Nassef Sawiris – Wikipedia

Nassef Sawiris (arabisch ناصف ساويرس, DMG Nāṣif Sāwīris; * 19. Januar 1961 in Kairo)[1] ist ein ägyptisch-belgischer[2] Unternehmer und Milliardär.

Sawiris entstammt einer wohlhabenden koptischen[3] Familie.[1] Sein Vater Onsi Sawiris hatte 1950[3] ein Bauunternehmen gegründet, das 1961 nationalisiert wurde.[1] Nach einer Zeit im libyschen Exil gründete er nach seiner Rückkehr 1972 Orascom.[1] Nassef Sawiris ältere Brüder sind Naguib Sawiris (* 1954) und Samih Sawiris (* 1957).[1] Sawiris besuchte die Deutsche Evangelische Oberschule in Kairo und erwarb 1982 einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften an der University of Chicago.[1]

Seit 1982 übernahm Nassef Sawiris Führungsaufgaben bei OCI; 1998 stieg er zum CEO dieser Unternehmensgruppe auf,[2] die sich heute auch auf die Herstellung von Düngemitteln konzentriert. 2008 verkaufte Sawiris die Zement- und Baumaterialgruppe seines Unternehmens für 12,8 Milliarden US-Dollar an das französische Bauunternehmen Lafarge,[1] in dessen Vorstand er von 2008 bis zur Fusionierung von Lafarge mit Holcim (2015) tätig war.[2] 2008 erfolgte auch der Einstieg in den Düngemittel-Sektor.[1] Mit Stand 2022 agieren die Unternehmen von Sawiris vor allem im Bausektor sowie im Düngemittelbereich.[1] Seit 2015 zählt er zu den Großaktionären von Adidas[4] und ist dort Mitglied im Aufsichtsrat.[5] Er besitzt zudem ein größeres Aktienpaket von Holcim.[5] 2018 übernahm er zusammen mit dem amerikanischen Milliardär Wes Eden den englischen Fußballclub Aston Villa.[6] Im Februar 2023 erwarb das Unternehmen der beiden 46 % des portugiesischen Erstligisten SC Vitória Guimarães.[7] Ende 2020 erwarb Sawiris eine fünfprozentige Beteiligung an der Madison Square Garden Sports Corp., der das Basketballteam New York Knicks und das Eishockeyteam New York Rangers gehören.[8]

Forbes Magazine schätzte das Vermögen von Sawiris im Juni 2022 auf 7,9 Milliarden US-Dollar.[5] Bloomberg bezeichnete ihn zwei Monate zuvor als reichsten Ägypter.[1] Er ist verheiratet und hat vier Kinder.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k Bloomberg L.P.: Bloomberg Billionaires Index (Nassef Sawiris). In: bloomberg.com. April 2022, archiviert vom Original am 14. April 2022; abgerufen am 25. Oktober 2022 (englisch).
  2. a b c Adidas AG: Nassef Sawiris. In: adidas-group.com. Januar 2022, archiviert vom Original am 25. Oktober 2022; abgerufen am 25. Oktober 2022 (CV von Sawiris).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.adidas-group.com (Archivlink)
  3. a b Christoph Schlautmann: Pharao im Feriendorf. In: Handelsblatt, 5. November 2018.
  4. Philipp Vetter: Was plant der ägyptische Milliardär mit Adidas? In: Die Welt. 5. November 2015, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  5. a b c Nassef Sawiris. In: Forbes. 2. Juni 2022, archiviert vom Original am 2. Juni 2022; abgerufen am 25. Oktober 2022 (englisch).
  6. Will Unwin: Aston Villa receive 'significant investment' from billionaires. In: The Guardian. 20. Juli 2018, abgerufen am 25. Oktober 2022 (englisch).
  7. Aston Villa owners V Sports expand club portfolio with minority stake in Portugal’s Vitória SC. In: insideworldfootball.com. 15. Februar 2023, abgerufen am 15. Februar 2023 (englisch).
  8. Egyptian billionaire Sawiris acquires minority stake in Madison Square Garden Sports Corp. In: sportbusiness.com. 14. Dezember 2020, abgerufen am 25. Oktober 2022 (englisch).