherung im Ministerium für Hochschulbildung und wissenschaftliche Forschung. Im Jahr 2015 war sie als Projektmanagerin im Büro von Minister Salim Shoura tätig.
Ab September 2016 war sie im selben Ministerium Leiterin für die Umsetzung eines Hochschulreformprojekts zuständig, das die Beschäftigungsfähigkeit von Hochschulabschlüssen fördern sollte.
Romdhane wurde im September 2021 vom Präsidenten Tunesiens, Kais Saied, mit der Bildung einer Regierung beauftragt. Sie folgte damit auf Hichem Mechichi. Zuvor war sie im tunesischen Bildungsministerium tätig gewesen, wo sie für die Umsetzung von Projekten der Weltbank zuständig war.[2] Bouden Romdhane erklärte, dass eine Hauptaufgabe ihrer Regierung die Korruptionsbekämpfung sein werde.[3] Am 11. Oktober 2021 wurde das Kabinett Bouden vereidigt. Acht der 24 weiteren Mitglieder dieses Kabinetts waren Frauen.[4] Die Machtbefugnisse des Kabinetts waren allerdings grundsätzlich stark eingeschränkt, da der Staatspräsident seit September 2021 per Dekret regiert.[5]
Am 1. August 2023 wurde Bouden Romdhane von Staatspräsident Saied als Premierministerin entlassen. Ahmed Hachani wurde am selben Tag als ihr Nachfolger vereidigt.[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nejla Bouden-Romdhane: Contribution à l’étude de la fragmentation des massifs rocheux à l’explosif. Paris, France 1987 (sudoc.fr [abgerufen am 30. September 2021] École nationale supérieure des mines).
- ↑ Najla Bouden – Geologin wird erste Ministerpräsidentin Tunesiens. In: tagblatt-wienerzeitung.at. 29. September 2021, abgerufen am 29. September 2021.
- ↑ Tunesien bekommt erstmals Regierungschefin. In: spiegel.de. 29. September 2021, abgerufen am 3. August 2023.
- ↑ Hans-Christian Rößler: Tunesien hat wieder eine Regierung. In: faz.net. 11. Oktober 2021, abgerufen am 11. Oktober 2021.
- ↑ Neue Regierung in Tunesien vereidigt. In: dw.com. 11. Oktober 2021, abgerufen am 12. Oktober 2021.
- ↑ Tunesiens Präsident entlässt seine Ministerpräsidentin. In: zeit.de. 2. August 2023, abgerufen am 2. August 2023.
Personendaten | |
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NAME | Bouden Romdhane, Najla |
ALTERNATIVNAMEN | Bouden, Najla; Būdan Ramaḍān, Naǧlā’; نجلاء بودن رمضان (arabisch) |
KURZBESCHREIBUNG | tunesische Geologin und Politikerin |
GEBURTSDATUM | 29. Juni 1958 |
GEBURTSORT | Kairouan |