Natriumhexacyanidoferrat(II) – Wikipedia

Strukturformel
Strukturformel von Natriumhexacyanidoferrat(II)
Allgemeines
Name Natriumhexacyanidoferrat(II)
Andere Namen
  • Natriumferrocyanid
  • Natriumhexacyanoferrat(II)
  • Gelbnatron
  • Natrium-hexakis-cyanoferrat
  • E 535[1]
Summenformel Na4[Fe(CN)6][2]
Kurzbeschreibung

gelbe, geruchlose, monokline Kristalle (Decahydrat)[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 237-081-9
ECHA-InfoCard 100.033.696
PubChem 26129
ChemSpider 19957180
Wikidata Q418474
Eigenschaften
Molare Masse 303,91 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,46 g·cm−3[2]

Löslichkeit

gut in Wasser (363 g·l−1 bei 20 °C[3])[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[3]
Toxikologische Daten

1600–3200 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Natriumhexacyanidoferrat(II) (IUPAC), Natriumferrocyanid beziehungsweise Gelbnatron, Natrium-hexakis-cyanoferrat ist das Natriumsalz der Hexacyanidoeisen(II)-säure mit der Konstitutionsformel Na4[Fe(CN)6]. Man findet noch häufig die Bezeichnung Natriumhexacyanoferrat(II) nach älterer Nomenklatur der IUPAC.

Natriumhexacyanidoferrat(II) kann durch Ausfällung von Calciumcarbonat aus einer Lösung von Calciumhexacyanidoferrat(II) durch Zusatz von Soda oder direkt aus Eisen(II)-chlorid und Natriumcyanid oder aus Eisenhexacyanidoferrat(II)[S 1] und Natriumcyanid gewonnen werden.[2]

Natriumhexacyanidoferrat ist ein als Decahydrat gelber Feststoff mit monoklinen Kristallen. Ab 81,5 °C ist es wasserfrei und farblos. Es ist in Wasser und Aceton gut, in Ethanol und Ether nicht löslich. Die Cyanidionen sind sehr fest an das Eisen gebunden (Durchdringungskomplex) und werden erst durch starke Säuren abgespalten.[2] In wässriger Lösung (besonders in sehr verdünnter) zersetzt es sich in geringem Maße im Licht.

In der Lebensmittelindustrie wird es als Trennmittel (genauer als Rieselhilfe) für pulverförmige Lebensmittel eingesetzt. In der EU ist es als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 535 für Speisesalz und Kochsalzersatz mit einer Höchstmengenbeschränkung von maximal 20 mg/kg zugelassen.[5]

Die im Darm nur gering absorbierbare Substanz ist nicht genotoxisch oder karzinogen und zeigte in Tierversuchen bei sehr hohen Konzentrationen eine geringfügige nephrotoxische (nierenschädigende) Wirkung durch marginale Freisetzung von Blausäure. Das NOAEL liegt bei 4,4 mg / kg Körpergewicht – Faktor 100 über der erlaubten Tagesdosis (ETD) von 0,03 mg Ferrocyanid / kg Körpergewicht.[6] Die ETD kann z. B. für einen 75 kg schweren Erwachsenen in 165 g Salz als Rieselhilfe (maximal) enthalten sein.

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu E 535: Sodium ferrocyanide in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  2. a b c d e f Eintrag zu Hexacyanidoferrate. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 6. Juni 2014.
  3. a b c Datenblatt Sodium hexacyanoferrate(II) decahydrate, 99% bei Alfa Aesar, abgerufen am 19. Dezember 2019 (Seite nicht mehr abrufbar).
  4. Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives (JECFA), Monograph für CALCIUM, POTASSIUM, SODIUM FERROCYANIDE, abgerufen am 15. September 2015.
  5. Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe
  6. EFSA Panel on Food Additives and Nutrient Sources added to Food (ANS), Maged Younes, Peter Aggett, Fernando Aguilar, Riccardo Crebelli, Birgit Dusemund, Metka Filipič, Maria Jose Frutos, Pierre Galtier, David Gott, Ursula Gundert‐Remy, Gunter Georg Kuhnle, Claude Lambré, Jean‐Charles Leblanc, Inger Therese Lillegaard, Peter Moldeus, Alicja Mortensen, Agneta Oskarsson, Ivan Stankovic, Ine Waalkens‐Berendsen, Matthew Wright, Alessandro Di Domenico, Henk Van Loveren, Alessandra Giarola, Zsuzsanna Horvath, Federica Lodi, Rudolf Antonius Woutersen: Re‐evaluation of sodium ferrocyanide (E 535), potassium ferrocyanide (E 536) and calcium ferrocyanide (E 538) as food additives. In: EFSA Journal. Band 16, Nr. 7, Juli 2018, doi:10.2903/j.efsa.2018.5374, PMID 32626000, PMC 7009536 (freier Volltext).
  1. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Eisenhexacyanidoferrat(II): CAS-Nr.: 14460-02-7, PubChem: 73357772, Wikidata: Q125548863.