Nauener Platz – Wikipedia

Nauener Platz
Platz in Berlin
Nauener Platz
Ansicht des Platzes von Süden mit dem Haus der Jugend
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Gesundbrunnen
Angelegt Ende 19. Jahrhundert
Neugestaltet 2006–2009
Einmündende Straßen Reinickendorfer Straße, Schulstraße
Bauwerke Haus der Jugend
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger
Technische Daten
Platzfläche 5.000 m²

Der Nauener Platz (anhören/?) ist ein Stadtplatz im Berliner Bezirk Mitte, Ortsteil Gesundbrunnen an der Grenze zu Berlin-Wedding. Er ist auch Namensgeber für den im April 1976 eröffneten U-Bahnhof Nauener Platz.

Der Platz erhielt seinen heutigen Namen am 1. Juni 1910, zuvor war er nach dem Bebauungsplan als unbenannter und unbebauter Platz im Kreuzungsbereich Reinickendorfer/Liebenwalder und Schulstraße entstanden.[1] Die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert rasch ansteigende Bevölkerungszahl in Berlin führte zur intensiven Wohnbebauung, im damaligen Bereich Wedding vor allem durch den Bauverein Aktiengesellschaft Reinickendorfer Straße. Dabei wurden ungünstig geschnittene Grundstücke in Kreuzungsbereichen freigelassen. Eine gartenmäßige Gestaltung der Fläche erfolgte erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Platz war und ist keine Postadresse.

Lage und Besonderheiten

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Der sich dreieckig nach Norden öffnende Platz wird südwestlich von der Reinickendorfer Straße und südöstlich von der Schulstraße begrenzt. Der Gebäuderiegel „Haus der Jugend“ befindet sich an der gedachten östlichen Verlängerung der Liebenwalder Straße, die anfangs früher auch hier entlang verlief. Der auf dem Platz stehende Baukomplex mit dem benachbarten „Café Naumi“ teilt die Fläche in einen Nord- und einen Südbereich. Das Haus der Jugend, bestehend aus dem Kinder- und Jugendbüro, dem Zentrum des Jugendrechts, den Kiezhandwerkern von KIDS e. V. sowie dem hauseigenen „Café klar“, gibt es seit 1951 an dieser Stelle. Das Gebäude trägt die Adresse Reinickendorfer Straße 55.[2]

In diesem Viertel rund um den Nauener Platz gab es um 1900 herum ein Entbindungsheim der Heilsarmee für ledige Mütter im Gelände einer ehemaligen Klinik für Haut-Tuberkulose.[3]

Neugestaltung zu Beginn des 21. Jahrhunderts

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Zwischen 2006 und 2009 wurde das Konzept „Nauener Platz – Umgestaltung für Jung und Alt“ umgesetzt. Damit entstanden mit Hilfe von Senatsfördergeldern und im Auftrag des Bezirksamts Mitte großzügige Freiflächen mit neuartigen generationsübergreifenden Spiel- und Aufenthaltselementen, innovativen Klang- und Lichtelementen. Die auf dem Platz nun vorhandenen beleuchteten Handläufe und den „Lichtbaum“ errichtete die Firma Fittkau Metallbau und Kunstschmiede. Besonders erwähnenswert sind auch eine lärmmindernde Gabionenwand, eine Promenade mit Spielstrand, die angrenzende Wiese mit Rasenwellen, die neu gestalteten Ballspielflächen und die gepflegten Blumenrabatten. Im Zusammenhang mit der Neugestaltung, in deren Details zahlreiche Anwohnervorschläge eingeflossen sind, hat sich eine ehrenamtliche Initiative „Nauener Neu!“ gegründet. Diese wird seit der Fertigstellung durch das professionelle Platzmanagement Pankstraße unterstützt.[4][5]

In der Umgebung des Platzes befinden sich zwei Gedenktafeln: Zum einen wird an die Namensvergabe „Jerusalem-Bibliothek“ für die Weddinger Stadtbücherei 1976 erinnert (Standort Schulstraße 99/100), zum anderen wird der Widerstandskämpfer Otto Lemm geehrt, der in der Oudenarder Straße 28 wohnte, im Juli 1944 ermordet wurde[6] und auf dem Urnenfriedhof Seestraße zusammen mit anderen Opfern des Nationalsozialismus seine letzte Ruhestätte fand.

Commons: Nauener Platz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Berliner Stadtplan 1906. @1@2Vorlage:Toter Link/www.alt-berlin.info (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Der Stadtplan von 1906 zeigt die Kreuzung Reinickendorfer/Liebenwalder und Schulstraße mit einem kleinen grauen Dreieck unterhalb des Kaiser-Wilhelm- und Augustus-Stifts.
  2. Haus der Jugend
  3. Berliner Gespräche: Berlins Neue Mitte. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 7, 2001, ISSN 0944-5560, S. 69 (luise-berlin.de).
  4. Flyer Nauener Platz (PDF; 658 kB) stadtentwicklung.berlin.de
  5. Nauener Platz. (Memento vom 19. Dezember 2014 im Internet Archive) Bezirkslexikon auf berlin.de, abgerufen am 29. Mai 2013
  6. Lemm, Otto im Ehrungsverzeichnis des Luisenstädtischen Bildungsvereins

Koordinaten: 52° 33′ 7,4″ N, 13° 22′ 3,1″ O